May István: Die Briefe von Antal Reguly an A. A. Kunik, 1845–1855 (A MTAK közleményei 25. Budapest, 1990)

Die Briefe Regulys an A. A. Kunik

38 (nebst der übermassigen verdauung, fühle ich so eine Kraft in den beinen und) habe (so) einen festen tritt, dass mir das gehen und auftreten alleine schon vergnügen macht — ein seit jahren unbekanntes vergnügen. auch mit dem kopfe scheint es besser zu wer­den und fasst (!) gleichmassig mit der kraft in den beinen nimmt auch die Kraft im Kopfe zu. Diese schwache unter der himschale, die sich wie schwindel zahlen lasst (be­sonders beim gehen) hat abgenommen und ich werde auch mehr gesprachig mit dem. Vorlaufíg ist alsó anstatt der Wasserkur eine weinkur, der ich mich ergeben habe. wir wollen sehen zu wass (!) ich mich in Freiwaldau entschliessen werde. Die stadt hat mir Louis Halpert gezeigt und er führte mich auch nach Lazenka und der Citadelle — auch war ich im Theater mit ihn und freitag [besuchte ich mit ihm Ws] auf einem ball der von der hiesigen Theater Direktion und dem reicherem (!) theil des hiesigen mannergesellschaft dem theaterpersonal gegeben wurde. — solche zerstreu­ungen machen aber doch nicht den wahren eindruck auf mich. \f] es fehlt mir noch immer an Kraft zu le ben, und ich sehne (mich) jede s tünde nach einsamkeit - die zer­streuung thut mir weh wie prügeln. Wie geht es bei Euch mein freund - kann man wohl den hinterlassenen erklar un­gen zur Karte einen Sinn abgewinne n - plage Dich ja nicht - sondern (streiche und) mache sie so kurz wie der Sinn nur es fordert - das war ein verabscheuungswürdiges (?) martyrum dieses (!) Karten machen (!) - bei einem so kranken geistigen zustand ­ich schrieb Dir den andem tag nach meiner abreise von einer station, wo ich Dich bat die Karte je nur ein Geschenk an die Geographische Gesellschaft zu nennen ich weiss nicht ob Du den Brief bekommen hast. — ich sage immer, man soll sich auf seinem be­tretenem (!) Wege verdienste zu erwerben suchen — aber nicht links und rechts hin­sch(n)appen und gleich einer blinden Henne ein Körnchen zu finden suchen. Du wirst mir wohl diese erlauterungen nach Freiwaldau nach schicken. - Grüsse Baer, Köppen, FrUhn, Schmidt - ebenso auch [eine] Deinen. - gleichfalls wie freundliche herzliche k[omp]l(imente) von Löwe, Bollenman und Leonhard - auch Hellman. Ich warte mit Sehnsucht Dein Schreiben in Freiwaldau - (hier fand ich kein /// brief auf der Post) Dein dankbarster treuerster Reguly Monntag (!) ich habe heute meine papiere und bücher bekommen. hatte nur auf der post 8 ruble silber - porto zu bezahlen. morgen friih 9 Uhr reise ich nach Tschenstochov und wei­ter über Oppeln nach Freiwaldau. - Nach Berlin an unsere Gesandschaft (!) habe ich geschrieben. Krusenstern hat mich mit vieler freundlichkeit aufgenommen; er führt ein recht ange­nehmes haus. — grüsse Paul Krusenstern wenn Du ihn siehst. - [und so] besuche doch mahl Bemhardi (?). - in Grafenberg sollen recht viele Ungam seyn. Wenn meine Karte fertig gestochen seyn wird - versuche doch in anregung zu bringen dass man mir irgend eine belohnung noch gebe, denn diese 300 Rub. sind doch zu lum­pig - es scheint gewiss nicht nobel zu seyn von einem armen teufel wie ich bin etwas sich schenken zu lassen (denn habén sie die Arbeit der zusammenstellung belohnt ­so habén sie mir doch für das einsammeln der materialen nichts gegeben) und nicht mahl nach biliigkeit ihn zu belohnen. einen ringkönnte man und musste man mir geben - versuche es mahl gelegentlich anzuregen.

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