Marisia - Maros Megyei Múzeum Évkönyve 31/1. (2011)
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94 T. MÖRTZ (Abb. 1). Es handelt sich dabei um Exemplare der dem Typ Friedrichsruhe untergeordneten Variante Osternienburg-Dresden (Jacob 1995, 18; Martin 2009, 41-43). Das in Frage stehende Dekor besteht aus mehreren, kreisförmig angeordneten, bogenförmigen Kanneluren bzw. Rippen, deren Spitzen sich berühren und auf diese Art an der Außen- und/oder Innenseite des Gefäßkörpers einen plastischen, fünf- bis achtzackigen Stern bilden. Dieses auch mit einem Spinnennetz assoziierte Ornament ist im Karpatenbecken weiterhin auf Schmuckscheiben und Kappenhelmen anzutreffen. Durch neue Funde und Forschungen der letzten Jahrzehnte soll nachfolgend die Einordnung des Sterndekors auf breiterer Basis untersucht werden. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie das Auftauchen jenes Ornaments in einem Abstand von 1000 Kilometern zu erklären ist. Es werden zunächst die bislang eher kursorischen Bemerkungen verschiedener Forscher zu dieser Problematik kritisch zusammengetragen, um in einem zweiten Schritt zu einer fundierten Bewertung des Verhältnisses des in Frage stehenden Dekors auf unterschiedlichen Bildträgern und damit den kulturellen Beziehungen zwischen Banat und Harz während des älteren Abschnittes der Spätbronze- bzw. Urnenfelderzeit (BzD-HaA) zu gelangen. Abb. 1. A. Keramikschale mit kanneliertem Sternornament aus dem Hügel von Susani, Rumänien; B. Bronzetasse aus dem Depot von Dresden-Dobritz, Deutschland (nach Stratan-Vulpe 1977; Martin 2009).