Zs. Kakuk , I. Baski (Hrsg.): Kasantatarische Volksmärchen: Auf Grund der Sammlung von Ignác Kúnos.
Texte
31 chen an den Haaren hinaus und legte sie lebendig in den Kuhleib, nahm eine Nadel und Bindfaden und nähte den Bauch zu. Damit sie atmen kann, liess er zwischen den Rippen eine Ritze frei und sagte: "Nun, du wirst hier bleiben", und er legte die Kuh auf drei Wagen, spannte drei Hunde und einen Hasen, zerschlug eine Melone, schlug eine Trommel und trug sie zu einem Abgrund. Die Krähen flogen herbei und begannen zu fressen. Der Bursche ergriff den Pansen der Kuh, legte ihn auf den Kopf, nahm seinen Stock, machte sich auf den Weg und gelangte in das Reich eines Padischahs. Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück gelangte er neben eine Stadt. Diese Stadt wurde, um nicht davonzufliegen, mit einer Schicht Haar, mit fünf Schichten Garn in die Luft hinaufgezogen. Er ging in ein Haus hinein. [27] Dieses Haus stand allein am Rande, seine Türe waren aus Rohrmatte, drei Fenster und ein Tür, auch die Mauern des Hauses reine Löcher, da sich der Wind nicht legte, deckte sie die Seiten mit Zweigen. Er trat ins Haus, dort sitzt eine alte Frau. In der Hand hielt sie einen Sack mit vierzig Flicken, mit einer Nadel bohrte sie einen Brunnen, machte aus der Erde Wasser, aus dem Wasser machte sie Feuer. Sie schliff ein Messer, sie schliff eine Axt, drei Hähne beschlug sie mit Hufen. Als der Bursche eintrat, erhob sich das Grossmütterchen von ihrem Platz und zeigte dem Burschen einen Platz. Der gezeigte Platz aber war das: ein aus einem jungen Satan gefertigter Stuhl und ein aus einem alten Satan gefertigter Tisch. Sie stellte Speisen auf den Tisch zum Essen, doch wenn du sagst, ich soll essen, ist nichts da, wenn du auch nichts isst, ist der Bauch voll. Zweimal biss der Bursche ab, einmal kaute er und füllte sich den Bauch. Nachdem er [eine Weile] gesessen hat, begann er mit den alten Frau zu sprechen. Der Bursche fragte: "Hei, Grossmütterchen, welchem Padischah gehört dieses Land?" Das Grossmütterchen antwortete: "Diese Stadt ist die Stadt des 'Ein Pferd erreicht ihn nicht, doch wenn man zu Fuss geht, ist er nicht zu einholen, Padischahs. Der Bursche fragte: "Grossmütterchen, warum ist in dieser Stadt soviel Volk zusammengeskommen?" "Jeder, der hergekommen ist, möchte der Schwiegersohn des Padischahs werden", sagte sie. Dieser Padischah hatte drei Töchter, diese waren so schön, dass man es mit Worten nicht ausdrücken konnte. Von den Töchtern war die erste vierundzwanzig Jahre alt, die zweite achtzehn, die dritte achtzehn Jahre alt. Als der Padischah überlegte, welche von ihnen er zuerst verheitraten soll und schon ganz verzweifelt war ,[28] fiel ihm ein, dass in der Stadt ein einundneunzig Jahre alter Mann lebt. Da liess der Padischah den genannten alten Mann zu sich rufen. Als der Alte ankam, hüpfte er zweimal, lief einmal, stolperte, strauchelte, fiel hin, der Hintern voller Sand. Er kam jammernd, verbeugte sich vor dem Padischah und begann zu sprechen: "Hei, Padischah, was befiehlst, du, ich erlebte mein einundneunzigstes Jahr, doch dir habe ich nichts Böses getan." Der Padischah sagte: "Hei, Väterchen, ich habe dich nicht darum gerufen, weil du Böses getan hast, ich habe dich wegen deiner Güte gerufen. Wohlan,