György, Josef: Die Goethe-Sammlung Balthasar Elischers in der Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (A MTAK kiadványai 39. Budapest, 1963)
VII. Musikalien mit Goetheschen Texten, etwa 742 Nummern, in 376 Bänden und Heften. VIII. Die Karlsbader Mineraliensammlung. IX. Einige Goethe-Statuetten und Medaillons, in Gipsguss. X. Einige Goethe-Reliquien. Den Intentionen meines verewigten Onkels entsprechend, erkläre ich, dass mir diese Sammlung unter keinem Vorwande verkäuflich ist, vorausgesetzt, dass ich mit derselben meinem geliebten Vaterlande einen Dienst erweisen kann. Hingegen bin ich bereit, dieselbe (mit Ausnahme der im Punkte X erwähnten Reliquien, die mein Familieneigentum bleiben), einem der sich mit kulturellen Aufgaben beschäftigenden öffentlichen Institute Ungarns unter den folgenden Bedingungen, im Ganzen und ungeteilt (auf Wunsch zeitweilig leihweise auch die Reliquien) zu überlassen. 1. Ich wünsche, dass die Sammlung in einem abgesonderten geschlossenen Räume dem Zwecke entsprechend aufgestellt werde und für ewige Zeiten den Namen: Goethe-Zimmer. Stiftung von Balthasar Elischer und Dr. Julius Elischer führe. In dieser Lokalität soll der Aufenthalt angenehm, zum Studieren bequem, für Beleuchtung, Heizung und Schreibrequisiten allezeit gesorgt sein. 2. Das Intaktbleiben der Sammlung, die Pflege und Bewahrung derselben, unter fachverständiger Obhut soll vollkommen sichergestellt, die interessanteren Stücke in Glasschaukästen ausgestellt werden, und das Forttragen oder Ausleihen auch des kleinsten Stückes der Sammlung streng verboten sein. 3. Im Interesse der Benützbarkeit der Sammlung soll: a) ein genauer fachmässiger Katalog, b) ein zweiter Katalog für das Publikum angefertigt, c) die Sammlung an gewissen Tagen zu bestimmten Stunden unter gehöriger Aufsicht für das Publikum offen gehalten, d) unter gewissen Bedingungen und unter Aufsicht auch zu anderer Zeit zum Zwecke der Besichtigung oder des Studiums zugänglich gemacht werden. 4. Das betreffende Institut übernimmt die Verantwortung für die Aufsicht und erteilt mir, als Stifter, das Recht zur Ausübung der Kontrolle, die Aufstellung, Anordnung und Zugänglichkeit betreffend. 5. Die Sammlung soll auch fernerhin durch Anschaffung ausschliesslich auf Goethe bezüglicher Reliquien und Werke vermehrt werden. Zu diesem Zwecke mache ich bei dem betreffenden öffentlichen Institut eine Stiftung von 2000 fl., d. i. zweitausend Gulden, und es soll unter meiner Kontrolle, beziehungsweise unter meiner Mitwirkung, über die Verwendung der Zinsen dieses Betrages beschlossen werden. 6. Das betreffende öffentliche Institut hat durch einen unserer vorzüglichen vaterländischen Künstler das Porträt Balthasar Elischers in Ölmalerei anfertigen und zu seinem Andenken im Goethe-Zimmer anbringen zu lassen. 7. Die Sammlung soll bis zum 15. Juli 1. J. übernommen und sofort in der definitiven Lokalität untergebracht werden. Euer Exzellenz! Herr Minister! Im obigen habe ich meine Bedingungen namhaft gemacht, unter welchen ich bereit wäre, meine Goethe-Sammlung irgendeinem kulturellen öffentlichen Institute meines Vaterlandes zu überlassen. Weil ich aber vollständig davon überzeugt bin, dass wir kein zweites öffentliches Institut besitzen, welches zur Aufstellung, Pflege, Inordnunghaltung und Zugänglichmachung der Sammlung für das grosse Publikum entsprechender und geeigneter wäre, als die Ungarische Akademie der Wissenschaften: bin ich so frei, an Euer Exzellenz die ehrerbietungsvolle Bitte zu richten, mich gütigst verständigen zu wollen, ob Euer Exzellenz geneigt sein würden, unter Annahme meiner Bedingungen, die Sammlung von mir anzunehmen und dieselbe der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in ihr Eigentum zu übergeben, in welchem Falle ich mich verpflichte, die obgenannte 5