Zs. Kakuk , I. Baski (Hrsg.): Kasantatarische Volksmärchen: Auf Grund der Sammlung von Ignác Kúnos.
Texte
27 fangen und aufessen." Die Krähe nahm zwei kleine Flaschen, drückte sie unter die Flügel, ging ans Meer und kam mit dem ... Wasser zurück. Nachdem er das Krähenkücken wieder lebendig machte und es wegflog, bespritzte der Bursche auch seine Schwager mit dem Wasser, um ihn zum Leben zu erwecken und da sah er, dass der Kopf des Schwagers falsch, mit den Augen nach hinten rurückgeklebt war. Wenn der Bursche [22] sagte, ich gehe nach vorn, ging er rückwärts wie ein Krebs. Da schlug er dem Schwager wieder den Kopf ab und klebte ihn nun richtig zurück. Als der Bursche wieder zu sich kam und sich nach ihrem Befinden erkundigte, trug ihn der Schwager zu seinen Schwestermännern auf den Berg. Sie weinten und lachten zusammen, und seine Schwager rieten ihm, in seine eigene Stadt zurückzukehren, er soll der Padischah sein und sie versprachen ihm, dass sie ihm die Tochter des Padischahs geben werden. Dann fanden sie für den Burschen ein dreifüssiges Pferd, banden ihm das zerbrochene Schwert, und da der Bursche nicht einwilligte, machte er sich auf den eigen Weg, das Mädchen zu holen. A Is er am Abgrund nach seinem eigenen Kopf auf eine Waldpfad ging, kam ihm ein Wolf entgegen und sagte: "Hei, Bursche, gib mir dein Pferd und du bekommst die Frau." Der Bursche sah den Wolf an, sprang ab, das Fohlen am Schwanz anpackend zog er dessen Fleisch aus der Haut und warf es dem Wolf. Er ging und ging und kam an ein Haus, in dem eine alte Frau wohnte. Ihr Haus war so gut: es war mit Stroh bedeckt, wenn es an einer Seite Feuer fing, dann brannten drei Ecken ab und bloss eine Ecke blieb übrig. Der Bursche trat ins Haus und sah eine alte Frau,[23] die von ihrem Platz, an dem sie sass, nicht aufstehen könnte. Der Bursche und das Mütterchen grüssten sich. Das Grossmütterchen: "Hei, Bursche, was führt dich her? Schau, dort ist eine Knute an Haken aufgehangt. Nimm sie und zieh mir eins, zwei über." Der Bursche ging, die Knute zu nehmen, doch er vermochte sie nicht vom Platz zu rühren. Als das alte Weib das sah, sagte sie: "Hei, Söhnchen, noch bist du nicht stark genug, dort unterm Fenster stehen drei Buddeln, aus ]eder trinke einen Becher voll. Der Bursche trank einen Becher aus, die Knute begann sich zu rühren, er trank den zweiten Becher aus und begann die Knute zu drehen, er trank den dritten aus und begann die Knute in der Hand zu schwingen. Der Bursche erhob die Knute, zog der alten Frau eins über, diese begann sich zu rühren, er schlug zweimal zu, begann sie sich drehen, er schlug dreimal zu, da stand sie auf und begann zu gehen. Danach fragte die alte Frau den Burschen: "Hei, Bursche, weisst du, warum du jetzt in dieser Lage bist? Der Bursche, der deine Frau genommen hat ist mein Sohn, er hat mich gepeinigt in diesem Zustand hier gelassen. Nun, in meinem Stall stehen einige Stuten, gehe hin und pass dort auf. Welche früher ein Fohlen wirft, zu der gehe hin, umarme es und lasse es nicht los!" sagte sie. Der Bursche ging in den Stall, wachte und beobachtete, welche Stute früher ein Fohlen wirft. Um Mitternacht warf die eine Stute ein Fohlen, der Bursche lief hin, [24] und hing sich an den Hals des Fohlens. Das Fohlen durchs Dach des Stalles hinauskommend erhob sich in die Luft. Das Fohlen versuchte, irgendwie den Burschen zu töten, doch konnte es nicht.