Dr. Éva Murai szerk.: Miscellanea Zoologica Hungarica 3. 1985 (Budapest, 1985)
Rékási, J.: Bromatologische Untersuchungen an ungarischen weissen Störchen (Ciconia ciconia L.)
Bromatologische Untersuchungen an ungarischen weissen Störchen (Ciconia ciconia L.) Von J. RÉKÁSI (Angekommen am 8. Mai 1985) ABSTRACT. Food of the White Stork ( Ciconia ciconia L. ) in the northenr part of the Bács-Kiskun county was studied. Population censuses and banding of storks were carried out in parallel. Food remains found in the nests, pellets (31 items) and stomach-contents of dead birds have been analysed. We observed the feeding of young storks by the parents at a nest in the village of Écs (County Győr-Sopron). Die Ernährung des weissen Storches (Ciconia ciconia Linnaeus, 1758) ist äusserst wechselhaft; sie hat bereits öfters wirtschaftliche Prooleme aufgeworfen. Nach der Jahrhundertwende sind nach einander Aufsätze erschienen, die den Vogel aus dem Gesichtspunkt der Ernährungsbiologie einmal als nützlich, ein anderes Mal als schädlich erklärten (ROTHERMUNDT 1905, RATZ 1907, SCHENK 1908, Frau K. FERNBACH 1921, SZOMJAS 1926, VÁSÁRHELYI 1927-28, KÁLMÁN 1929-30, THOBIÁS 1943, BREUER 1954, NAGY 1955, SZIJJ et SZIJJ 1955). Die Abnahme des Storchbestandes Ungarns in den letzten Zeiten lässt sich einerseits auf die menschliche Tätigkeit, andererseits auf natürliche Einflüsse zurückführen. Die negative Wirkung der Zivilisation hat sowohl die Einengung des Lebensraumes als auch die der Ernährungsmöglichkeit verursacht, und zwar durch den Anbau von Monokulturen in den landwirtschaftlichen Grossbetrieben und durch die mit ihr zusammenhängende Mechanisierung der Landwirtschaft. Die grossbetriebsmassige Anwendung von chemischen Insektenbekämpfungsmitteln hat sich für die Störche nicht nur in ihrem Brutgebiet, sondern auch in Afrika als gefährlich erwiesen. Die Auflösung des alten Gehöftsystems, die Entwässerung, das Aufhören mit dem Bau von Kaminen mit seitlich stehenden Löchern sowie von stroh- und rohrbedeckten Häusern und Wirtschaftsgebäuden, die sinkende Zahl der Ställe und Strohschober, weiterhin die grossbetriebsmassige Holzgewinnung usw. üben alle eine negative Wirkung auf unseren Storchbestand aus. Die Jungvögel gehen in ständig zunehmender Zahl an Erkältung, an Befall durch Ectound Endoparasiten, an mangelnder Nahrungsversorgung, am Verzehr von vergifteten Tieren, an Raufereien zwischen den alten Störchen und immer öfters an Strom schlagen zugrunde (JAKAB 1981). MATERIAL UND METHODE Wir haben unsere ernährungsbiologischen Untersuchungen an weissen Störchen im Jahre 1973 begonnen; sie laufen parallel mit der Bestandesaufnahme und Beringung der Störche.