Zs. Kakuk , I. Baski (Hrsg.): Kasantatarische Volksmärchen: Auf Grund der Sammlung von Ignác Kúnos.

Texte

35 nach dem Sohn eines Reichen. Da packten sie gleich den Burschen als Schwie­gersohn und führten ihn ins Schloss. Auch die zweite Tochter warf, nachdem ein gut Teil der Leute vorbeigelaufen war, ihren Apfel nach dem Sohn eines Jasauls. Auch er wurde am Arm gefasst und nicht losgelassen und ins Schloss geführt. Unter dem Volk befand sich auch unser Amata. Die jüngste Tochter er­blickte ihn von weitem, ohne den Pansen auf dem Kopf zu beachten, sah sie die Schönheit seines Antlitzes und beschloss, ihn mit dem Apfel zu bewerfen. [31] Das Volk begann sich zu zerstreuen. Amata ging ganz hinten vor zwei Männern, um vorbeizulaufen. Als Amata ankam, fasste das Mädchen den Apfel und warf ihn Amata auf den Kopf. Der Apfel fiel auf Amatas Kopf und spaltete sich in zwei Hälften. Die dort sohauenden Untertanen des Padischahs sagten, dass sie schlecht geworfen hat, weil das kein Einheimischer ist, sie soll von neuem werfen. Das Mädchen willigte ein, von neuem zu werfen, sie Hessen das Volk an dem Mädchen vorbei laufen, und das Mädchen bewarf wieder Amata, und Hessen sie auch zum dritten Mal werfen. Das Mädchen bewarf immer Amata. Der Padischah sagte: "Ein Kind, das von selbst hinfällt , darf nicht weinen" und da er sich nicht freute, dass seine Tochter Amata bewarf, befahl er, den Alten in das Badehaus zu führen und dort einzusperren. Zugleich ergriffen sie Amata und das Mädchen und schlössen sie im alten Badehaus ein. Die beiden älteren Töchter liess er im Schloss bleiben, in schön aufgeräumten ausgeschmückten Räumen auf elastische Lager wurden sie eingeschlossen. Drei Tage überlegten sie, neun Tage feierten sie, Speise und Trank, Spiel und Lachen, vor Hunger umkommen, was du möchtest, ist nicht da. Wahrend sie auf diese Art feierten, erhob sich vom Kibla her ein sehr starker Wind, [32] schlug, mit dreihunderttausend Soldaten und fünfzehn Rittern der Sohn des Padischahs At4artmas ein Lager in der Nähe der Stadt auf. Der Sohn des Padischahs: "Mir gibst du deine Tochter, wenn nicht, stelle dich noch heute zum Kampf gegen mich!" Diesen Brief brachte der Gesandte dem Padischah und wartete auf die Anwort. Der Padischah las den Brief, versammelte er seine Wesire und seine zwei Schwiegersöhne: "So und so ist die Lage, зо und so stehen die Dinge, tun wir so wie ihr wollt, rettet eure Frauen vor dem Feind und vertreibt ihn." Die beiden Schwiegersöhne zogen sich sehr schön an, umgürteten sich mit ihren Diamantschwerten, schlugen die Trommel und berei­teten sich auf den Kamf. Der älteste Schwiegersohn wurde das Haupt aller Sol­daten. Amata schickte seine Frau zum Vater und sagte: "Geh, bitte auch du um ein Pferd, damit auch ich in den Kampf ziehen kann." Gül-sélu sagte dem Vater: "Vater, dein jüngster Schwiegersohn bittet auch um ein Pferd, er wünscht in die Schlacht zu gehen." Der Vater sagte Gúl-sólu: "Hei, meine Tochter, was ist von diesem Narren zu erwarten, stör mich jetzt nicht, er wird nur auch das Tier zugrunde richten! Komme nicht wieder, komme mir nicht wieder unter die Augen. Doch wenn es schon so ist, mag er den Halfter nehmen und in den Stall gehen, mag er den Halfter schwingen und welches Pferd ihn anschaut, das wird er besteigen," [33] Gúl-sélu ging zu Amata und sagte es ihm. Amata nahm den Halfter,

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