May István: Die Briefe von Antal Reguly an A. A. Kunik, 1845–1855 (A MTAK közleményei 25. Budapest, 1990)
Die Briefe Regulys an A. A. Kunik
20 3. Raifskie pustini d. 2 april 45. Mein theuerster liebster freund! Am tage meiner abreise aus Beresov bekam ich Deinen zweiten mir dahin adressirten (!) brief mit dem eingeschlossenen brief vom Monat August. Den bei Bilarski 1 liegenden brief bekam ich auch in Perm; jenen aber, bei dem studios. Sommer in Kasan, zu hebenden (!) brief, von welchem Du mir schreibst, fand ich nicht vor. Für Deinen freundschaftlichen Beistand den Du mir von Baer und anderen geleistet hast sage ich Dir den grössten Dank, und wünsche die gelegenheit zu bekommen Dir irgendwie dafür dienen zu können. - Deinem rathe wegen eines ausführlichen berichtes an Herrn Baer konnte ich bis jetzt nicht folge leisten denn es fehlte mir die ruhe und meine gesundheit war auch so schlecht, dass ich nichts unternehmen konnte und die ersten tage hier in Raifa zu bette lag. hinsieht des punktes dass mein langes ausbleiben gegen die in Petersburg getroffene Verabredung sey muss ich das bemerken — dass mich aus Petersburg zu reisen die nachricht bewog - dass mir vom östreich. Hofe nur 300 gul. M. zur reise bestimmt seien und dass von der Ung. Academie vorläufig nichts zu erwarten sey. Auf diese nachricht wurde der plan gemacht - dass ich nach dem Ural reisen solle, mich da nur 2 oder 3 monathe aufhalten soll, so wieder zurückkehren, und mit den gewonnenen resultaten von russischer seite eine Unterstützung suchen soll. - Das war die verabmachung. Sie war aber auf falsche Voraussetzungen begründet in dem mir statt 300 guld. M. - 2000 geschickt wurden — so musste sie denn auch fallen und statt dem alten plan ein neuer gemacht werden. - So war es in meinen Augen. Denn mit einer Unterstützung von 2000 gul. M. nur 2 oder 3 oder 4 monathe auf dem orte meiner beauftragung zu weilen, das schien mir ohne gewissen. - hatte ich können das ahnen, (!) was unterdessen in Petersburg vorging, welche hochhertzige theilnahme mir von Seiten Baers und anderer geschenkt wurde - so hatte ich gewiss anders gehandelt; wo aber das (?) mein freund zu ahnen bei dieser niedergeschlagenheit, bei dieser gemüthlichen Zerrüttung in welcher ich mich befand. Ich habe Baer gebeten mir etliche geographische karten zu schicken - indem er aber nun nach Mittendorfs zurückkunft gewiss sehr beschäftigt ist - so habe Du die gewogenheit sie für mich zu kaufen — das geld wird Dir Baer dazu geben. - Auch wäre es mir interessant die arbeiten von Latkin, Kaiserling, und Kruseunstern über den nördlichen Ural zu bekommen - (ich glaube, sie sind ja nicht sehr woluminös.) An Bilarski habe ich von seinem Bruder aus Perm folgende nachricht zu geben: er möge in seinem briefen offener sein und deutlicher erklären, wass (!) für Unannehmlichkeiten ihn getroffen haben — wenn es ihm an geld fehle, so möge er es schreiben. Seine Verhältnisse haben sich das letzte Jahr - sagt er - sehr verbessert und er ist nun im stände ihm hülfe zu schicken, wegen den 250 rubel, welche er auf den kauf von einer