Marisia - Maros Megyei Múzeum Évkönyve 34-35/3. (2015)
Dorin-Ioan Rus: Regionalgeschichten des Waldes in Rumänien
Marisia XXXIV-XXXV oder ungarischen Bevölkerung betrieben wurden die Schafhaltung102 und die Ziegenhaltung,102 103 Die Schweinehaltung war überall im Burzenland üblich, sie wurden auf dem Weidegang von Schweinehirten gehütet. Kaufmes meinte, dass das Wasser bei schweren Regenfällen eine große Gefahr für die Schweine darstellte, weil dieses Verseuchungen in sich tragen konnte.104 Der Verfasser stellte auch einige Aspekte der Weidewirtschaft dar, indem er über die Formen105, Rechte, Behütung der Weide106 schrieb. Zahlreiche Weiden wurden unter Verbot gesetzt, um sie zu schonen.107 Die Bienenzucht wurde in jüngerer Zeit seltener ausgeübt108. Im Burzenland war die Imkerei in den Gemeinden Honigsberg und Tartlau stark vertreten109. Zu dem Rückgang der Bienenzucht haben die Kommassation und der Bau einer Zuckerfabrik in Brenndorf beigetragen. Kaufmes deutete an, dass schon im 18. Jahrhundert das siebenbürgische Gubernium bestrebt war, der Bienenwirtschaft zu helfen.110 2. Die Regimentswälder Über die Wälder der siebenbürgischen Grenzregimente schrieb Joseph Heinrich Benigni von Mildenberg111 ein Kapitel in seinem Buch Statistische Skizze der siebenbürgischen Militärgrenze, das 1837 in Hermannstadt erschienen ist.112 Er meinte, dass das Holz in den Territorien der Grenzgebiete im Überfluss vorhanden sei, aber dennoch der Holzmangel herrsche, weil die Waldungen in unwegsamen 102 Hier begründet er, warum die Schafhaltung den Sachsen nie recht gelegen war: sie erforderte ein ruheloses Wandern, das von der Witterung und von den Nahrungsmengen bestimmt war. Er erwähnt weiteres die Kreuzungen, die Fernweidewirtschaft und die Verarbeitung der Milch (Vgl. Kaufmes, Landwirtschaft, S. 185-188). 103 Vgl. Kaufmes, Landwirtschaft, S. 188. 104 Ebenda, S. 188-189. 105 Die Weide gab es in freier Form, auch „Atzung“ genannt, und als Brach- oder Stoppelweide. Die Weidezeit begann am St. Georgitag (24. April) und dauerte bis Martini (11. November). Die Gemeinden, die in ihrer Nähe gute Eichenwälder hatten, trieben die Schweine „in die Eicherin“, wo sie in guten Eicheljahren auf der Weide gemästet werden konnten. In Marienburg war die Waldweide dem Galtvieh Vorbehalten. Zum Galtvieh gehörten Jungrinder und Zugochsen sowie jene Kühe, die nicht trächtig waren. (Vgl. Kaufmes, Landwirtschaft, S. 188-190). 106 Schon 1773 ordnete Maria Theresia die Einstellung von ordentlichen Hirten an, weil der Vieh- und Pferdediebstahl sowie das Feuerlegen sehr häufig wurden (Vgl. Kaufmes, Landwirtschaft, S. 190). 107 (Vgl. Kaufmes, Landwirtschaft, S. 191). 108 Kaufmes beschrieb, wie im Mittelalter der Bienenfang betrieben wurde, die Produkte der Bienenzucht, und dass bis ins späte 18. Jahrhundert ein Zehent bezahlt wurde (Vgl. Kaufmes, Landwirtschaft, S. 196). 109 Vor allem die Pfarrer und Lehrer waren mit der Bienenzucht beschäftigt (Vgl. Kaufmes, Landwirtschaft, S. 197) 110 1766 wurde in einem Schreiben Maria Theresias ans Gubernium vorgeschlagen, auf den Bienenzehent zu verzichten: „...ob nicht der Bienenzehnte mit Geld könnte sedimiert und der 10. Stock dem Eigentümer überlassen werden, und damit dieser Ökomomischen Sache aufzuhelfen“ (Vgl. Kaufmes, Landwirtschaft, S. 197). 11 J.H. Benigni von Mildenberg (1782-1849) war Statistiker, Geograph, Ethnograph, Historiker und Feldkriegssektretär bei dem k.k. siebenbürgischen Militärkommando (Biographische Beschreibung, in Transsilvania, periodische Zeitschrift für Landeskunde / redigiert von Jos. Benigni von Mildenberg; Carl Neugeboren, Hermannstadt, Thierry, 1837. - Bd. 1-2, Spalten 095-096). 112 J.H. Benigni von Mildenberg, Statistische Skizze der siebenbürgischen Militärgrenze, Hermannstadt, 1837, S. 50-60, „E. Waldkultuh, in dem § 6 „Naturprodukte des Pflanzenreichs“. 184