Marisia - Maros Megyei Múzeum Évkönyve 9. (1979)

I. Arheologie

66 KURT HOREDT nur in der Sf. Gheorghe-Kultur und südlich der Karpaten7 weisen sie aber eine Tupfenreihe entlang des Bodens auf. Dieser Tassen typus unter­scheidet sie von der karpischen Kultur, wo meistens die ursprüngliche Form der Henkeltassen, seltner der henkellosen Tassen vorkommt, de­nen ausnahmslos aber die Tupfenreihe fehlt. Gleichfalls der dakischen Komponente sind vermutlich die Kämme mit halbrundem Griff zuzu­sprechen, die in der Sf. Gheorghe-Kultur, aber auch südlich der Kar­paten auftreten8. Hier kommen auch Krausengefäße vor9, es fehlen aber in den Siedlungen Tschernjaehowkämme mit abgesetztem Mittelteil. Die Ostkarpaten können auf Höhenwegen, Gebirgspfaden und Päs­sen leicht überquert werden und die Verbindung mit der Moldau bildet eine Konstante für die Geschichte dieses Gebietes in vor- und frühge­schichtlicher Zeit, die sich auch im Mittelalter und in der Neuzeit gel­tend macht. So ist auch für die Sf. Gheorghe-Kultur die Frage zu stellen, wie die Kultur der Karpen auf sie einwirkt. Der Einfluß dieser Kompo­nente ist aber geringer, als man auf Grund der räumlichen Gegebenhei­ten annehmen würde. Es handelt sich eher um Gemeinsamkeiten der gleichen dakischen Grundlage, als um gegenseitige unmittelbare Ein­flüsse. In beiden besteht die Vorliebe für Schüsseln, handgearbeitete Töpfe mit Tupfenleisten und für Glättmuster10. Amphoren, die eine be­vorzugte Urnenform der karpischen Kultur darstellen11, sind in Siedlun­gen in Siebenbürgen seltener, scheinen aber als Grabgeschirr bevorzugt zu werden, wie die Funde aus Brateiu und Media? nahelegen. Es beste­hen aber auch entscheidende Unterschiede zwischen der Sf. Gheor­­ghe- und der Poiene?tikultur. Während die Krausen eine der kennzeich­nenden und häufigsten Gefäßformen diesseits der Karpaten sind, fehlen sie bei den Karpen, die auch keine Kämme tragen. Die Verwendung von einreihigen Kämmen, von henkellosen konischen Tassen mit Tupfen­reihen und von Krausen unterscheiden die Sf. Gheorghe- von der Poie­­ne$tikultur. Der römische Anteil der Kultur ist schwerer zu erfassen, da er mittelbar sich auch in den übrigen Komponenten geltend macht. Er äußert sich einmal in der roten scheibengedrehten Ware und auch ein Großteil der grauen auf der Scheibe gedrehten Keramik könnte von rö­mischen Formen abgeleitet werden. Dieses gilt für die Krausengefäße, die kaum in einer römischen Lagersiedlung fehlen und auch in der überwiegenden Mehrzahl der Sf. Gheorghe-Fundorte auftreten. Ihre Häufigkeit nimmt von Osten nach Westen zu ab und es wäre zu erwä-7 Nach der freundlichen Mitteilung von Gh. Bichir — Bukarest, in Colone$ti, Bez. Olt. Mätäsaru, Bez. Dimbovifa und Scornicejti, Bez. Olt. 8 In Dulceanca, Bez. Teleorman, S. Dolinescu-Ferche, A$ezári din secolele III ?i V/ e.n. in sud-vestul Munteniei. Cercelärile de la Dulceanca, Bucure§ti, 1974, 32 Abb. 11; 1, in Sträule$ti — Bucure§ti und Tirg$or, Bez. Prahova, Gh. Diaconu, SCtV, 23, 1972, 463—468. 9 S. Dolinescu-Ferche, a.a.O., 53 Abb. 37, 5; 60 Abb. 47, 7. 10 Für die karpische Kultur vgl. die zusammenfassende Arbeit von Gh. Bichir, a.a.O. 11 Gh. Bichir, a.a.O., 80—81.

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