Militär-Oekonomie-System der kaiserlichen königlichen österreichischen Armee 7. (Wien, 1821)
Bey dem Einsperren ist hauptsächlich darauf zu sehen, daß nicht in jene Speichen, wo die Felchen zusammen gesetzt sind, eingehänget werde, nachher wird der Nadschuh dem Rade untergeschoben, und in die Sperrkette eingehänget. Beym Aufhaltey bergab wird das Leitseil so verkürzt, daß von den vorderen Pferden keines anziehen könne. Zu gleicher Zeit wird mit dem Zügel in der linken Hand das Sattcl- pferd, und mit der rechten Hand das Stangenpferd aufgehalten, wobey der Mann fest in dem Steigbügel und Stangenbleche, die Füße etwas vor dem Leibe rückwärts haltend, zu stehen hat. Beym Abfahren von der Stelle ist zur Erleichterung der Pferde zu beobachten , daß beym ersten Anzüge die Deichselstange etwas rechts oder links zugedreht werde. Das Uebrige ist schon früher gesagt worden. Ist es erforderlich, daß der Wagen rechss oder links aus dem Geleise gebracht werden muß, so müssen im ersten Falle die vorderen Pferde rechts gewendet, und in gleicher Zeit das Sattelroß vorwärts angestrenget, und zur Deichsel angedrückt werden; geschieht solches links, so ist das Stangen-Handroß an die Deichsel mit der Peitsche anzutreiben , und die vorderen Pferde sind links zu wenden. §• 6474. Das Wenden und Umkehren, die Beurtheilung der Reihe, die hierzu zu nehmen ist, so wohl mit Proviant-Wägen, als mit einer Kanone, kann lediglich nach dem Terrain und der Gattung des Fuhrwerkes bestimmt werden, wobey jedoch zu beobachten ist, daß bey jeder Reihe die vorderen Pferde nur langsam anzutreiben sind. Die Gefreyten, welche von der Geschicklichkeit ihrer Stangenreiter nicht hinlänglich überzeugt sind, oder wenn mancher derselben noch ungeübt wäre, haben sodann die vorderen Pferde zu führen, oder nöthigen Falls selbst aufzusitzen. tz. 6475. - Bey der Anspannung mit sechs Pferden müssen die mittleren kurz gespannet werden, und es hat der Vorreiter beym Rechts - oder Linkswenden daraufzu sehen, daß er die Reihe nicht zu früh nehme, sondern sich ebenfalls nachdem Terrain und nach den Umständen richte. §. 6476. Wenn an der vorderen Achse der linke Stängel abgebrochen wä're, so nimmt man erst- lich die Halbachse, leget sie vor die abgebrochene bis an den rechten Arm, sodann muß das Abmaß der Geleise beobachtet werden. Ist dieses geschehen, so wird sie erstlich an den rechten Arm dergestalt mit Stricken befestiget, daß sie weder rechts, noch links herüber weichen könne, dann wird sie mit Stricken oder Vorreitketten von der linkengegen die rechte Seite zwischen dem Stoßringe und linken Arme, alsdann zwischen diesem und der Langwiede, und endlich zwischen der Langwiede und dem rechten Arme wohl umschlungen, wornach zwey Zwickel gegen einander zwischen die Achse und Ketten getrieben werden, um die Achse auf das strengste zu befestigen, wobey die Zwickel nachgezogen, und, wenn sie weichen, wieder angetrieben werden müssen. Vorn ist keine Schlappe anwendbar, weil damit keine Reihe genommen werden kann. Es müssen also in jenem Falle, wo ein vorderes Rad bricht, und kein anderes Vorrathsrad vorhanden ist, die hinteren Räder abgenommen, und vorn angestecker, das Reibscheit aber, wenn die Arme lang genug sind, entweder zurück geschoben oder ganz abgenommen werden, wo demnächst statt der zwey hinreren Räder zwey Schlappen folgender Maßen zu befestigen sind, daß sie, wenn keine Halbachsen vorhanden sind, rechts und links unter der Achse vorwärts neben die unteren Leiterbäüme angebracht werden, dergestalt, daß dieselben erstlich zwischen der dritten und vierten Leiterwage an besagte Leiterbäume mit Stricken bestens angebunden , nachher aber in die Wagengeleise gerichtet, und endlich auch an den Achsstängel über Kreuz nochmahls auf das festeste umschlungen werden, damit sie weder rechts noch links weichen können. Von dem ArMee - Fuhrwesen. Von dom Wenden und Um* kehren mit den Wägen. Hkth. am 3. Feb. 783. d 336. Von dem Fahren mit 4 oder 6 Pferden. Hkth. am 3. Fcb. 783. d 336. Wie eine Halbachse und eine Schlappe hinten angebracht wird. Hkth. am 3. Feh. 783. D 336. Band. vn. 5