Militär-Oekonomie-System der kaiserlichen königlichen österreichischen Armee 9. (Wien, 1821)
£>‘4. XXXV. Haupt stück. VIII. AL schnitt.' Das Ganze des Gebäudes ruhet zwischen zwey Dammspornen auf 16 großen, ungleich langen Schiffen, und bildet ein längliches Viereck, von dem fünf Schiffe den Vordergrunds eben so viele den Hintergrund, und sechs die beyden langen Seiten ausmachen. : Alle Schiffe sind mit Balken verbunden, auf denen der Boden ruhet, der dem ganzen Gebäude zur Grundlage dient. Von dem Damme führen zwey Brücken zur 'Anstalt. §. 9321. Innere Einrichtung kcs Gebäudes L Die innere Einrichtung dieses Gebäudes besteht aus folgenden Theilen: Im Vo rd ertheile befinden sich an beyden Ecken zwey Zimmer für die Direcrion, zwischen denen eine Art Halle angebracht ist, welche sich gegen das Wasserbecken hin öffnet. Sie dient zu Mannigfaltigen Uebungen, zu vorläufigen Versuchen in Evolutionen, welche die Schwimmerim Wasser auszuführengedenken, zum Anlaufen, Fechten u. s. tu. Im Hindertheile sind gleichfalls zwey Eckzimmer- wie im Vordertheile, von denen eines für die Schwimm - Meister, das andere für die Wache bestimmt ist; die Halle, die sich hier befindet, und der vorderen ganz gleich ist, kann zum Volrigiren benützt werden. Auf jeder der beyden langen Seiten sind fünfzig Kämmerchen, und zwischen diesen, in abgemessenen Räumen, acht kleinere Hallen angebracht, welche letztere als Stand - und Abrichtungsplätze für eben so viele Meister dienen. In diesen kleinen Hallen wird der erste Schwimmunterricht auf dem breiten Gurte gegeben. Zu beyden Seiten vor den Kämmerchen läuft eine 3 Schuh 9 Zoll breite, und S Schuh über dem Wasserspiegel erhabene Gallerte, die mit Schranken versehen ist, welche in gleichen Entfernungen Oeffnungen enthalten, durch welche der Schüler in das Wasser springt. Auf diese Schranken legen auch die Schwimm - Meister ihre Stangen beym Unterrichte auf, um den Schüler im Wasser auf- und abzuführen. Dte in diese,«'Vierecke eingeschlossene, 8 Klafter breite und 40 Klafter lange Wasserfläche ist in ihrer Mitte durch eine Bogendrücke in zwey Becken getheuet. Sowohl ttn Vorder - als Htntetgrunde führen fast von beyden Ecken zwey große Stiegen, und von den linken Seiten - Eallerien von jeder kleinen Halle aus, kleinere Stiegen in das Wasser hinab. Ferner ist im Vordergründe ein 10 Schuh langes und über dem Wasserspiegel 5 Schuh erhabenes Springbret (Trampoline), eine i5 Schuh 3 Zoll hohe Spring - Gallerte, zu der eine Stiege führet, und im Hintergründe eine 3 Klafter lange horizontale Balancier- Stange. Die Wassertiefe unter dem Springbrete beträgt >4 Schuh, und unter der Spring- . Gallerte 17 Schuh. Zur größeren Sicherheit für die Lehrlinge ist ein in sechszölligen Spiegeln geknüpftes und mir Steinen beschwertes Netz von Stricken in das Wasser gesenket, welches oben an den Schiffsbalken befestiget, den Wasserraum umgibt, und verhindert, daß sich kein Schwimmer außerhalb dieses Raumes begeben kann. auf welche Art an Flüssen mit geringen Kosten für Regimenter und deren Erjiehungs» Häuser Schwimmschulen an- julegcn wären; tz. 95-22. Die anderweitige sehr einfache und doch zweckmäßige Vorrichtung zur Ertheilung eines methodischen Unterrichtes in d er Schwim m- kunst, vorzüglich für Regimenter und deren Erziehungshäuser, besteht in einem', aus zwölf Stück 7 Klafter 3 &d)üty langen Fl0ßbaum en zusammen gesetz^ ten Baum flo ße, dessen Breite auf zwey Klafter angenommen ist. Diese -Bäume werden dergestalt verschränkt, daß sechs kleine und sechs große Enden zusammen kommen, die mittelst 18 Zoll langer Holzschrauben an 3 fünf Zoll dtcke und einen Schuh hohe, aus Lärchenholz bestehende Spangen angeschrauber werden. Zwisc hen dtesen Spangen werden m einer Entfernung von beyläusig'3 Schuh gleichfalls hohe Polsterhölzer auf den Flvßbaumen, jedes mit zwey Holzschrauben, befestiget. Hieraus wtrd endltch der in 6 oder 9 Tafeln eingetheille gezimmerte Fußboden gelegt.