H. Boros Vilma: Stein Aurél ifjúsága: Hirschler Ignác és Stein Ernő levelezése Stein Aurélról 1866–1891 (A MTAK kiadványai 61. Budapest, 1971)

Függelék

78 Mama mit lhm mit uns nehmen - aber Freund, mehr als Je slnd mir die FlUgel gestutzt." • 16 St. A. levele H.I.-hoz, Lipcse, 1880. nov. 28. ( Ms 1069/133) "LIebster Onkel! Ich muss Sie um Verzeihung bltten, dass ich Ihre lieben Zeilen erst nach einer Woche beantworte: ich weiss nlcht, wle ich Ihnen flir jene FUrsorge danken soll, mit wel­cher Sie an mlch und meine Verhaltnisse in der weiten Ferne denken, wo doch es so viel Schönes sich Ihnen aufdrangt. Und doch erfahre ich ja da nichts Neues. Wle glückllch ich bln, dass die Berlchte immer besser wurden, und nun bereits an eln Aufstehen unseres theueren Kranken'®^ gedacht werden kann, dies vermag ich nlcht nlederzuschreiben, brfiuche es wohl auch nlcht; ich kann wleder mit ruhiger Seele an Alles gehen, und der schmerzliche Gedanke an die Leiden melner guten Schwester schleucht mir nlcht mehr so peinvoll in meinen Stu­dien auf. Man kommt wirklich zur Annahme, dass der Mangel an Betrlibenden das Wohlgefühl ausmacht. Dass ich mlch nun in Lelpzig behaglich und in der rechten Stimmung fühle, ver­steht sich eigentlich von selbst. Doch ich will ja vor Allém Ihre Fragen beantworten, die Sie so sorglich an mich gerlch­tet; bei Brockhaus war Ich vor 10 Tagén, ohne indess empfan­gen worden zu sein; dleser Tage will ich mlch aufs neue hlnbegeben. Bei Lesklen*97 stattete ich schon friiher einen Besuch ab, als Ich bel ihm selbst verschiedene Auskünfte meine Studlen betreffend einholen musste. Er zelgt sich stets von der grössten Liebenswürdigkeit. Durch Vermittlung melner lieben Mama erhlelt Ich neulich auch elne Empfeh­lung Frau Mandelbaums, an eine hier wohriende Tante dere­seiben die ich Indess erst dlese Woche abzugeben Gelegen­heit finden werde. Neue Visltkarten liess ich mir in Pest bereits machen; mein Briefpapier wurde nur durch Zufall mit melnem Na­men geschmlickt; Indess müssen die 500 Exemplare noch auf elnige Zeit relchen. Bel melner Correspondenz mit Fernerstehen­den machte ich so nie Gebrauch davon. Sie richten die gute Mahnung an mich, nicht in Jene gefahrvolle Versplitterung der Krafte zu verfallen; und ich muss bei der Wlchtlgkelt dieses Punktes langer bei ihm verweilen. Meine Collegien sind lm Grun­dé gar nicht so mannigfaltlg, wle es auf den ersten Blick schel­nen mögen. Meinen Absichten entsprechend studlre ich vor Al­lém vedlsche Llteratur, und wahrllch je mehr ich eindrlnge, dea­to weiter, desto bewHltigender zelgt sich mir dies Geblet. NatUr­llch studire Ich all dies meist privátim, wenn auch das Privatis­simum beim Prlvatdozent Lindner mir viel Anregung bietet; wlr behandeln dort den Zusammenhang zwischen den altén Text und seiner um viele Jahrhunderte spateren Verwendung im altén Rl­tual, dessen Zeit wieder In das 8-9. Jahrh. vor Chr. G. falit. Man kann gerade hier die Entstehung von Mythenkrelsen, die allmalige Verbindung mit hlstorischen Elementen auf's Feinste studiren. Von welcher grossen Bedeutung dlese Fragen sind,

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