Zs. Kakuk , I. Baski (Hrsg.): Kasantatarische Volksmärchen: Auf Grund der Sammlung von Ignác Kúnos.

Texte

39 ihnen. Am nächsten Tag bereiteten sich die Schwiegersöhne des Padischahs vor, versammelten die Soldaten und packten Proviant ein, füllten Würste, buken Brot, verbrachten damit viel Zeit und zogen schliesslich in den Kampf. Als Amata die Nachricht vernahm, schickte er Gul-sélu zum Vater, ein Pferd zu bitten. Gúl-sélu ging zum Vater und bat ihn um ein Pferd. Der Vater wurde zornig und sagte: "Das ist deine Sorge, fürwahr, soll er aus dem Stall das räudige Pferd nehmen." Gúl-sélu [36] kam zurück und sagte es ihm. Amata ging aus dem Badehaus mit seiner Pfeife in der Hand, blies dichten Rauch [in die Luft,] mit dem Hintern nach rückwärts [d.h. umgekehrt] bestieg er die räudige Stute, die mit gesenktem Kopf und erhobenem Schwanz aus dem Tor trat. Er kam an den Froschsee, stieg vom Pferd, packte es am Schwanz und zog ihm das Fell ab, gab das Fleisch den Krähen, ging ins Wasser hinein und begann wieder mit den Fröschen zu kämpfen. Als die Leute des Padischahs an ihm vorbeizo­gen, riefen sie auch ihn in die Schlacht. Amata sagte: "Mein eigener Kampf hier ist jetzt sehr schwer!" und ohne sie eines Blickes zu würdigen, hieb und schlug er auf die Frösche ein. Als die Leute des Padischahs verschwunden waren, verbrannte er die Fellhaare des genannten Pferdes; wieder trat sein Pferd zusammen mit der Kampfausrüstung vor Amata. Amatä warf sofort den Kuhpansen ab, ergriff das Schwert, band den Gurt um die Hüften, hob den Schild auf die Schulter, über­holte die Leute des Padischahs, erschien vor den feindlichen Soldaten und be­gann an einem Ende zu kämpfen. Nachdem er einige Stunden mit ihnen ge­kämpft und sie niedergeschlagen hat, sind ungefähr zwanzig Ritter übrig­geblieben. Einige Stunden schlug er sich auch mit ihnen, schliesslich tötete er auch sie und zog zu den Leuten des Padischahs vorbei. Der Padischah [37] lud ihn für seine erwiesene Taten wieder zu Gast. Amatä sagte: "Ich bin dein Gast", und ging weiter. Er stieg in den See und begann mit den Fröschen zu kämpfen. Auf ihrer Heimkehr sagten die Leute des Padischahs, als sie an ihm vorbei marschierten: "Dieser Tölpel kämpft noch immer hier", und gingen weiter. Als sie in Richtung der Stadt weggegangen waren, verabschiedete Amatä sein Pferd, ergriff das Fell der räudigen Stute und breitete es im Bade­haus nach seiner Heimkehr aus. Zur Feier des Sieges versammelten die Leute des Padischahs das ganze Volk der Stadt, veranstalteten ein grosses Festessen, musizierten, liessen die Vögel singen und vergnügten sich. Amata ging zu Gúl-sélu, sie assen ihre Tagesration auf, assen ein wenig, legten sich dann hin und schliefen ein. Als sie am Morgen aufstanden, sich den Kopf und das Gesicht waschen, hörten sie, dass wieder ein Padischah gegen sie kommt. Dieser Padischah kam mit drei­hunderttausend Soldaten und dreissig Recken. Einer von diesen Rittern nahm es mit fünf Rittern auf. Der Padischah rief Gúl-sélu zu sich und sagte: "Jetzt ist die Reihe [der Wache] an euch, sage deinem Mann, ich gebe ihm sowohl Heer als Vermögen, er soll mir zur Flucht verhelfen, wie er nur kann." Gul-selu ging heim und sagte Amata: "Mein Vater hat das und das gesagt", und wiederholte die Worte ihres Vaters. Amatä ging zu seinen Schwägern und sagte: "Kommt, mir helfen" Diese schmähten ihn: "Du Tölpel, dir folgend(38] umkommen haben wir gar keine Lust, uns hat ein junger Recke gerettet!" Der

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