Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Operationen der VII. Infanterie-Truppen-Division bis Travnik

Marsch der 2. und 3. Gebirgs-Brigade nach Banjaluka. 183 für die Dampffähre und Ueberschiffungsglieder aus den Schleppern herzustellen. Ebenso waren alle Vorkehrungen getroffen, um nach der Sicherung der Uebergangsstelle eine halbpermanente Jochbrücke durch die Pionnier-Truppe erbauen zu lassen. Da sich bei Kostajnica die auf bosnischer Seite über einen Una- Arm führende Brücke verwahrlost zeigte, hatte das 1. Gebirgs-Brigade- Commando unter Beiziehung des dort befindlichen Civil-Ingenieurs die nöthigen Einleitungen getroffen, damit rechtzeitig deren Reparatur vor­genommen werde. Die VII. Division hatte die Vorrückung ungeschwächt anzu­treten ; daher wurde die Bewachung der Uebergangsstellen dem General- Commando in Agram überwiesen, welches Abtheilungen vom Reserve- Commando des Infanterie-Regimentes FML. Freiherr v. Wezlar Nr. 16 hiefür bestimmte. Der Vormarsch selbst sollte von der Haupt-Colonne in zwei Staffeln geschehen, und zwar der erste Staffel die Truppe mit dem kleinen Train, der zweite Staffel die Verpflegs-Colonne Nr. 7 und 2/s des Feld-Verpflegs-Magazins Nr. VI enthalten. Den 27. Juli traf nun vom 13. Armee-Corps-Commando der Befehl ein, für den 28. den Save-Uebergang der Vorhut, für den 29. jenen des ersten Staffeis der Haupttruppe in Aussicht zu nehmen, aber für die Ausführung einen weiteren Befehl zu erwarten. Das Divisions-Com- mando leitete sogleich die Versammlung der Truppen ein. Die in Alt- Gradiska und Umgebung dislocirte 3. Gebirgs - Brigade sollte die Vorhut bilden, und zwar das Linien-Infanterie-Regiment FZM. Freiherr v. Weber Nr. 22 unter Leitung des General - Majors Sametz zuerst übersetzt werden. Eine Compagnie des Regimentes hatte sich daher um 7 Uhr Früh dem Commandanten der Kriegsbrücke zu unterstellen, während eine andere um dieselbe Zeit bei der Dampfschiff - Agentie eintreffen sollte; um 7 Uhr 30 Minuten musste sich daselbst auch das Regiment mit dem Gefechtstrain sammeln. Das Linien - Infanterie- Regiment Erzherzog Leopold Nr. 53 hatte sich um 11 Uhr Vormittags nördlich Alt-Gradiska aufzustellen. Indessen mussten die 2. Gebirgs- Brigade, die 2. Division des Uhlanen - Regimentes G. d. C. Graf Wallmoden Nr. 5 und der Divisions - Munitionspark aus ihren Cantonnirungen derart aufbrechen, dass sie Mittags in dem Biwak nördlich der Festung abgekocht haben konnten. Das Festungs-Commando wurde beauftragt, 8 Geschütze auf dem Walle bereitzuhalten, um eventuell auf besonderen Befehl des Divisions-Commando’s den Fluss- Uebergang unterstützen zu können. Diese Anordnungen wurden wohl ausgeführt, aber es kam im Verlaufe des 28. kein Befehl, der die thatsächliche Ueberschreitung der Reichsgrenze verfügte. Die Truppen verblieben in dem ein­genommenen Lager und die Dispositionen des Divisions-Commando’s für den 28. und 29. wurden für den 29. und 30. Juli als giltig erklärt. Als nun in der Nacht auf den 29. Juli der Befehl des Corps-Commando’s zur allgemeinen Einrückung einlangte, traten die getroffenen Anord­nungen in Kraft.

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