Marisia - Maros Megyei Múzeum Évkönyve 34-35/3. (2015)
Dorin-Ioan Rus: Regionalgeschichten des Waldes in Rumänien
Marisia XXXIV-XXXV Zwar präsentierte Professor §otropa kaum die Situation der Grenzregimentswälder, dafür bot er aber wichtige Angaben betreffend der Bestrebungen der Grenzer für die Erhaltung ihrer Wälder. Die in den rumänischen und österreichischen Staatsarchiven durchgeführte Forschung hat sich in einer Abhandlung konkretisiert, die für die Geschichte des zweiten walachischen Grenzregiments grundlegend ist, obwohl auch die Einflüsse der offiziellnationalistischen Geschichtsschreibung zu bemerken sind. Das von einem Kollektiv unter der Leitung des Gymnasiallehrers Simion Lup§an geschriebene und in Bistritz 2005 erschienene Buch Pädurile judetului Bistrita-Näsäud din cele mai vechi timpuri §i pänä astäzi [Die Wälder des Kreises Bistrita-Näsäud aus den ältesten Zeiten bis heutzutage] hatte die Bekanntmachung der Forstgeschichte eines der waldreichsten Kreise Siebenbürgens zum Ziel.132 Das Buch ist in sieben Kapitel gegliedert, es fehlt aber der übliche Verweis auf den aktuellen Forschungsstand sowie einige grundlegende Fachpublikationen, wie jene Arbeiten von Csallner, Zaminer, Witting, Binder, Schuller oder Rosier. Die Abhandlung bietet jedoch eine Reihe von realen wissenschaftlichen Informationen zur Geschichte des Waldes in einer bestimmten Region, vor allem für die Waldungen des zweiten walachischen Grenzregiments. Im ersten Kapitel präsentierten die Autoren eine kurze Gruppierung von literarischen Werken und Gedichten zum Thema Wald.133 Das zweite Kapitel hat die geographische Darstellung des Kreises Bistrita- Näsäud, mit seinen klimatischen- und Bodenverhältnissen, Gewässern sowie Flora und Fauna zum Thema.134 Im dritten Kapitel wurden die historischen Aspekte der Wälder im Raum des heutigen Kreises von den ersten schriftlichen Erwähnungen bis zur Abschaffung des zweiten Grenzregiments im Jahre 1851 dargestellt.135 Wichtig in diesem Abschnitt 132 Vgl. Simion Lup§an et. al.: Pädurile judetului Bistrita-Näsäud din cele mai vechi timpuri §i pänä astäzi [Die Wälder des Kreises Bistrita-Näsäud aus den ältesten Zeiten bis heute] Bistrita, 2005, S. 9- 10. 133 Die Stücke wurden aus Werken von berühmten rumänischen Dichtern und Schriftstellern wie Mihai Eminescu, George Co§buc, Octavian Goga, Nicolae lorga, Mihail Sadoveanu, Emil Precup und Titus Poenaru ausgewählt (Vgl. Lup§an et. al., Pädurile, S. 15-43). 134 Die meisten Informationen wurden aus der Geographischen Enzyklopädie Rumäniens sowie aus einigen touristischen Reisebüchern entnommen. Der Artikel von Dietlinde und Rudolf Rosier (Das natürliche Waldbild des Nösnerlandes in Siebenbürgen (Rumänien). In: Naturwissenschaftlichen Forschungen über Siebenbürgen, Band 3, Köln-Wien, 1985, S. 283-326), unentbehrlich für eine solche Arbeit, wurde außer Acht gelassen (Vgl. Lup§an et. al., Pädurile, S. 44-69). 135 Die Darstellung dieses Kapitels und die Interpretation der historischen Informationen sind chaotisch. Die Autoren haben versucht, die Theorie der Ansiedlung der Sachsen auf dem Terra Deserta zu widerlegen indem sie das kanonische Argument der uralten Anwesenheit der Rumänen gebracht haben; es wurde keine Bemerkung über die Toponymik und die Ausdehnung des Ackerbodens durch Rodung des Waldes aufgelassen. Vom Mittelalter springen die Autoren direkt zur Militarisierung des Rodnaer Tales, indem sie nur die Literatur von Valeriu §otropa verwendet haben. Es fehlt kein Verweis auf Friedrich Kramer (Beiträge zur Geschichte der Militarisierung des Rodnaer Thaies. In: Programm des evangelischen Obergymnasiums in Bistritz, Bistritz, 1880, S. 5-42) (Vgl. Lup§an et. al., Pädurile, S. 70-92). 187