Marisia - Maros Megyei Múzeum Évkönyve 34-35/3. (2015)
Dorin-Ioan Rus: Regionalgeschichten des Waldes in Rumänien
Marisia XXXIV-XXXV In dem Kapitel „Waldordnungen und Gesetze“ erwähnt er kurz die Zuschrift Baron Seebergs vom 19. März 1754 bezüglich der Verjüngung der Hermannstädter Waldungen, die Waldordnung des Kaisers Joseph II. aus dem Jahre 1781, die Jagdordnung aus dem Jahre 1786, die Regulativ-Vorschriften der Jahre 1795-1805, die Landtagsartikel von 1791 und 1811, den Erlass für die Errichtung der Sylvan- Anstalt in Hermannstadt aus dem Jahre 1817 sowie das ungarische Forstgesetz des Jahres 18 79.256 Er hatte sich in diesem Sinne von Zaminers Buch inspirieren lassen. Das nächste Kapitel behandelt gegenwärtige und vergangene Aspekte der Waldbenutzung. Hier stellte er die Art und Weise der Holzung257, Eichelmast258, Viehweide259, der Verwendung des Reisigs und der Ruten260 sowie der kleineren Nebennutzungen261 dar. Im Kapitel „Elementarereignisse“ werden die Begebenheiten dargelegt, welche die Entwicklung des Waldes im 19. Jahrhundert beeinflusst haben.262 Die Rolle des Jungen Waldes für die Stadt und die Bevölkerung wurde in einem speziellen Kapitel, „der junge Wald bei Hermannstadt“, präsentiert.263 Er beschreibt hier die Entstehungsgeschichte des Jungen Waldes, seine Ausdehnung und seine Umwandlung in städtischen Park mit Alleen und Fußwegen, den Bau des Wirtshauses, des Lusthauses und des Schweizer-Pavillons. Er legt auch eine Erklärung der Sektionen des Waldes bei, gemäß den in den Jahren 1828 und 1829 vom Forstmeister Joseph Fritsch aufgenommenen Ausmessungen. Diese Angaben sind nützlich für die Analyse der Mentalitätsgeschichte, des Alltags und eventuell für eine Geschichte des Spazierganges in Siebenbürgen. Technisch-botanische Angaben bezüglich der sich in den Wäldern befindlichen Baumarten stellte er im Kapitel „Wildgattungen und Flora“ 264 dar, wo er Ähnlichkeiten mit den im Buch des Kronstädter Professors Julius Römer265 aufgenommenen Gattungen des Burzenlandes bemerkte. 236 Ebenda, S.22-24. 257 Die Holznutzung war planlos durchgeführt worden, die Bäume wurden ungleichmäßig verteilt (Plenterhieb), was eine Herausbildung des Altersklassenverhältnisses zur Folge hatte. Er präsentierte diese Situation für den „Katharinenwald“, „Jungenwald“, „Dumbrava“, „Borku rosiu“ sowie die Durchführung des Holzschlages im „Dealu buksi“ und „Sianta-Gebirg“ (Vgl. Binder, Waldwesen, S. 24-27). 258 Er erklärte die Bedeutung der Eichelmastung für die Waldwirtschaft seiner Zeit und gab einige Daten bezüglich der verkauften Produktion an (Vgl. Binder, Waldwesen, S.27). 259 Die Viehweide wurde im Jungenwald von den Hermannstädtern gegen eine Taxe ausgeübt. Der „Katharinenwald“ wurde jahrelang an die Michelsberger Gemeinde verpachtet, für die Viehweide auf dem „Gebirge Platós“ bezahlte die Gemeinde von Poplaka eine Taxe, die „Baumgartner Stadtwaldung“ wurde den Bongardern verpachtet (Vgl. Binder, Waldwesen, S.27-28). 260 Diese Ruten und Faschinen wurden für Dämme gegen das Hochwasser verwendet. Im Jahre 1903 bauten die Hermannstädter eine Betonwehr (Vgl. Binder, Waldwesen, S.29). 261 Er informierte hier über die Schotten- und Sandgruben (die Gruben im Katharinenwald wurden im Jahre 1859 verboten), Eichenlohrinde (nicht getrieben), Knoppern (nicht gediehen) und Verwendung der Birken- und Tannenbäume, des Laubes und der Moose für Dekorationen (Vgl. Binder, Waldwesen, S.30). 262 Solche schädliche Faktoren waren: Insektenschäden, Waldschweine, Waldbrände, Sturmwinde, Schneestürme, und Wolkenbrüche (Vgl. Binder, Waldwesen, S.21-33). 263 Vgl. Binder, Waldwesen, S.35-42. 264 Er teilte die Pflanzen nach deren Umgebung ein, und zwar: nach Hochlagen und in schattigen und tiefen Lagen wachsenden Arten (Vgl. Binder, Waldwesen, S.43-44). 265 Julius Römer veröffentlichte 1899 das Buch Aus der Pflanzenwelt der Burzenländer Berge in Siebenbürgen. 203