Zs. Kakuk , I. Baski (Hrsg.): Kasantatarische Volksmärchen: Auf Grund der Sammlung von Ignác Kúnos.

Texte

25 langsam herunterlassend zermalmten ihn mit einem Stein und machten Mehl aus ihm. Aus dem Kasten füllten sie das Mehl in den Sack, drückten es mit einer Stopfhacke fest, machten einen Klumpen, der Müller band den Sack singend mit Lindenbast zu und trugen ihn hinaus und beluden den Wagen. Das Mehl brachten sie nach Haus, luden es vom Wagen, da sie nicht kräftig genug waren, schleiften sie es den Boden entlang, sechs alte Weiber und einen alten Mann holten sie ins Haus, Holz zu hacken. Sie trugen es ins Haus, schlugen den Feuerstein an den Stahl, mit dem Funken schürten sie die Glut, zündeten den Span an und machten Feuer im Ofen. Das Brot wurde geknetet und auf der Bank in eine Reihe gestellt. Der Ofen wurde erhitzt, die glühende Kohle zerdrückt und mit einem Besen zusammengefegt, mit dem Schürhaken ge­schürt, mit einer Schaufel der Reihe nach in den Ofen geschoben. Das Brot [20] war gebacken, die Rinde verbrannt, innen blieb es roh. Sie nahmen es heraus und stellten es in die Reihe, damit auch die Seiten abkühlen. Sie nahmen das Brot, legten es auf den Tisch, banden es mit einem Strick, zer­kauten es mit den Zühnen und wie sichs gehört, schickten es in den Magen. Das Schwein ging dem Drachen aus dem Schloss entgegen: "Hei, mein Gebieter, du bist sehr lange zu Besuch, beende das Essen und Trinken, die Zeit zum Aufbruch ist gekommen." Sie griffen einen Stock und machten sich auf den Weg, wohin sie die Beine trugen, an Schluchten vorbei, Staub auf­wirbelnd, lebenslustig, die Erde bebend und den Himmel grollend machend und kamen an das Ufer eines Sees. Als sie an den See ankamen, watete Amata gerade mit dem Pferd ins Wasser. Die Vorderbeine des Pferdes waren im Wasser, die Hinterbeine blieben auf dem Trockenen, als es das Schwein von hinten erreichte, den Pferdeschweif ergriff und den Burschen auf den Rücken zerrte. Der Drache stieg vom Schwein und spaltete den Burschen entzwei. Der Bursche blieb tot auf der Stelle. Der Drache brachte das Mäd­chen in die Stadt zurück, wo er wohnte. Sollen sie halt zurückkehren, wir aber gehen zu den Schwestermännern des Burschen. Eines Tages, als sie sich versammelten und in einem Haufen beisammen­sassen, blickten die Schwäger auf das Glas. Da sahen sie, dass das Glas statt des Wassers voller Blut war. Sofort wussten sie, dass ihr jüngerer Schwager gestorben ist, [21] und alle drei machten sich in drei Richtungen auf den Weg, ihn zu suchen. Sie flogen in der Luft, gingen nieder zu Boden und gingen hinauf, Hessen sich auf den Gipfel eines grossen Berges nieder. Als sie dort sassen, erblickten sie unten im Schilfdickicht eine Gruppe Krähen. Den jüngsten Schwager schickten sie herunter, damit er sich um­sieht, indem sie sich sagten, dass bei den Krähen etwas ist, vielleicht ist je­mand gestorben. Er kam, sah sich um und erkannte den Burschen. Sofort dachte er daran, mit List eine Krähe zu fangen. Auf dem Boden kriechend, erwischte er irgendwie ein Krähenkücken und spaltete es in zwei Teile. Die Mutter des Kückens kam: "Hei, du Bursche, warum hast du mein Junges entzweigehauen?" fragte sie. Der Bursche sagte der Krähe: "Wenn du das Todeswasser und das Lebenswasser bringst, werden wir auch dein Junges wieder lebendig machen, wenn du es nicht bringst, werde ich auch dich

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