Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Operationen der Haupt-Colonne bis Zenica-Vitez

152 Gefecht bei Zepce am 7. August. konnten, mit dem Aufträge entsendet, den Widerstand des Gegners durch Umfassung seiner rechten Flanke zu brechen und ihn zum Rückzuge zu zwingen. An die Stelle des 1. trat das an der Spitze des Gros marschirende 2. Bataillon des Regimentes und bildete in der Stellung bei der Brücke die Reserve. Das in der rechten Flanke der Haupt-Colonne vorgehende halbe 3. Bataillon des Linien-Infanterie-Regimentes Nr. 52 hatte auf seinem cotoyirenden Marsche solche Terrain-Schwierigkeiten zu überwinden, dass es von der Ausführung seiner Aufgabe: in gleicher Höhe mit der Vorhut zu bleiben, abstehen und zum Gros stossen musste. Ein gleiches Bewandtniss hatte es auch mit der linken Seitenhut — eine Compagnie des Reserve-Infanterie-Regimentes Nr. 27 — die ihre Ver­einigung mit der Hauptmasse der Colonne an der Strasse bewirkte. Gegen 1000 Insurgenten mit 4 Geschützen standen südlich der Lisnica-Brücke an der Velja planina beiderseits der Strasse. Ungefähr 300—400 Aufständische hatten in dem Abschnitte zwischen dem Lisnica-Bache und dem Bosna-Flusse an den Abhängen des Lupoglav Stellung genommen. Denselben gegenüber befand sich die 15. Compagnie des Reserve-Regimentes Nr. 7, welche von der gegen Lupoglava unaufgehalten vorrückenden Colonne Oberstlieutenant Freiherr v. Pittel zur Flankensicherung entsendet worden war. Bald nach dem Verstummen der feindlichen Artillerie hatten auch die eigenen Gebirgs-Geschütze das Feuer eingestellt, weil die zu beiden Seiten der Strasse den Vorstoss führenden Jäger- und Infan- terie-Abtheilungen der Feuerlinie des Gegners schon zu nahe gekommen waren. Indessen beschoss die leichte Batterie Nr. 10/XII auf ungefähr 1200 Schritt Entfernung fortwährend jene Insurgenten, welche die 15. Compagnie des Reserve-Regimentes Nr. 7 festhielten. So ungefähr war die Gefechtslage, als nach 3 Uhr Nachmittags ein heftiger Gewitterregen niederging und den Streitenden eine Viertel­stunde lang Waffenstillstand gebot. Diese kurze Ruhepause, während welcher beiderseits das Feuer schwieg, benützten die durch die nach­haltige Feuerwirkung und durch das energische Vorgehen des Centrums erschütterten Insurgenten zur Räumung ihrer Stellung an der Strasse und zur Beziehung einer neuen Position auf den Höhen und dem Sattel des Zepacko brdo. Dem abziehenden Gegner waren die nächsten Abtheilungen des 27. Jäger-Bataillons und des Infanterie-Regimentes Nr. 52, sowie die leichte Batterie Nr. 10/XII auf dem Fusse gefolgt. Der Corps-Com- mandant schloss sich mit seinem Stahe diesen Truppen an und leitete auch ferner die allgemeine Vorwärtsbewegung. Kurz darauf gewann es den Anschein, als ob der Gegner den Widerstand aufgegeben habe und vollständig im Abzug begriffen sei. Man beeilte sich daher, rasch vorwärts zu kommen. v Die Abhänge des Zepacko brdo, mit jungem Eichenwald und Gestrüpp dicht bewachsen, erschweren das Fortkommen und die Ueber- sicht ungemein. Die Strasse zieht sich in Krümmungen, theilweise tief in den Hang eingeschnitten, gegen den Sattel (Cote 423) hinauf. Von

Next

/
Thumbnails
Contents