Zalai Múzeum 11. Kereszténység Pannóniában az első évezredben (Zalaegerszeg, 2002)

Steinklauber, Ulla: Am Westrand Pannonies, wo sind die Christen der Steiermark?

Am Westrand Pannonies, wo sind die Christen der Steiermark 87 und ein Fragment eines Beinkammes). Von den insge­samt 25 Miinzen stammen 15 direkt aus dem Sied­lungsbereich, die restlichen zehn von den Abhângen. Sie setzen mit Hadrian ein, fiinf stammen aus constan­tinischer, neun aus valentinianischer Zeit (HEBERT ­SCHACHINGER - STEINKLAUBER 1999). Zur Zeit muB man annehmen, daB die Siedlung nicht über die Mitte des 5. Jh. hinaus bestand. Die Gelandesituation, auf der Knallwand im Kleine­ren, das Plateau hat die ungefáhren AusmaBe von 85 x 45 m, erinnert ein wenig an die von Kobarid im slowe­nischen Isonzotal. Die Kirchen fehlen. Am Westrand des Leibnitzer Feldes, also in der unmittelbaren Nahe von Flavia Solva erhebt sich der Frauenberg (382 m), Gemeinde Seggauberg. Notgrabungen an der Westseite des Berges innerhalb des aberodierten spâtlatenezeitlichen Walles erbrachten eine spátantike Siedlungsschicht, belegt durch 19 Miin­zen der zweiten Halfte des 4. Jh., darunter sechs des Theodosius. In ihr fanden sich die Reste von fiinf Schmelzöfen, die nach den reichlichen Funden von Bronzebruchmaterial und einem Schmelztiegel der Wiederverarbeitung von Alt-Bronze dienten (STEIN­KLAUBER 1993). Gleich daneben ergrub Gerald Fuchs in den achtzi­ger Jahren Reste dreier spatantiker Gebaude. Ein Haus besaB eine Schlauchheizung, die mit Spolien aus Mar­mor abgedeckt war. Die dariiberliegende Brandschutt­schicht war 0,15 bis 0,20 m stark (FUCHS 1985/86). An sechs Stellen des Frauenberges, im Bereich der ihn umziehenden (kiinstlichen) Hangkante wurden aneinander gereihte Quader und Spolien, Architektur­und Grabarchitekturteile aus Kalksandstein und Mar­mor gefunden. Aus diesen rekrutieren sich zum Teil die Architrave und Sâulenfragmente eines kaiserzeitlichen Tempels. Diese wurden in der Nahe des Tempels an der Hangkante gefunden (HUDECZEK 1977). Die anderen zugerichteten Quader aus Kalksandstein fanden sich bei Bauarbeiten am Berg. Sie waren nicht vermörtelt (STEINKLAUBER 1993). Man fragt sich, welchen Zweck diese Spolien und Quader zu erfullen hatten? Waren sie eine Substruktion fur einen spatantiken Wall oder eine Berme, um einen Erdwall zu befestigen? Waren sie Fundament einer noch zu errichtenden Mauer? 1st diese Anlage iiber­haupt fertig geworden? Diese Einfassung hâtte ein Areal von, grob berechnet, etwa 9 ha eingefaBt. Eine solche Anlage ware nicht kleiner als die auf dem Hemmaberg oder auf dem Kirchbichl von Lavant. Das spátantike Frauenberger Graberfeld auf einer Terrasse stidlich unterhalb des Siedlungsarels wurde in den letzten Jahren zu etwa Dreiviertel freigelegt. Mit seinen iiber 430 Bestattungen ist es das einzige groBe spátantike Graberfeld der Steiermark. Nach den Funden datiert es vom letzten Drittel des 4. Jh. bis höchstens in die Mitte des 5. Jh. Die Funde aus den Grâbern des Frauenberges lassen prima vista den SchluB auf eine christianiserte Bevöl­kerung nicht zu. Wir haben nicht wie in Lauriacum in zwei Grâbern des Espelmayrfeldes je einen Fingerring mit Christogramm gefunden (KLOIBER 1962). Die Frage nach der tatsachlichen Aussagekraft christlich zu deutender Beifunde in Grâbern iiber den Grad der Christianisierung des Grabinhabers ist beina­he müBig. Diese Beifunde sind wohl nur als Indiz, nicht als Beweis zu werten. Wie sieht es in anderen etwa zeitgleichen Grâberfel­dern aus? Wie werden Beigaben, Fundumstânde inter­pretiert? Aus dem zeitgleichen Graberfeld von Lentia/Linz gibt es keine christlichen Funde (RUPRECHTSBER­GER 1999), ebensowenig aus den Grâberfeldern von Favianis/Mautern (POLLAK 1993). Auch das spâtromische Graberfeld von Brigantium zeigt aus seinen Funden heraus keine christlichen Aspekte. Seine Belegung endet um die Mitte des 5. Jh. Aus dem Graberfeld in Brigantium stammen iiber 600 Bestattungen aus der Spátantike. Die Körpergraber set­zen im 1., 2. Jh. ein (KONRÁD 1997). Das ist fur den Frauenberg auszuschlieBen, da zu der Zeit noch die kai­serzeitliche Siedlung bestand, nach den Funden wohl das ganze 3. Jh. hindurch, wenn nicht langer. Das Graberfeld von Brigantium zeigt einen hohen Anteil, iiber die Hâlfte, beigabenloser Grâber, wie auch am Frauenberg. Der hier interessierende Zeitrahmen, also von der Mitte des 4. Jh. bis zur Mitte des 5. Jh., wird von M. Konrád in fiinf chronologische Phasen gegliedert. Sie sind mir im einzelnen nicht nachvoll­ziehbar, fur den Frauenberg unmöglich. In Brigantium wurden in den Grâbern ab der Mitte des 4. Jh. etwa 240 Miinzen gefunden (zwischen 1 und 11 Miinzen bei einer Bestattung). Keine Miinze, wurde, genauso wie am Frauenberg, im Mund des Toten depo­niert. Die einzeln beigegebene Miinze wird in christlich romanischer Tradition gesehen. Die Miinze in der Hand eines Bestatteten, wie wir es auch vom Frauenberg ken­nen, kann, muB aber nicht, eine christliche Umdeutung des Fâhrgeldes/Charonspfennigs bedeuten. In den Grâberfeldern von Favianis/Mautern mit 355 Bestattungen wurden vergleichsweise wenige, nâmlich nur 29 Miinzen gefunden (POLLAK 1993). Von den 168 Miinzen, die auf der Terrasse des Frau­enberger Grâberfeldes gefunden wurden, stammen 54 Miinzen aus 21 Grâbern. Die Numismatik 6 versucht nun anhand des Bildtypus inhaltliche Bedeutungen abzulesen. So stammen beispielsweise aus einem Grab zehn Miinzen, fúnf aus der Zeit Valentinan I. und fiinf des Valens. Sie sind stark abgeniitzt, kamen also aus dem Geldumlauf. Das Bildrepertoire zeigt acht Gloria Romanorum- und zwei Securitas Rei Publicae-Typen. Sie könnten christliche Inhalte implizieren durch die Darstellung des Kaisers, der ein labarum mit Christo­gramm halt.

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