Marisia - Maros Megyei Múzeum Évkönyve 34-35/3. (2015)

Dorin-Ioan Rus: Regionalgeschichten des Waldes in Rumänien

Marisia XXXIV-XXXV Stuhl im Großfürstenthum Siebenbürgen. In der allgemeinen Beschreibung der geographischen Lage beklagen die Autoren die schlechte Bewirtschaftung der Wälder im Komitat Hermannstadt, welche in früheren Zeiten durch eine forstwidrige Bearbeitung gelichtet worden seien. Sie nannten zwei Wälder, die noch bestanden: „Branisch und junge Wald bei Hermannstadt'247. Die Namen weisen auf verbotenen Wald (rum. Braniste) und neu gepflanzten Wald (junger Wald) hin, aber die Autoren versuchten nicht diese Namen zu erklären. Bedeutend wären noch die Buch- und Tannenwälder in den Gebirgen gewesen248. Ihre Schilderung ist wichtig für die Rekonstruktion des siebenbürgischen Waldes vor dem ungarischen Forstgesetz des 19. Jahrhunderts. Man kann davon ausgehen, dass die Eichen- mit Nadelwäldern ersetzt wurden. Josef Binders249 Geschichte des Waldwesens der Stadt Hermannstadt (Nagyszeben)250 behandelt weniger die Vergangenheit als die Gegenwart der Hermannstädter Waldungen. Was die geschichtlichen Aspekte betrifft, kann man sagen, dass das Buch ziemlich wenige Angaben bietet. Das Buch ist eher eine Sammlung von Erlebnissen und Erfahrungen aus der Dienstzeit des Verfassers, der seine Forschung auf Mitteilungen von alten Forstmeistern, Briefen und Protokollen aus derZeitspanne 1852-1908 gründet.251 Nachdem er eine kurze einleitende Darstellung252 der örtlichen Gegebenheiten der Hermannstädter Waldungen gegeben hatte, beschrieb er im zweiten Kapitel „Besitz- und Rechtstitel“ die Rechtsverhältnisse dieser Wälder aufgrund einiger in den Archiven der Stadt Hermannstadt und der sächsischen Nationsuniversität aufbewahrten Unterlagen.253 Hier gab er kurz die Entstehungsgeschichte der Wälder „Branisch“ und „Baumgarten“ sowie eine Streitigkeit zwischen Hermannstadt und dem Dorf Reschinar um zwei an der Gemarkung gelegenen Mühlen wieder. Der Autor transkribierte und legte einen am 16. März 1789 gesendeten Brief des Hermannstädter Magistrats an Kaiser Joseph II254 bei, den er aber nicht analysierte; des weiteren einige Tabellen betreffend der Einnahmen und Ausgaben des Magistrats im Jahre 1788/89.255 202 zu einem Wörterbuche der siebenbürgisch-sächsischen Mundart (Prag 1865). (Vgl. Walter Myß (Hrsg.). Lexikon der Siebenbürger Sachsen. Thaur bei Innsbruck, 1990, S. 445) 47 Ackner Michael, Schuller Karl Johann Der Hermannstädter Stuhl im Großfürstenthum Siebenbürgen, in, Pittoresken Österreich, Wien, 1840, S. 1-35, hier S. 2. 248 Ebenda. 249 Binder Josef (1838-1918) war ein Forstingenieur aus Hermannstadt. Außer dem hier analysierten Buch hat er 20 Artikel und Studien mit verschiedenem Inhalt, aber auch mit forstgeschichtlichem Schwerpunkt veröffentlicht: Von den verschiedenen Waldbeständen, Schlägerung und „Verjüngung und einer Schätzung stehenden Holzes im Walde ,in Kalender des Siebenbürgischen Volksfreundes", 32, 1901, S.148-12; Der Waldwirtschaftsplan, in „Kalender des Siebenbürgischen Volksfreundes", 33, 1902, S. 138-141; Aus der Geschichte des Waldwesens der Stadt Hermannstadt, in „Siebenbürgisch- Deutsches Tageblatt', 1908; (Vgl. Hermann Hinz, Schriftsteller-Lexikon der Siebenbürger Deutschen, Bd. V, Köln, Weimar, Wien, 1995, S.179-181). 250 Johann Binder, Geschichte des Waldwesens der Stadt Hermannstadt, Hermannstadt, 1909. 251 Vgl. Binder, Waldwesen, S. 7-8. 252 Jeder Wald wird mit seinem Namen, geographischen Angaben und der Ausdehnung in Joch erwähnt (Vgl. Binder, Waldwesen, S.1-2). 253 Vgl. Binder, Waldwesen, S.3-20. 254 Ebenda, S.7-13 255 Ebenda, S.14-20.

Next

/
Thumbnails
Contents