Dr. Éva Murai szerk.: Miscellanea Zoologica Hungarica 3. 1985 (Budapest, 1985)

Rékási, J.: Bromatologische Untersuchungen an ungarischen weissen Störchen (Ciconia ciconia L.)

Messwerte mit: Csávoly, Kulturhaus, am 29. 06. 1981, 2 Storcheier, No. 1. Länge: 74,4 mm, Breite: 49,2 mm; No. 2. Länge: 76,6 mm, Breite: 55,3 mm, - Szeremle, Heuschober, am 30. 06. 1961, Länge: 70, 7 mm; Breite: 50, 9 mm. - Hercegszántó-Hódúra, 30.06. 1981, Län­ge: 71,8 mm, Breite: 49,8 mm. Die Masse wurden mit der Schublehre genommen. ZU SAMMENFASSUNG In dieser Arbeit wird die Ernährungsbiologie des weissen Storches im Lichte der Um­wandlungen, die sich in den Lebensbedingungen der Art vollzogen haben, dargelegt. Im Rah­men von Bestandesaufnahmen und Beringungen wurden in einem Zeitraum von über zehn Jah­re die tierischen Reste sowie Gewölle in den Storchnestern systematisch gesammelt. Unter­sucht wurden ausserdem die Mageninhalte von eingegangenen alten und jungen Störchen. Die­se Untersuchung haben wir im Nord-Bácska-Gebiet des Donau-Theiss-Zwischenstromlandes durchgeführt. Die Bearbeitung der Angaben, die von einem kleineren Gebiet unseres Landes stammen, aber ununterbrochen gesammelt worden sind, liefert Resultate, die im vollen Ein­klang mit den im ganzen Land mit weniger Exaktheit gesammelten Angaben stehen und sie bestätigen. Im Jahre 198 3 haben wir die Fütterung der jungen Störche 120 Stunden lang beobachtet und zwar in Écs, im nordwestlichen Teil des Landes (Komitat Győr-Sopron. Die sich in den Lebensbedingungen des Storches vollzogenen Umwandlungen sowie die negativen Auswirkun­gen der Zivilisation haben zur Einengung des Lebensraumes und Ernährungsmöglichkeiten der Art geführt. Wir hoffen, dass unsere bromatologisehen Untersuchungen auch für jene Kollegen von Nutzen sein v/erden, die ähnliche ökologische Probleme studieren. Schlussfolgerungen konnten nur aufgrund unseres eigenen Untersuchungsmaterials ge­macht werden, allgemeingültige Rückschlüsse müssen vermieden werden, da sowohl die qua­litative Zusammensetzung des Futters als auch seine Menge nach dem Biotop und der Jah­reszeit unterschiedlich sein kann. Die Ergebnisse von 31 Gewöllanalysen werden tabellarisch zusammengefasst mitgeteilt. Aus Tabelle 1 geht hervor, dass über 80 % der verzehrten Nah­rung aus Insekten besteht; neben den Insekten spielen aber auch schädliche Kleinsäugetiere eine nicht untergeordnete Rolle in den Gewöllen. Die veränderten Lebensbedingungen zwingen den Storch, den grösseren Teil seiner Nahrung auf Weiden und bebauten Ackerfeldern wie Luzernen- und Getreidefeldern zu sammeln. Als wesentliche Bestandteile seiner Nahrung kommen die auf dem Boden lebenden Käferarten Geotrupes mutator und Carabus granulatus in Betracht; der Vogel erhascht jedoch den in der Bodennähe fliegenden Käfer, Anomala vi­tis sehr oft. Seine Beute ist daher äusserst abwechslungsreich. An Rändern der Röhrichte beutet der Storch vor allem die Wasserkäfer Hydrous piceus und Dytiscus marginális; Natrix natrix sowie kleinere Exemplare des Fisches Carassius carassius spielen nur eine unterge­ordnete Rolle in seiner Ernährung. Dies wurde vor allem durch jenes Untersuchungsmateri­al bewiesen, das in den Biotopen an der Donau (Szeremle, Érsekcsanád) gesammelt wurde. Diese Biotope sind reich an Gewässern, Zusammenfassend lässt es sich feststellen, dass sämtliche, mit den verschiedensten Methoden gewonnenen Resultate die grosse Bedeutung des weissen Storches für die landwirtschaftliche Produktion beweisen. Eben deshalb muss dieser Vogel auch in der Zukunft geschützt werden. LITERATUR BREUER, GY. (1954): Beiträge zur Kenntnis der Biologie des Weissen Storches (ungarisch) .­Aquila, 55-58 : 235-236. FERNBACH, K. -né (1921): A fehér gólya kártétele [ Schädlichkeit des Storches].- Aquila, 28: 168. HUZIÄN, L. (1966): Beiträge zur Kenntnis der Ernährungsbiologie des Storches (ungarisch) .­Aquila, 71-72 : 231. JAKAB, B. (1981): Neuere Angaben über unseren Storchbestand sowie dessen Probleme auf­grund der das ganze Land betreffenden Bestandesaufnahmen (ungarisch) . - Állatt. Közi., 68: 77-83. KÁLMÁN, B. (1929-30): Fehér gólya viselkedése a rizsföldeken [Benehmen des Weissen Storches auf den Reisfeldern] - Aquila, 36-37: 311-312.

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