Marisia - Maros Megyei Múzeum Évkönyve 34-35/3. (2015)
Dorin-Ioan Rus: Regionalgeschichten des Waldes in Rumänien
Marisia XXXIV-XXXV von Industriellen.172 Weitere nützliche Informationen bietet Buchholzer bezüglich des Holztransportes173, der Urwälder174 und der Urbarmachung der Urwälder.175 In dem XXXI. Band des Jahrbuches des Karpatenvereins wurde Martin Schusters176 allgemeine Darstellung der Siebenrichterwaldungen veröffentlicht. Nach der geographischen Beschreibung des Gebietes177 folgt eine Präsentation von deren Nutzung178 und Verwertung17® sowie der dort errichteten Anlagen180. 172 Er beschreibt die Holzgewinnungsanlagen verschiedener Fabriken, die entlang des Tales angelegt wurden. 1896 entstand bei Zod das Hermannstädter Elektrizitätswerk, dann die Anlagen der Thordaer Zellulosefabrik; im Valea lui Ivan befanden sich die Anlagen der ungarisch-italienischen Holzindustrie- Aktiengesellschaft, die dort das Holz adjustierte und bearbeitete; in der Nähe der Wasserfälle bei Lotru befand sich eine Schleuse der Firma Gödel. (Vgl. Buchholzer, Zodtal, S. 1-3; 15-17). 173 Er erwähnte einige Holzriesen die um der Lotru-Fälle standen, sowie die schmalspurige Eisenbahn und die Drahtseilbahn, die sich über dem Lotru bis zum Butschetsch, über den Negovan bis zum Stefle§ti und zum Piatra Alba erstreckten (Vgl. Buchholzer, Zodtal, S. 16-19). 74 Dieser Urwald stand am rechten Ufer des Zodtales bis zu den Höhen des Coltu Mare und war auch ein Zufluchtsort für Bären und Hirsche. (Vgl. Buchholzer: Zodtal, S. 11). 175 Er beschrieb eine gefällte Waldstrecke bei Butschetsch, wo Arbeiter verschiedener Ethnien des Reiches arbeiteten (Vgl. Buchholzer Zodtal, S. 19-20). 176 Martin Wilhelm Schuster (1840-1933) wurde in Schäßburg geboren, wo er am dortigen Gymnasium, dann in Bistritz un Hermannstadt studiert hatte. Er studierte in Wien Theologie, Mathematik und Physik. Ab 1863 studierte er in Jena Pädagogie und Physik. Im 1864 kommt er nach Siebenbürgen zurück, im 1865 ist Lehrer, ab 1866 Gymnasiallehrer. Ab 1883 ist er Sekretär des Handelsgremiums und leitet die Gremialhandelsschule. Zwischen 1873 und 1876 ist er Lehrer an der Gewerbeschule, ab 1892 auch Rektor. 1866-1905 Professor am Evang. Gymnasium; 1883-1919 Direktor der Gremialhandelsschule, iar 1892-1920 Direktor der Gewerbeschule in Hermannstadt. Das öffentliche Leben: er war Sekretär des Gewerbevereins, zwischen 1881 und 1894 Vorsitzender. Zwischen 1882 und 1892 ist er Kustos des Brukenthalsche Museums. (Vgl. Friedrich Schuller, Schriftsteller Lexikon der Siebenbürger Deutschen, Bd. IV. Unveränderter Nachdruck der 1902 in Hermannstadt erschienen Ausgabe, Böhlau Verlag Köln Wien, 1983, p. 423-427; Schriftsteller- Lexikon der Siebenbürger Deutschen, Bd. X, Herausgegeben von Harald Roth, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, 2012, S. 426-428). 177 Das Gebiet wurde im Norden von Zod, im Süden von Lauter (rum. Lotru), im Osten und Westen von verschiedenen Gebieten als da seien Seliste, Galis, Tiliska, Sibiel, Kakova, Kleintalmesch und Heltau begrenzt. Das Forstgebiet umfasste 35961,1 ha. Es war ein unzugängliches Gebiet, das bis zum Beginn der industriellen Nutzbarmachung im 8. Jahrzehnt des 19. Jhdt. viel größer war. (Vgl. Martin Schuster, Die Siebenrichterwaldungen, in „Jahrbuch des siebenbürgischen Karpatenvereins", Hermannstadt, 1911, S. 28-31). 178 Bis zur Verpachtung des Gebietes und der industriellen Verwertung bestanden die Einnahmen nur aus dem Ertrag der Weiden oder dem Stockzins der verkauften Stämme, die von Wind oder Schneefällen gefällt wurden. Diese wurden in den benachbarten Gebieten verarbeitet (Vgl. Schuster, Siebenrichterwaldungen. S. 31-32). 179 Auf der am 12. Mai 1871 stattfindenden Generalversammlung der sächsischen Nationaluniversität wurde über die rationelle Bewirtschaftung des Talmescher Forstbestandes getagt. Man sprach über die Notwendigkeit des Baues einer Eisenbahnlinie in diesem Gebiet sowie über eine Verpachtung der Waldungen, wobei in dem Verpachtungsvertrag der Pächter zur Aufforstung verpflichtet werden sollte. Zuerst wurde mit dem Anbieter Schiel gehandelt, aber aufgrund der Nachteile, die der Nationsuniversität entstehen konnten, scheiterten schließlich die Verhandlungen. Im November 1906 wurden die Waldungen an die „ungarisch-italienischen Waldindustrie A.G“ verpachtet. Das Talmescher Forstgebiet wurde von der Thordaer Zellulosefabrik gepachtet (Vgl. Schuster, Siebenrichterwaldungen. S. 32-38). 180 Der Pächter war berechtigt, die zu erbauenden Wege für den Transport der Holzprodukte unentgeltlich zu benutzen. Außerdem durfte er auf eigene Kosten neue Wege, Waldbahnen, Trockenoder Wasserriesen, Drahtseilbahnen bauen. Es wurde eine Dampfsäge mit 14 Gattern, eine 26,3 km lange Drahtseilbahn sowie zwei parallele Schmalspurbahnen erbaut. (Vgl. Schuster, Siebenrichterwaldungen, S. 38-52). 192