Zs. Kakuk , I. Baski (Hrsg.): Kasantatarische Volksmärchen: Auf Grund der Sammlung von Ignác Kúnos.
Texte
23 wieder zu Kräften. Er schüttelte sich plötzlich, zerriss die siebzig Ketten, tötete die siebzig Schmiede und sagte dem Burschen: "Nun, Bursche, Gutes soll nicht mit Bösem vergolten werden, ich werde dich von drei Toden retten, doch wenn du das viertemal in Not gerätst, sei mir nicht böse, dann kann ich dich nicht mehr retten. Das Mädchen jedoch gehört mir, du wirst nicht den Mut haben, sie wegzunehmen." Das Mädchen kehrte heim und was sahen ihre Augen? Das Gebäude offen, der Drache nirgends. Sie sagte zu dem Burschen: "Was machen wir jetzt? Habe ich dir nicht gesagt, du sollst nicht öffnen, du hast nicht [auf mich] gehört, jetzt hast du auch mich zugrunde gerichtet. Fliehe, wie du kannst, er wird mich jetzt wegführen. Ich habe ihn zu meiner Mädchenzeit gefangen und gefesselt." Der Drache kam nach Hause, sah, dass sie miteinander sprechen, wurde zornig, führte das Mädchen hinein, den Burschen aber jagte er davon. Der Bursche machte sich auf den Weg und nachdem er schon drei Tage gegangen war, fand er ein Pferd, und am vierten Tag stahl er das Mädchen dem Drachen. Dieser Drache hatte ein Schwein, [18] das unter der Erde, hinter sieben Eisentüren verschlossen war. Als der Bursche das Mädchen gestohlen hat, weckte das Schwein den Drachen und verriet es ihm. Es setzte den Drachen auf seinen Rücken und sie verfolgten das Mädchen und holten es auch ein. Der Drache stiess das Mädchen vom Pferd, fing es und führte es hinweg. Zum Burschen sagte er: "Wohlan, jetzt habe ich dich von einem Tod gerettet, doch wenn du noch einmal in meine Hand gerätst, sei mir nicht böse." Nach drei Tagen ging der Bursche wieder hin und stahl das Mädchen. Das Schwein weckte ihn wieder, setzte ihn auf seinen Rücken und sie verfolgten und holten sie ein und brachten das Mädchen wieder zurück. Der Drache sagte zum Burschen: "Ich habe dich nun schon von zwei Toden gerettet, danach komme nicht mehr." Doch der Bursche stahl sie wieder und auch das drittemal haben sie ihn erwischt. Nach ihrer Rückkehr sagte der Drache: "Jetzt wird der Bursche nicht mehr kommen", und schloss das Schwein wieder an seinen alten Platzt ein. Der Bursche kam auch zum viertenmal und stahl das Mädchen. Das Schwein roch es und weckte wieder den Drachen. Der Drache fragte das Schwein: "Wann werden wir sie einholen?" Das Schwein antwortete: "Wir werden Weizen säen, wenn es reif sein wird, werden wir ihn schneiden, dreschen, Mehl aus ihm machen und das Brot auffressen, dann werden wir sie einholen." Wie das Schwein es sagte, säte der Drache den Weizen, liess ihn reifen und schnitt ihn ab, sammelte ihn auf, machte einen Strick, band ihn in Garben, führte ihn ein, schobernte ihn, drosch ihn mit einem Dreschflegel^ 19] schwang ihn sechsmal, schüttete ihn mit einer Schaufel in den Sack, statt eines Pferdes zäumte er eine Ziege und fuhr ihn in die Mühle, in knarrendem Wagen, die Erde aufwühlend, mit drei Rädern und einer Deichsel brachten sie ihn zur Mühle. Sie trugen ihn in die Mühle, schütteten ihn aus dem Sack in einen Eimer, aus dem Eimer in ein Sieb, aus dem Sieb in den Mühlkasten, ihn