Marisia - Maros Megyei Múzeum Évkönyve 34-35/3. (2015)
Dorin-Ioan Rus: Regionalgeschichten des Waldes in Rumänien
Mari si a XXXIV-XXXV deutschen Ländern gehabt hätten.73 Ein weiterer Vergleich wird gezogen bezüglich der Anlagen von Kulturen und Verjüngung der Wälder, die in Deutschland 300 Jahre früher als in Siebenbürgen stattgefunden hätte.74 Der letzte Vergleich schließlich wurde im Bereich der Forstverwaltung festgestellt: die ersten Waldschützer wären im 8. Jahrhundert in Deutschland erwähnt worden, für Siebenbürgen sind sie erst vom 16. Jahrhundert verbürgt.75 Eine weitere Theorie steht im Zusammenhang mit der Betrachtung der Besitzverhältnisse in Siebenbürgen: er meinte, dass die Sachsen die Bodenbewirtschaftung und die Marktgenossenschaft von ihrer Urheimat gebracht hätten.76 Danach die Forstordnungen, die in Siebenbürgen erst am Ende des 18. Jahrhunderts erschienen, die deutschen Waldordnungen hingegen im Laufe des 15. Jahrhunderts.77Die Fo rstf reve Itate n wurden in Deutschland von der Märkerversammlung abgeurteilt, was ihm die Schlussfolgerung erlaubt, dass es auch in Siebenbürgen der Fall gewesen sein muss.78 Ein großes Hindernis für die Entwicklung der Waldwirtschaft sah er in den mangelhaften oder fehlenden Verkehrswegen. Die günstigsten Transportmöglichkeiten waren auf dem Wasser, durch Flößerei oder Triftbetrieb. Die Holzwirtschaft hatte ihren Aufschwung erst nach der Einführung der Eisenbahn genommen. Auf weitere Ursachen, wie die Gesetzgebung, die allgemeinen politischen Verhältnisse, Besitzverhältnisse oder verschiedenen Umgangsarten mit dem Wald und der Natur ging er nicht weiter ein. In dem Artikel Die Geschichte der Jagd im Burzenland hat Witting die Jagd unter vier Aspekten behandelt: Bedeutung der Jagd79, Wildstand80, Jagdbetrieb und Mittel zur Jagd81 sowie das Jagdrecht und die Jagdordnung82. 73 Die Ursache bestand „im Untergang der Marktgenossenschaften und der damit bedingten Umwandlung der marktgenossenschaftlichen Wälder in Gemeindewälder im römisch rechtlichen Sinne“ (Witting, Forstwirtschaft, S. 20). 74 Vgl. Witting, Forstwirtschaft, S. 26. 75 Vgl. Witting, Forstwirtschaft, S. 34. 76 Ebenda, S. 7-8. 77 Ebenda, S. 28. 78 Ebenda, S. 33. 79 Nach einer kurzen einleitenden allgemeinen Geschichte der Jagd hat er die in den Stadtrechnungen zu findenden Beweise der im Burzenland ausgeübten Jagd erwähnt, wie Preise von Waffen oder gejagten Wildtieren, Angaben über die Ausdehnung der Jagdgebiete usw. Die Jagd hatte im Burzenland ideellen Wert und wurde als Liebhaberei von den vornehmsten und wohlhabendsten Bürgern ausgeübt. Sie hatte aber auch einen volkswirtschaftlichen Wert, denn ab Mitte des 19. Jhdts wurden viele Jagdgebiete des Burzenlandes verpachtet. (Vgl. Witting, Geschichte der Jagd, in Das Burzenland, Band 5, Teil 1, Kronstadt, 1929, S. 41-49). 80 Die Zerstörung des natürlichen Gleichgewichts im vorhandenen Tierreich wurde von der Zunahme der Bevölkerung, der Ausdehnung des Ackerlandes, der Rodung der Wälder, der Urbarmachung der Sümpfe sowie Einführung von Eisenbahn- und Wegbauten verursacht. Witting nennt die urkundlichen Angaben über die verschwundenen oder vorhandenen Wildtiere bis zum Ende des 19. Jhdts. (Vgl. Witting, Geschichte der Jagd, S. 49-57). 81 Als Jagdmittel erwähnt er zuerst die ausgegrabenen Steinwaffen, dann die Spieße, Netze, Schlingen und Feuerwaffen des Mittelalters und der Neuzeit. Weitere Mittel waren Jagdhunde und die Beizjagd. Bekannt waren die Stuhlrichter-Jagden, die zur Vertilgung von Raubwild abgehalten wurden, wobei die Einwohner der bedrohten Gemeinden unentgeltliche Treiberdienste übernehmen mussten. Eine weitere Besonderheit in Siebenbürgen war die Brackenjagd, die bis ins 20. Jhdt. ausgeübt wurde. (Vgl. Witting, Geschichte der Jagd, S. 57-68). 181