Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)

Operationen der Haupt-Colonne bis Zenica-Vitez

Vormarsch von Brod bis zum Gefechte bei Zepce. 137 Patrullen auf das rechte Bosna-Ufer bis an die Spreca zu entsenden und einen Posten auf der Höhe von Svetlica zu unterhalten, die Compagnie hei der Ueberfuhr hingegen, am rechten Fluss-Ufer über Lipac hinaus zu patrulliren. Die am rechten Bosna-Ufer streifenden Patrullen hatten in Erfahrung gebracht, dass bei dem Han Serajski auf der Strasse von Trbuk nach Gracanica bewaffnete Banden stehen sollen. Gegen 4 Uhr Nachmittags traf der Train von Kotorsko, — gegen 8 Uhr Abends das bei dem Han Marica zurückgelassene halbe 9. Jäger- Bataillon bei der Brigade im Lager bei Doboj ein. Die Corps-Artillerie hatte am 4. August sämmtliche Trains, mit Ausnahme der halben Verpflegs-Colonne Nr. 20, über den Aufstieg der Gazdica geschafft, blieb aber über die Nacht noch bei dem Han Marica stehen. Die 39. Infanterie-Brigade rückte von Dervent nach Kotorsko, löste unterwegs die Bedeckung der Corps-Artillerie — halbes 9. Jäger- Bataillon — durch y, Bataillon des Infanterie-Regimentes Nr. 79 ab und bezog Nachmittags das Lager. — Ueber den Ueberfall von Maglaj und das Gefecht bei Kosna hatte der FZM. Freiherr v. Philippovic Berichte nach Wien gesandt, die in ihren Hauptstellen folgendermassen lauten: „Ich rücke heute, den 4. August, auf der Strasse von Doboj gegen Maglaj mit starken Seiten-Colonnen am rechten Bosna-Ufer, wie am linken — letztere über Tesanj — vor, um Maglaj für diesen Ver- rath zu züchtigen.“ „Die für die Seiten-Colonnen bestehenden Bewegungs-Schwierig­keiten zwingen mich, heute Abends in der Höhe Tesanj, Kosna, Han Paklanica zu halten und erst morgen, den 5. August, zeitlich Früh den Vormarsch und Angriff auf Maglaj mit allen drei Colonnen gleich­zeitig durchzuführen.“ „Ich kann die freudige Pflichterfüllung aller Abtheilungen im Gefechte bei Kosna nur rühmend hervorheben und dies um so mehr, als die Ermüdung der Truppen durch die nassen Biwaks, die grund­losen und beschwerlichen Wege, eine ausserordentliche gewesen ist. — Aus allen Nachrichten geht hervor, dass der weitere Marsch von Kosna nur kämpfend seine Fortsetzung finden wird. Alle Stimmen besagen, dass der Widerstand direct von der ottomanischen Regierung hervorgerufen, vielleicht auch von anderer Seite unterstützt wird.“ Wenn auch der Schlag von Kosna viele Mitbetheiligte ernüchtert und den bewaffneten Anhang der Insurrection in der Umgebung des Gefechtsfeldes vermindert hatte, so lag doch die Vermuthung nahe, dass der in Maglaj sich sammelnde Rest der Aufständischen mit den Bewohnern des Ortes, welche durch den Ueberfall der 5. Escadron des Huszaren-Regimentes Nr. 7 eine milde Behandlung von Seite der k. k. Truppen verwirkt hatten, Gegenwehr leisten dürfte. Diesen im Hauptquartier des 13. Armee-Corps vorwaltenden An­schauungen gemäss blieben die für den Vormarsch von Doboj ertheilten Dispositionen auch für den 5. August um so mehr in Kraft, als an eine Aenderung der Kräftevertheilung schon deshalb nicht gedacht werden

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