Marisia - Maros Megyei Múzeum Évkönyve 34-35/3. (2015)
Dorin-Ioan Rus: Regionalgeschichten des Waldes in Rumänien
Marisia XXXIV-XXXV Ein Kapitel der Arbeit widmet sich den Lebensläufen der in Hermannstädter Stuhl tätigen Forstmeister, wie Joseph Frisch, Samuel Bergleiter, Franz Fischer, Peter Hihn und Josef Binder266 sowie einiger Vertreter des Forstschutzpersonals.267 Im Kapitel „Die alten Eichen“268 zeigt er die Folgen einer konservativen, alten Waldwirtschaft und informiert über die Ausdehnung alter Eichenbestände, die bis zum Jahre 1893 noch nicht verjüngt worden waren. Die wirtschaftlichen Pläne für die räumliche Ausdehnung des Waldes behandelte er im Kapitel „Der Forstwirtschaftsplan“269. Hier präsentierte er einige Übersichtstabellen bezüglich der Bewirtschaftung der Hermannstädter Waldungen aus den Jahren 1879 und 1887, die aufgrund des ungarischen Forstgesetzes von 1879 angefertigt wurden. Über das Anpflanzen von Bäumen und die Regenerierung des Waldes schreibt er im Kapitel „Aufforstungen, Waldkulturen“.270 Nachdem er kurz die Geschichte der Aufforstungen in den Hermannstädter Wäldern präsentiert hatte271, erwähnte er jene Waldungen, die nach 1875 aufgeforstet wurden, samt deren Baumarten und Flächenausdehnung. Das Kapitel „Verwertung der überreifen, stockenden Eichenholz-Vorräte“272 behandelt die Auswertung des Holzes im Ausland. Dafür präsentierte er zwei Zusammenfassungen bezüglich der größeren Holzverkäufe und dem Verkauf von Waldungen mit Grund und Boden, beide mit den dafür erhaltenen Geldern. Mit der Aufschlüsselung der Verteilung von materiellen Gütern beschäftigte er sich im Kapitel „Regelung der Besitzverhältnisse im Gebirge (Platós)“.273 Hier stellte er die Regelungen des Dorfes Reschinar mit dem Dorf Poplaka dar. Im Kapitel „Erschließung des Gebirges Sianta-Platos und die Einführung einer Holzmanipulation dortselbst“274 wird der Bau eines Fahrweges275 zur Holzbringung aus dem Gebirge in die Stadt, dann die Errichtung von Waldhüten276 sowie die dortige Waldbenutzung277 behandelt. Über den städtischen Verbrauch an Holz zum eigenen Wirtschaftsbedarf und zu öffentlichen Zwecken, wie Brücken- und Straßenbau, Brennholz usw., wird im 266 Vgl. Binder, Waldwesen, S.45-49. 267 Ebenda, S. 49-51. 268 Ebenda, S.55. 269 Mit der Anfertigung solcher Pläne wurden Forstmeister wie Bergleiter, Fischer und Binder beauftragt. Die Pläne hatten die Nutzung, Verjüngung und Erhaltung des Waldes zum Ziel. (Vgl. Binder, Waldwesen, S.57-61). 270 Vgl. Binder, Waldwesen, S.63-67. 271 Er nannte als die ersten, von Menschenhand angebauten Eichenbestände die im Jahre 1804 durchgeführte Waldkultur im Jungenwald, danach fanden Aufforstungen in den Jahren 1804 und 1826 in demselben Wald statt (Vgl. Binder, Waldwesen, S.63). 272 Vgl. Binder, Waldwesen, S.69-70. 273 Ebenda, S.71-73. 274 Ebenda, S.75-78. 275 Er teilte mit, dass Ideen für den Bau eines Fahrweges schon im 18. Jhdt. existierten. Im Jahre 1869 sei ein primitiver Fahrweg am rechten Sianta-Bach gebahnt worden, der 1872 durch eine Militärmannschaft erweitert worden sei; 1876/77 sei er verbessert worden (Vgl. Binder, Waldwesen, S.75). 276 Im Jahre 1878 wurde ein Blockhaus für Waldhüter und Forstbeamten, 1888 ein Kurhaus, 1901 ein Haus zur Sommerfrische erbaut (Vgl. Binder, Waldwesen, S.77) 277 Ab 1876 war ununterbrochen die Buchenklafterholzschlägerung und ab 1897 die Fichtenholzausnutzung betrieben worden (Vgl. Binder, Waldwesen, S.77-78) 204