Marisia - Maros Megyei Múzeum Évkönyve 34-35/3. (2015)
Dorin-Ioan Rus: Regionalgeschichten des Waldes in Rumänien
Marisia XXXIV-XXXV Frondiensten an den Jahreszeiten und Monaten“189, „Waldgrundbesitzer und bäuerliche Waldarbeiter. Beiträge zur Geschichte der Bildung der bäuerlichen Forstindustrie in dem Komitat Kolos - 1796-1848“190. In dem ersten Beitrag wird der gemeinsame Wald der Dörfer Pietroasa, Rimetea, Colte§ti und Välenii de Arie§ mit seinen Hauptmerkmalen dargestellt. Schon im 18. Jahrhundert werden hier Waldhüter und Forstinspektoren erwähnt191, alle Dörfer hatten die gleichen Rechte und Verpflichtungen auf den Wald192. Ein Hauptmerkmal dieser gemeinsamen Eigentumsform bestand darin, dass, obwohl der Wald den gemeinsamen Notwendigkeiten diente, der Handel mit den Gemeinschaftsgütern verboten war.193 Diese uralte Eigentums- und Nutzungsform des Waldes endete im Jahre 1764, als die Waldungen dem szeklerischen Grenzregiment abgetreten wurden.194 Die Studie über den „Kampf um die Beherrschung und Verwendung der Gemeindewälder” stellt die Konflikte um die Gemeinschaftswaldungen zwischen den Familien Miko und Adam195 sowie Imreh und Miko196 ab dem Ende des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts dar. Der Verfasser beschreibt einen Missbrauch der Familie Miko gegen das freie Dorf Mainas und dessen Wald.197 Er kam zu dem Schluss, dass in diesen Fällen die Kompossessoratsform eigentlich ein Hindernis für eine modernere Bewirtschaftung der Wälder war, die Kämpfe und Konflikte zwischen den Miteigentümern erzeugt hat.198 Ein weiterer Beitrag informiert über die Verwendung der Arbeitskraft der Leibeigenen in dem Wald und in den Bereichen, die mit dem Holz zu tun hatten. Sie halfen beim Transport des Holzes, bei den Bauten, sie waren als Tischler, Zimmerleute oder Maurer, als Fassbinder oder Wagner im Einsatz.199 189 Ebenda, S.226-233. 190 Ebenda, S.255-269. 191 Ebenda, S.19. 192 Es war verboten, Feuer im Wald anzuzünden, wilde Obstbäume zu hauen, die Mast (in bestimmten Jahren) und schon im Jahre 1721 wurde der Teil „Huda Cetatii“ verboten, damit die Einwohner sich dort besser verstecken können im Falle einer „Revolution“. (Vgl. Imreh: Viata cotidianä, S.20-22) 193 So z.B. ein Wagner, der ein Rad aus Holz, das von dem Gemeinschaftswald stammt, anfertigt; dieser darf nur das Geld für seine Arbeit verlangen, aber nicht für das Holz (Vgl. Imreh: Viata cotidianä, S.23). 194 Vgl. Imreh, Viata cotidianä, S.23. 195 Der erste Konflikt begann im Jahre 1796 zwischen Mikó Ferenc und Nemes Ádám um die zwischen Araci, Simeria, Sf.Gheorghe, Arcus und Belin gelegenen Gemeinschaftswälder. Während dieses Konfliktes, der allmählich mit Bewaffnung geführt wurde, durften die Leibeigenen die Waldungen nicht mehr betreten. (Vgl. Imreh, Viata cotidianä, S.117-119). 196 Der zweite Konflikt, der besonders gewaltsam vonstatten ging, begann 1802 als zwei Knechte der Familie Imreh Lázár bei einigen Heuhaufen auf der Gemarkung dieser Familie brandstifteten. Der Kampf dehnte sich aus und führte zu Prozessen und bewaffneten Konflikten um die Wälder (Vgl. Imreh, Viata cotidianä, S.122-123). 197 Im Jahre 1794 verwüsteten die Vertreter und Knechte der Familie Mikó den Wald dieses Dorfes (Vgl. Imreh, Viata cotidianä, S.121). 98 Vgl. Imreh, Viata cotidianä, S.124. 199 Ebenda, S. 219-226. 194