Csapodi, Csaba: Der geographische Begriff im Katalogsystem der Bibliothek (A MTAK kiadványai 16. Wien, 1959)

die Zufälligkeit des Titeltextes, sondern verzeichnet alle Bücher, die sich auf irgendeinen geographischen Ort beziehen, wohei der Ortsname in einheitlicher, in Ungarn üblicher Form angegeben wird. Die geographischen Namen folgen einander in der Reihen­folge des Alphabets (z. B. Baden, Balaton, Bodensee, Budapest, Bulgaria usw.). Innerhalb des Ortsnamens wird nach Gegenständen gruppiert. 22 derartige Gruppen werden angewendet (z. B. Wirt­schaft und Statistik, Naturwissenschaft und Technik, Philosophie und Pädagogik, Literatur und Sprachwissenschaft, Geschichte Geo­graphie und Volkskunde usw.). Der Name der Gruppe wird neben dem geographischen Namen auf den Zettel geschrieben. Die Vorteile dieses Systems gegenüber dem vorher besprochenen sind folgende: 1. Sein Material ist vollkommener. 2. Das sich auf einen Ort beziehende Material findet man an einer Stella. 3. Die Gliederung nach Fächern ermöglicht schnellere Orientierung. Aber auch diese Methode kann nicht als ideal bezeichnet werden. Denn: 1. Auch sie ermöglicht keine Gruppierung nach geographischen Einheiten. 2. Sie stellte den späteren umfangreichen Zuwachs des Materials nicht in Rechnung. Die 22 Gruppen genügten nur solange, als im Katalog verhältnismäßig wenige Titelaufnahmen vorhanden waren, sobald jedoch die Zahl der Katalogzettel stark zunahm, geriet er hei mehreren wesentlichen Gruppen in die gleiche Lage, wie der Katalog der Szechenyi-Nationalbibliothek; z. B. bilden ungarische Geschichte, Kunstgeschichte, Archäologie je eine ungegliederte Gruppe! Die Weitergliederung derartiger Gruppen wäre nur nach einer erneuten Durcharbeitung der betreffenden Bücher möglich, da eine zulängliche Klassifikation bloß auf Grund des Buchtitels unvorstellbar ist. Dieser Vorgang aber sollte immer wieder An­wendung finden, so oft das an einer Stelle vereinigte Material durch sein starkes Anwachsen die Grenze der Brauchbarkeit überschreitet. Die Universitätsbibliothek mußte daher im Jahre 1949 die Weiter­führung des Katalogs einstellen; statt dessen werden jetzt die geo­graphischen Namen in den neuen Schlagwortkatalog eingereiht. Ein anderes, besseres System wählte die Budapester Stadt­bibliothek. Diese Bibliothek verfügt schon seit Jahrzehnten über einen Deziinalsachkatalog und wählte insoferne den richtigen Weg, als sie den systematischen Sachkatalog und den geographischen Katalog auf dem gleichen System aufhaute. Die Titelaufnahmen aller Werke, in deren DK-Signatur geographische Anhängezahlen vorkamen, erhielten entsprechende Abzüge, und diese Zettel bilden das Material des geographischen Katalogs. Die geographischen Namen ordnete man, wie dies auch die Universitätsbibliothek getan halte, nach dem Alphabet ein; jedoch bekamen die Zettel innerhalb eines geographischen Namens die volle DK-Signatur und damit die Reihenfolge der Dezimalklassifikation. Wenn also eine Weiter­gliederung des Materials notwendig wurde, konnte man sie schaffen, 7

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