May István: Die Briefe von Antal Reguly an A. A. Kunik, 1845–1855 (A MTAK közleményei 25. Budapest, 1990)

Die Briefe Regulys an A. A. Kunik

21 uhr geschickt - und die er vermuthlich auf seine eigenen bedürfnisse verwendet hat, soll er sich kein gewissen machen. - [doch] nur sey er [nur] offen, mit brüderlicher auf­richtigkeit. (ich habe auch ein kleines geschenk für Bilarski von seinem Bruder, welches in einem schwerstein /um Schriften zu schweren/ aus malachit besteht.) Schreibe mir recht bald - auch sage mir was hast Du für ein Dentumogeria 2 ent­deckt. - Das wort Chatun bedeutet auf tatarisch einfach eine frau oder weib, und kann als Chagan oder Chan Chatun die frau des Chan bedeuten. - Das wort chan ist bei den nördlichen wogulen und den ostjaken in der bedeutung von König oder Herrscher ge­braucht - die südlichen wogulen haben dafür ein eigenes wort - sie nennen den König Najer und die Königin Nai. - Die wotjaken nennen den König Kun, oder Eksei - die Tscheremissen Kugoza (von kugo - gross). Das kloster Raifa ist 30 werst von Kasan auf der nördlichen seite der wolga zwi­schen den Tscheremissen — ich bin hier seit dem 23 Märtz, und werde mich bis beginn Mai hier aufhalten. Dein dankbarster freund Reguly 4. (Der Anfang des Briefes und die Datierung fehlen.) .... zu reisen, ich nahm mir hier nun einen tolmetscher (!) aus den mokscha und behielt der vergleichung zu lieb auch meinen, früher aus den ersen (!) gemietheten und gehe nun in beiden Dialekten, mit gleichen schritten allmählich vorwärts, bis 20. Sept(e)m. werde ich diese arbeiten gewiss endigen. Doch we/s[s] ich nicht, (ob ich dann) vor mei­ner reise zu den Tschuwaschen nicht früher noch eine reise nach (der Stadt) Tambov [sehe Gau] unternehmen soll, in Temnokov (?) nähmlich sagte mir der Protopop, dass man sich in Tambov seit mehreren jähren mit vielen eifer mit der mordvinischen spräche beschäftigte, und dass man nun, nachdem schon im Jahre 1838 eine mordvinische Gram­matik herausgegeben wurde (Diese Grammatik sah ich auch da, doch hat sie wenig oder gar kein werth) sich mit der Zusammenstellung eines mordwinischen lexikons beschäf­tige (!) wenn man mir nun vorstellt, je länger in diesen gebieten mich aufzuhalten und mich ermahnt je vollständiger den für meine zwecke sich hier vorfindenden Stoff zu er­schöpfen zu suchen, so fühle ich mich nothwendig aufgefordert, die reise dahin zu un­ternehmen, indem ich hier mit meinen tolmetschem (!) unmöglich in so kurtzer zeit, das lexikalische element der spräche so vollständig erschöpfen kann dass ich da nicht manchen Zuwachs und gewinn in dieser hinsieht finden könnte. Auch ist es nicht gut möglich ein anderes mal, z. b. wenn ich nach Petersburg zurück kehre auf der durch­reise Tambov zu besuchen, und das sich vorfindende material dann zu benutzen, denn ich werde dann den tolmetscher (!) nicht haben welcher nun mit mir die reise dahin machen kann und welcher mir alles was wir [da] vorfinden, nach den eigenthümlich­keiten nach der ausspräche und bedeutung seines kleinen stammes, oder sprachgaues

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