Zs. Kakuk , I. Baski (Hrsg.): Kasantatarische Volksmärchen: Auf Grund der Sammlung von Ignác Kúnos.
Texte
43 Nachdem seine Schwäger weggegangen sind, faltete Amata sein Tuch zusammen, fing einen Schwan auch für sich und ging nach Hause. Er gab den Schwan Gül-sélu und sagte: "Da, brate ihn und bring ihn deinem Vater." Gül-sélu putzte und brühte den Schwan, briet ihn und brachte ihn ihrem Vater. Der Padischah sagte: "Ich habe das gegessen, was mir meine alteren Schwiegersöhne brachten und meine Krankheit ist noch schlimmer geworden. Ich habe keine Lust, vergiftet an dem zu sterben, nachdem ich auch das esse, was dieser Tölpel gebracht hat." Da ihn aber Gül-sélu weinend bat, ass der Padischah einen Bissen. Im selben Augenblick wurde er etwas kräftiger und am nächsten Tag begann er wieder zu gehen. Eines Tages sagte der Padischah bei einem Gespräch mit seiner Frau: "Nun, wie gut, [41] dass meine älteren Schwiegersöhne den Schwan gebracht haben und ihn mir zu essen gaben. Wenn sie ihn nicht gebracht hätten, würde ich nicht genesen." Seine Frau antwortete: "Nein, das Fleisch, das deine älteren Schwiegersöhne gebracht haben, hat dir nicht geholfen, die Arznei deines Jüngeren Schwiegersohns hat dir geholfen, wenn er es nicht gebracht hatte, würde sich deine Sache zum Schlimmen wenden." Ein wenig stritten sie nach der Art von Mann und Frau und schalten einander. Eines Tages sagte die Frau des Padischahs: "Wie geht es unseren Schwiegersöhnen?" Und sie ging horchen. Wie sie so weitergeht [sieht er aber] dass sich der älteste Schwiegersohn vor Schmerzen krümmt, seine Frau in der Ecke weint. Der Rücken tut schrecklich weh. Wie sie so weitergeht zum zweiten Schwiegersohn, der steckt stöhnend seinen Finger in den Mund. Da sagte sich die Frau des Padischahs: "Na, warte nur, ich werde auch diese mir anschauen, und so zurückgehen", und sie wandte sich zum Badehaus. Als sie am Badehaus ankam, sah sie durchs Fenster hinein. Das Innere des Badehauses glich einem Paradieszimmer, Spiel und Lachen waren dabei, [alles] schimmerte und glänzte. Von Amatäs Kopf ist der Kuhpansen heruntergefallen, sein goldenes lockiges Haar glänzte im Feuerschein, er und Gül-sélu umarmten sich, ihre Lippen [42] aufeinanderpressend, küssten sie sich. Die laute Musik liess das Badehaus erzittern. Als die Frau ihren Zustand sah, wurde sie ohnmächtig und lag eine Stunde ohne Bewusstsein vor dem Badehaus. Als sie zu sich kam, biss sie die Zunge im Mund zusammen und traute sich nicht einmal zu sprechen, ging nach Hause und legte sich neben den Padischah. Als Amatä am Morgen aufwachte, wusch er sich die Augen und den Kopf, ass und trank, mit Gül-sélu umarmten und küssten sie sich und verabschiedeten sich voneinander: "Ich gehe ein wenig aufs Feld", sagte er und legte sich den Kuhpansen auf den Kopf und ging fort. Er kam auf eine Steppe, verbrannte ein Fellhaar des Pferdes und das Pferd erschien vor ihm. Er kroch in das Ohr des Pferdes herein, kam zum anderen heraus siehe da, sprach er und war in einen herrlichen Recken verwandelt und ging so zum Padischah und sagte zu ihm: "Nun, ich habe zwei flüchtige Diener, ihre Kennzeichen sind: dem einen ist vom Rücken die Halssehne, dem anderen der Finger abgeschnitten, wenn ihr sie nicht findet und sie mir nicht herausgebet, werdet ihr euch mir morgen zum Ringen stellen." Der Padischah nahm diese Worte hin, versammelte seine Soldaten und erlaubte ihm, diese anzusehen. Amatä begann sie einzeln zu betrachten, einigen