Zs. Kakuk , I. Baski (Hrsg.): Kasantatarische Volksmärchen: Auf Grund der Sammlung von Ignác Kúnos.

Texte

29 Der Bursche versetzte dem Fohlen einen Hieb, da liess es sich nieder, er schlug zum zweitenmal zu, da senkte es sich auf den Boden, schlug zum drittenmal zu, da setzte es sich auf seinen Hinterteil. Da sagte das Fohlen zum Burschen: "Du bist [wahrlich] ein ganzer Kerl, ich dachte nicht, dass du so einer bist. Nim, ich werde das Pferd sein, das dir dienen wird. Jetzt geh zum Schmied und lasse einen siebzig Pfund schwe­ren Sattel mit siebzig Sättelriemen machen." Der Bursche ging zum Schmied, sie stellten das Eisen zurecht, erhitzten es bis zum Glühen, sieben Schmiede mit sieben Hammern, wo der Hammer dem Eisen nicht beikam, mit der Faust; sie schirrten das Fohlen auf, legten ihm den siebzig Pfund schweren Sattel auf, befestigten ihn an siebzig Stellen und nachdem sie es gesattelt und aufgezäumt haben, bestieg es der Bursche und brüllte wie ein Bär auf. Er reckte sich, versetzte dem Fohlen einen Hieb, der bis zum Mark ging. Das Fohlen trottete vor sich hin, erhob sich in die Lüfte, siebenmal bäumte es sich auf, zerriss siebzig Riemen. Der Bursche fasste Verdacht: Das wird mich töten, sagte er sich und setzte sich dem Fohlen aufs Genick, der Sattel fiel zu Boden. Das Fohlen begann sofort, sich [in die Luft] zu erheben. Der Bursche wurde zornig und schlug mit der Peitsche das Fohlen dreimal auf den Kopf, das Fohlen liess sich wieder auf die Erde nieder. Das Fohlen sagte zum Burschen: [25] "Jetzt erkenne ich dich, du bist ein wahrer Kerl, [wirklich] , von jetzt an werde ich dein Begleiter bis zum Tode sein." Dann sagte er: "Jetzt gehen wir in den Wald un sammeln Brennholz." Sie verscheuchten viele Vögel und Insekten, sammelten Holz und häuften es an einer Stelle. Der Bursche schwag sich auf das Fohlen, zog ihm sechs Haare heraus, ging auf die andere Seite des Holzhaufens, und wartete. Der Drache kam als Wolf verwandelt dem Burschen entgegen. Als er sagte: "Ich Uber­springe den Haufen" versetzte der Bursche dem Fohlen einen Schlag und einen dem Wolf, der Wolf legte sich auf die Spitze des Haufens, das Fohlen auf den Wolf. Der Bursche sprang ab, schlug den Feuerstein, schlug die Trommel, zündete Zweige und dürres Unkraut an und machte Feuer. Der Wolf verbrannte und auch das Fohlen verbrannte. Der Bursche verstreute die Asche in die Luft, verwandelte sie zu Staub und sie zerstob, dann nahm er seinen Stock und machte sich auf den Weg. Er wanderte einen Monat und wanderte ein Jahr, drehte sich um und sah, dass er einen Löffel weit gegangen ist. Dann ging er noch einige Tage und kam in die Stadt des Mädchens an. Der Bursche ging ins Haus und was sah er? Speise und Trank, Spiel und Gelächter, was man möchte das findet man nicht und jeder den Bauch voll. Nichts zum Anziehen, kein Platz, sich niederzulegen. Der Bursche sagte zum Mädchen: "Nun, meine Schöne,[26] wir waren eine gute Weile getrennt, jetzt werden wir ruhig zusammen leben." Das Mädchen sagte: "Wer bist du, ich habe dich bis heute nicht gesehen und wenn ich dich auch gesehen habe, so kenne ich dich nicht, was machst du hier?" Der Bursche wurde zornig, brachte eine Kuh, warf sie zu Boden, band ihr die vier Beine zusammen, und stiess ihr ein Messer in den Hals, das Blut floss auf die schwarze Erde, er liess es abtropfen, nahm die Gedärme heraus, brachte sie vor die Tür des Mädchens, schleppte das Mäd-

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