Haim Genizi - Yehuda Friedländer - Frojimovics Kinga (szerk.): Duschinszky Mihály rákospalotai főrabbi válogatott beszédei - Magyar Zsidó Levéltári Füzetek 6. (Budapest, 2005)
Válogatás Duschinszky Mihály rákospalotai főrabbi beszédeiből A millenáris ünnepség alkalmából elmondott beszéd (1896. május 10.)
Duschinszky Mihály rákospalotai főrabbi Wenn ringsum Stürme wüten, wir verzweifelt einen festen Punkt suchen und dann in unserer Verzweiflung unsem Blick in die Höhe richten, Hilfe erwartend von dort, wo wir sie sonst nicht gesucht haben ... Doch wie ist es dann, wenn man den Glauben schon im Kindesalter uns aus den Herzen gerissen hat und wir in dem Irrglauben aufwachsen, daß dort oben alles leer ist? Da kann es geschehen, daß das Kind im Momente größter Qual seine Eltern anklagt, daß es ihnen zuruft: “Wo ist mein Glaube, warum habt ihr ihn mir genommen?! Wo soll ich jetzt Trost suchen, wohin soll ich mich jetzt, in meinem Unglücke, in meiner Verzweiflung richten?!” Die Menschen sündigen leichtsinnig gegen die Moral, gegen die Tugend. Man vertraut ja auf die ärztliche Kunst, die soweit gediehen, daß sie jede schädliche Krankheit heilt. Doch die Vergehung gegen die Gesetze des Lebens rächen sich an den unsittlichen Menschen, und zu spät erkennen sie, daß jenes glückliche Zeitalter noch nicht gekommen ist, in dem man ohne Furcht unsittlich leben kann - denn dieses Zeitalter wird nie kommen! Alles in der Natur lehrt, daß jede überflüssige, unsinnige Verschwendung der Lebenskraft sich unerbittlich rächt. Jeden kann man irre führen, nur die von Ihm geschaffene Natur nicht. Viele sagen: “Ich kann ja ein guter Jude sein, wenn ich auch die Feiertage nicht halte, mich auch über die Formen der Religion hinwegsetze.” Doch kann man sich eine Seele ohne Körper vorstellen?! Auch die Idee verflüchtigt sich, wenn sie keine greifbare Gestalt annehmen kann. Wir brauchen ja nur die Erfahrungen des Lebens zu betrachten. Wer sind denn diejenigen, die dem Judentume den Rücken kehren, die dem Glauben der Väter untreu werden, die fahnenflüchtig werden? Nur diejenigen, die sich 80