May István: Die Briefe von Antal Reguly an A. A. Kunik, 1845–1855 (A MTAK közleményei 25. Budapest, 1990)

Die Briefe Regulys an A. A. Kunik

26 meinen tarantas ausbessern (tarantas eigentlich karantas — ein mordvinisches (wort) ­es heisst ein räder fuhrwerk, eine telege) - besorgte andere kleinigkeiten, und nahm abschied von allen bekannten, morgen früh reise ich wieder nach Raifa, von wo ich mich nach einem aufenthalt von 10 bis 14 tagen nach der Kreisstadt Jadrin an der Jura (?) auf dem wege nach Nishni begebe - das ist der letzte punkt - hier schliesse ich meine arbeiten, und eile von hier mit hoher freude euerem Petersburg. (!) Wenn Du geneigt bist mich zu verstehen, so wirst Du verstehen warum ich leider noch an Herr v Baer nicht geschrieben habe - durch die ununterbrochenen arbeiten bin ich in steter aufregung erhalten, und nicht ein einziges mahl (!) konnte ich zu sol­cher ruhe kommen, um weile zu fühlen, einen so grossen dank auszusagen als ich schul­dig bin. an Herr v Baer sage meine aller tiefste empfehlung. Dein verhasstes (!) postscriptum im letzten briefe ist dunkel und unverständlich und ich will darum davon gantz vorderhand abstrahiren (!). Dein vom ganzen herzen dankbarer freund Reguly Ich freue mich recht nach Deutschland zu kommen. 9. Mein liebster Freund! Tag vor meiner abreise aus Raifa bekam ich von Petrov die nachricht dass man in Petersburg auf mich sehr bös ist, und zweitens, dass man da geld für mich empfangen hat. - wenn man nun geld hat - so bitte ich Dich, im fall, dass Holpert die von Baer an ihm geliehene summe nicht zurückerstattet hatte, - aus dem geschickten gelde, an Herr od. Madame v Baer die summe, die er mir vorgestreckt hat, aus zu bezahlen. Herr von Frähn wird mittein finden um das geld unter meinem nahmen (!) zu heben. ich werde mich mit Holpert schon arrangieren. - nur eine kleine summe vielleicht 200 rubel, assign. behalte allenfalls zu meiner rückkunft für mich disponible. Ich sollte voraus setzen dass Ihr dies ohne diesem (!) Schreiben auch schon gethan habt, sollte die Ursache der Unannehmlichkeit die madame Baer wegen meiner getroffen hat, die von mir vermut[h]ete sein. - Ich kann aber doch nicht unterlassen, (um) den mich plagenden zweifei zu unterdrücken, Dir diese Zeilen zu zuschicken. Dein ergebenster Reguly An Herrn v. Frähn melde meine ergebenste empfehlung. Meinen brief aus Kasan hast Du wohl längst schon bekommen. Tscheboh'sar (auf der durchreise). d. 6 Juni 1846.

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