Militär-Oekonomie-System der kaiserlichen königlichen österreichischen Armee 9. (Wien, 1821)
Der Schüler Muß sich gleich Anfangs gewöhnen, die Zehen immer auswärts und an- gezogen zu halten, weil sich durch dieses Auswärtshalten die Knie beym Anziehen leichter spalten, und die Fußsohlen durch dieses Anziehen der Zehen beym Abschieben des Wassere leichter drücken, und weil auch der Krampf in den Fußgelenken bey einer gezwungenen Ausstreckung des Fußes nach unten hin verhindert wird. h. 9533. Drittes Tempo. Die gestreckten unteren Gliedmaßen werden in mäßig geschwinde Bewegung gebracht. Der Abrichter spricht für dieses Tempo drey so mäßig geschwind wie zwey aus. Wenn der Schüler jedes dieser drey Tempo's für sich regelmäßig macht, lehrt ihn der Meister zwey und drey verbinden, so daß aus beyden Tempo's eine Art kreisförmiger Bewegung entsteht, die aber nicht zu hastig, sondern mäßig geschwind geschehen muß. Der Lehrer muß wohl darauf achten, sobald auf eins die Füße angezogen werden, ungesäumt zwey zu zählen, damit der Schüler in den ersten Tempo's nicht zu lange verweile, und die Fertigkeit zwey und drey gehörig zu machen, statt sie zu vervollkommnen, nicht immer mehr verliere. Auch ist es Anfangs nöthig, alle drey Tempo's gleich langsam machen zu lassen, damit der Schüler sic desto besser begreife, und sich keine nachtheilige Hastigkeit angewöhne; ein Fehler, in den die meisten Anfänger gern gerathen, und der daher um so sorgfältiger vermieden werden muß. Je langsamer der Anfänger die Tempo's macht, je länger er also mit seiner Aufmerksamkeit verweilet, desto eher wird er sich dieselben aneignen, und jeder Verwirrung dadurch Vorbeugen. Die Eilfertigkeit, mit welcher die Anfänger gewöhnlich zu Werke gehen, rühret von der Meinung her, daß man dadurch dem Sinken a>n leichtesten Vorbeugen könne; allein gerade dadurch gerathen sie mit ihrer Bewegung in Unordnung, ermüden die Lunge, und gehen nach kurzer Anstrengung auf den Grund. Es ist daher eine der sichersten Vorsichtsmaßregeln, dem Schüler die Tempos in gehörigen Pausen vorzuzählen, bis er dieselben gleichsam tact- mäßig mit einer gewissen Ruhe und Zuversicht zu machen erlernet hat. Den ganzen ersten Unterricht durch wird nichts als diese Bewegung der Füße bis zur Ermüdung geübet, worauf der Schüler aus dem Wasser steiget und sich ankleidet. Diese Uebung muß bis zur größten Vollkommenheit erlernet werden, ehe man zur folgenden übergeht. §. 9534. Zweyte Uebung. Nach voraus gegangenem Wiederhohlen des Sprunges, Tauchens (womit überhaupt jede Uebung ihren Anfang nimmt) und des ganzen ersten Unterrichtes wird zur Bewegung der Hände geschritten. Diese besteht in zwey Tempo's, während welcher die Füße in ausgestreckter Lage ruhig gelassen werden. §. 9535. Erstes Tempo: Die oberen Gliedmaße» werden vorwärts ausgestreckt, die Hände babét) flach und mit geschlossenen Fingern gegen einander gehalten, die innere Fläche der Hände aber, indem der Daumen fest an dem Zeigefinger aufliegt, etwas hohl gestellt. Die Brust wird natürlich vor- und aufgehoben, damit dadurch die Bewegungen der Arme leichter und freyer geschehen können, da sonst außerordentlich viele Anstrengung erfordert, und die Brust beklemmt wird. Auf das Wort Eins, welches sehr ausgedehnt ausgesprochen wird, werden die Hände in eine horizontale Lage gewendet, so zwar, daß der kleine Finger etwas höher zu stehen kommt, als der Daumen; die Arme werden steif und gestreckt allmählich aus einander seir13 Von der Militär- Sch wimmanstalt. Band ix. . wie fid) Bet) bettt britíírt ^ 5em#» 4M Benehmen tft; f e f t 1 Untemcftf im SüafTer auf bem 33au3)e in ben Txun'gim; gen mit ben £«nben; Richtung Bet) bem erften;