Militär-Oekonomie-System der kaiserlichen königlichen österreichischen Armee 9. (Wien, 1821)

56 XXXV. Hauptstück. VIII. Abschnitt. Unterricht im Wasser auf fcetn tauche in den Vcweg un- Ken mit dcn Süßen ; ' rvas 6cn dem ersten Tempo, II Nd was vey Sem zweyten örsbachteri ist; i» Als Vorbereitung zum Schwimmen überhaupt ist dieses Hineinspringen und Untertau- chen sehr zu empfehlen, um allmählich den Kopf und die Ohren an das Wasser zu gewöhnen, indem Viele von dem ungewöhnlichen Drucke des Wassers auf den Kopf, und dessen plötzli­chem Eindringen in die Ohren bis an das Trommelfell etwas eingenommen oder schwindelig werden. Deßwegen gebe man nicht zu, daß Anfänger bey diesen ersten Persuchen sich die Ohrpn verstopfen; denn die Ohren müssen gegen d.ie Einwirkung de.s Wassers abgehärtet, und gegen das Anfangs unangenehme Sausen unempfindlich gemacht werden. So wie das Wasser in die Ohren lauft, so lauft es wieder hinaus. Das.Ohrenschmalz, welches den Eingang bis zum Trommelfelle bedeckt, halt das Wasser vom tieferen Eindringen schon zum Lheile. ab, und die wenigen Tropfen, die etwa, in dem Gehörgange zurück bleiben, machen keine Unbequemlichkeit, sondern reinigen denselben durch Erweichung des, Ohrenschmalzes. Ebe n so ist das Zuhalten der Nase unnöthig, denn die in derselben befindliche Luft leidet das Eindringen des Wassers nur bichauf. eina^ewisse Tiefe, und es dringt dann nicht weiter, so lange nicht eingeathmet wird,, , , , . :: , >h. 953a. , Sobald der Schüler wieder auftaucht, und sich davon erhohlet hat, befestiget der Ab­richter die Leine mit drey oder vier Schlingen an die Stange, und heißt den Spüler sich aus das Wasser legen. Der mittlere Theil der Stange ruhet auf dem Schranken. Das andere Ende der Leine faßt der Lehrer zur größeren Sicherheit mit beyden Händen, und hält dasselbe, die Elbogen auf den Schranken ruhend, fest an der Stange, die er, indem er sie zwischen die Schenkel nimmt, und gleichsam darauf reitet, leicht erhalten wird. Nun wird der Schüler in eine horizontale Lage gebracht, die oberen Gliedmaßen wei­den dabey mit gekreuzten Daumen, oder zur Erleichterung mit ganz gefalteten Händen und steifen Elbogen vorwärts gestreckt. Das Knie berührt das Wasser. Die unteren Glied­maßen müssen ebenfalls gestreckt, die Fersen an einander geschloffen, und die Zehen auf- und abwärts gezogen werden. Nachdem nun der Schüler einige Zeit in dieser Stellung geblie­ben ist, so wird zur Bewegung der Füße nach dem Worte des Meisters geschritten. Diese Bewegung besteht in drey T e m p o' s §. 968 >. Erstes Te mp 0. Die unteren Gliedmaßen werden mit an einander geschlossenen Fersen und weit aus einander gehaltenen Knien unter den Leib gezogen, so zwar, daß die Knie bis gegen die Brust kommen. Der Rücken muß gleich einem Katzenrücken ge- krümmet werden, doch werden die Fersen dabey nicht gegen den Hintern angezogen, sondern sie sollen sogleich tief ins Wasser, so daß zwischen dem Schenkel und der Wade fast ein rechter Winkel gebildet wird. Diese» Tempo geschieht sehr langsam, indem der Abrichter das eins sehr gedehnt ausspricht. Der Fehler, in welchen die Anfänger leicht verfallen, die Knie sogleich beym Anziehen zu beugen, wodurch die Fersen zum Hintern angezogen werden, anstatt die unteren Glied­maßen gestreckt hinab zu drücken, muß durchaus vermieden werden. Der Schüler wird diesem Tempo nur dann entsprechen, wenn er gleich Anfangs mit steifen Knien den unteren Gliedmaßen einen starken Druck gibt, damit dadurch die Fersen tief hinab fallen, worauf die Knie geöffnet, und bis zur Brust angezogen werden müssen. §. 9682. Zweytes Tempo. Die unteren Gliedmaßen werden breit seitwärts geschoben, nicht gestoßen, und bleiben gestreckt und geöffnet liegen. Dieses Abschieben muß mir scharfangezogenen Zehen gegen den Grund, nrcht aber nach der Oberfläche des WasserS hin geschehen. Die ses Tempo wird etwas schneller als das erste aüsgeführet, indem der Meister zwey etwas schneller, als eins, aussprichr.

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