Náday Károly–Sáfrán Györgyi: Történeti kutatások Kufsteinban. Czuczor Gergely rabsága (A MTAK közleményei 14. Budapest, 1984

Képek

130 racht, wo er ein Gnadengesuch an den Kaiser diktierte, der aber nicht antwortete. Unterwegs hat er sich von seiner Frau und seinem Kind in Kolozsvár (Klausenburg) verabschiedet. Am 29.April 1785 sind sie in Kufstein angekommen. Nach der Be­merkung des begleitenden Feldwebels: "Die Aufführung des Staatsgefangenen wáh­rend der Fahrt hieher war ganzlich ruhig und still." Die bei ihm vorgefundenen 5 Briefe und sein Geld wurden beschlagnahmt; seine Gebrauchs-Artikeln: Sohlafsack, Taschentücher, Unterhosen, Strümpfe, Bruchbinde, Wachskerzen, Bibel u.s.w. wurden in ein Verzeichnis aufgenommen und der Gefangene wurde in die Zeile nr. 5. eingesperrt. Die Briefe die an seine Adresse gelangten, wurden zur Zenzur nach Wien geschickt. Seine Schwester sprach umsonst persönlich beim Kaiser vor. Als Kaiser Josef II. Kolozsvár besuchte, habén 3 Frauen als Mitglieder der Familie umsonst vor ihm die ergreifende Tatsaűhen dargebraoht: "Die ganze Familie hat nur 2 mannliche Mitglieder und dieser Brúder hat alle seine Kinder verloren." Die weiblichen Ver­wandten konnten nur ein Bittgesuch im Namen der Gattin Ubergeben, weil Frau Wesselényi geb. Helene Cserey nach kaiserlicher Verordnung ihr Wohnsltz nicht verlassen dürfte. Nach zwei Jahren meldete sich Wesselényi mit einem Gnaden­gesuch umsonst. Als er beinahe 5 Jahre auf der Festung im Kerker sass, hat der Festungskommandant im Interesse Wesselényi* s eine Eingabe gemacht, in welcher er sich auf árztliche Meinung berufen hat: "die stándigen" Kopfschmerzen habén ihn so sehr in Anspruch genommen, dass sein Gesicht nicht nur eingefallen ist, sondern bleich, die Schleimhaut geschwollen, die Augen rot... nach Aussagen des Chirurgen Kiihnemann; Er könnte plötzlich Schaganfall bekommen. Die Anweisun­gen des Kaisers: "Alle Befehlsmittel muss man anwenden, welche den Sorgen des 'ibel vorwegnehmen." Wesselényi's Haft wurde im Jahre 1789 am 15. Dezember — nach zwei Monaten weniger als fünf Jahren — durch den Kaiser beendigt und am 21. Dezember konnte Wesselényi nach Siebenbürgen heimfahren. Károly Náday schrieb in einem seiner Briefe: "Die den Nyiro kannten und auf Grund seines Romanes 'Der Büffel von Sibó' Wesselényi kennengelemt habén, könnten durch meine Arbeit eine kleine Táuschung erieben. Da ich nicht Roman­schriftsteller bin, mich nur mit beschreibender Geschichte befasse, alsó die ausge­forschten Dokumente vorzeige, auf dieser Grundlage kann jeder seine eigene Meinung bilden." (An Gy.Sáfrán am 5.1.1978). Nach Jahren seiner Freilassung hat Wesselényi auf eine verschleierte Warnung so geantwortet: "Der Kaiser hat mich leiden gelernt, aber nicht fürchten." Seine harte Natúr erbte der einzige — von 12 Kindern — überlebende Nikolaus Wesselényi jun. , der "Hochwasserschiffer". Der letzte mannliche Spross — den Vorfahren wiirdig — der Geschichtsschreiber und Journalist Nikolaus Wesselényi starb in Budapest im Jahre 1980. 3. "Jakobiner auf der Festung Kufstein". "Jakobin usok a kufsteini várban". Mit der Gefangenschaft der ungarischen Jakobiner auf der Festung Kufstein hat Náday auf Grund des Buches von Ferenc Kazinczy: "Tagebuch meiner Gefangenschaft" die österreichischen Leser bekanntgemacht.

Next

/
Thumbnails
Contents