Csapodi, Csaba: Der geographische Begriff im Katalogsystem der Bibliothek (A MTAK kiadványai 16. Wien, 1959)
ohne das Buch wieder in die Hand nehmen zu müssen. Größere Gruppen von Katalogzetteln waren auf diese Weise immer bequem zu überblicken und die Anlage des geographischen Katalogs erforderte keine besonderen Nacharbeiten, wie wir es im Falle der Szechenyi-Bibliothek gesehen haben. Der einzige Nachteil dieses Systems ist, daß man das Prinzip der territorialen Einheit nicht eingeführt hat. Um von dem geographischen Katalog der Stadtbibliothek zu dem den gegebenen Verhältnissen am besten entsprechenden System zu gelangen, war nur noch ein einziger Schritt notwendig: Die Lösung des Problems, auf deren Möglichkeit schon die DKAusgabe von 1927/28' die Aufmerksamkeit lenkte, besteht in folgendem: Ein seihständiger geographischer Katalog wird so eingerichtet, daß wir bei allen DK-Signaturen, in denen eine geographische Anhängerzabi vorkommt, diese vor die Haupt-DK-Zahl stellen. Diese Katalogzettel werden nun zunächst in der genauen Reihenfolge der geographischen Anhängezahlen, sodann innerhalb der gleichen geographischen Signatur nach der Reihenfolge der Haupt-DK-Signatur geordnet. Die Vorteile dieser Lösung liegen auf der Hand: 1. Die Bibliothek wird ohne Stellung einer besonderen Arbeitskraft um einen gut verwendbaren Katalog bereichert. 2. Das gleiche System für den Sach- und den geographischen Katalog stellt eine Erleichterung für die Benützer dar. 3. Die geographischen Namen werden ihrem territorialen Zusammenhange nach eingereiht. Der Leser findet also das einen Staat, einen Landteil usw. betreffende Material beieinander, gleichzeitig aber innerhalb einer Einheit auch den kleinsten Ort unabhängig von dem anderen. 4. Das Material kann jederzeit leicht weiter unterteilt werden. Wenn sich an einer Stelle das Material zu sehr häuft, vermag man einfach durch Einstellung eines Scheidezettels zu helfen. 5. Ein derartiger Katalog enthält das gesamte geographische Material und nicht nur jenes, das im Titel vorkommt. 6. Er ist von den verschiedenen Formen der Ortsnamen unabhängig. 7. Die sich auf ein und denselben Ort beziehende Literatur ist an ein und derselben Stelle zu finden; es ist also nicht nötig, diese erst mit Hilfe zahlloser Hinweisungen zusammenzusuchen. Außerdem sind diesem Katalogtyp noch zwei weitere Vorteile zu eigen. Er hilft vor allem jene Schwierigkeit des dezimalen und aller anderen systematischen Kataloge zu überbrücken, die darin besteht, daß das geographisch zusammenhängende Material infolge der systematischen Klassifikation unvermeidlich in hundert Richtungen zersplittert wird. Wer etwa könnte in einem Dezimalkatalog die Titel der italienischen Renaissance, der ungarischen Wirtschaft 7 Classification (lecimale universelle. 1927-1928. Bd 1. S. 12. 8