Militär-Oekonomie-System der kaiserlichen königlichen österreichischen Armee 9. (Wien, 1821)
4. 9Saß. Vorbereitender Unterricht außer dem Wasser. Nachdem der Schüler seine Kleider ausgezogen und sich vollkommen abgekühlet hat, laßt ihn der Meister sich in der schwebend Hangenden Gurte auf die Brust legen, und mit aus- ß .gestreckten Armen an dem Handgriffe fest halten. Die ausgestreckten unteren Gliedmaßen mit beysammen gehaltenen Fersen und aus« und aufwärts gekehrten Zehen (ganz wie in der natürlichen aufrechten Stellung) werden von dem Lehrer unterstützet, indem dieser beyde Füße über den Knöcheln ergreift, um so zu ben Bewegungen, wie sie in der Folge im Wasser geschehen sollen, schreiten zu können. Hierzu zählt er ihm die weiter unten vorkommenden Tempo's eins, zwey, drey, laut vor. Nach erlangter Fähigkeit macht der Schüler die Tempo's allein, nur beym dritten, nähm- lich beym Zusammenbringen der steifen unteren Gliedmaßen, muß der Lehrer ihn mit den Händen unterstützen, weil in dieser Lage die größte Schwere des Körpers auf ben Hinter- theil fällt, und der Scyüler sich allein nur schwer ausgestreckt erhalten kann. Begreift der Schüler die Tempo's mit den Füßen, so kann er auf der nähmlichen Gurte die Tempos der oberen und unteren Gliedmaßen mit einander verbinden, jedoch immer mit ber Unterstützung vom Meister, welcher bey jeder Zusammenbringung der Fersen diese noch in der Luft fasset, und in die horizontale Stellung zurück bringet. Dieser Unterricht auf der Gurte muß einige Tage geübet werden. Sollte aber keine solche Gurte vorhanden seyn, so läßt der Abrichter den Schüler an den Schranken oder an das Geländer treten, ihn mit beyden Händen sich darauf stützen, und fcte unteren Gliedmaßen rückwärts eine so viel als möglich gestreckte Stellung annehmen. Zu dem so diogonal Lestreckten Schüler tritt der Meister heran., nimmt seinen rechten oder linken Fuß, und ;m»cht damit genau jene abgemessenen, in der Folge im Wasser zu übenden Bewegungen. §. 9529. Erste Classe. Unterricht im Wasser in den Bewegungen mit Händen und Füßen, auf dem Bauche und Rücken. Erste Uebung. Sieht der Meister, daß der Schüler sich diese Bewegungen eigen gemacht hat, so last er ihn gerade stehen, und legt ihm dann die Gurte um die Brust, so, daß die Brustwarzen nur von dem oberen Rande der Gurte etwas berührt werden. Ist dieses geschehen, so läßt er ihn an den Rand der Gallerie treten, wickelt die Leine um die rechte Hand, und heißt ihn gerade aufgerichtet in das Wasser springen. Was diesen Sprung betrifft, so diene hier Folgendes zur Weisung: Die Hände müssen an die Schenkel angedrücket, die Füße zusammen gehalten, und der Körper etwas rückwärts geneiget werden. Ehe der Sprung geschieht, muß der Schüler denAthem während des Sprunges einhalten, und wenn er mit dem Kopfe wieder aus dem Wasser auftaucht, nicht sogleich athmen, sondern erst das Wasser heftig aus der Nase ausschnauben, wodurch allem Wasserschlucken und Kopfwehe vorgebeuget wird. Auch muß der Meister den Schüler sogleich aus dem Wasser heraus ziehen, damit der Anfänger durch langes Bleiben unter dem Wasser mcht abgeschrcckt werde. Wenn nun nach dem Sprunge der Schüler auf der Leiter sich gehörig erhöhtet hat, läßt ihn der Meister dann noch ein Mahl untertauchen. Dadey hält sich jener mit beyden Händen an dem ersten unter dem Spiegel des Wassers befindlichen Sprossen der Leiter fest, hält den Athem so lange als möglich an, und erhebt den Kopf nicht eher aus dem Wasser, als bis er anfängt Beklemmung auf der Brust zu spüren. Von der Milttär - Schwi m m anstatt. Utiferdtfcf 4K? er öem ©affér-; »1 ia? ©affér r