Zalai Múzeum 10. 50 éves a Zalaegerszegi Göcseji Múzeum (Zalaegerszeg, 2001)
H. Simon Katalin: Die neolitische Funde des Objektes 103/96 von Gellénháza–Városrét [Komitat Zala]
28 H.Simon, Katalin behandelten linienbandkeramischen Keramikfunde in die Keszthely-Gruppe datiert werden. Auswertung Mit Ausnahme der kugelbauchigen Schiisseln konnten die anderen GefáBformen des Objektes 103/96 von Gellénháza-Városrét schon in der altesten Phase der mitteleuropâischen Linienbandkeramik, teils aber bereits im vorangehenden Starcevo-Körös-Komplex bewiesen werden, und sie sind auch in der zweiten Phase der mitteleuropâischen Linienbandkeramik anwesend. Die kugelbauchigen Schiisseln (Abb. 3, 15, Abb. 4, 1-2, 6, 8) vertreten aber einen Тур mit Datierungswert, mit dessen Hilfe die Datierung innerhalb der TLBK praziser möglich ist. Dièse, schon den Kümpfen áhnliche Form weist auf eine Datierungsmöglichkeit in die zweite Phase der mitteleuropâischen Linienbandkeramik hin. Von den vorgekommenen Verzierungsmotiven kann die umlaufende, das Ornament begrenzende eingeritzte Linie unter der GefáBmündung (Abb. 3, 9) über einen Datierungswert verfügen. Das weist ebenfalls auf die zweite Phase der mitteleuropâischen Linienbandkeramik hin. Obwohl es im behandelten Material nicht kennzeichnend ist, kamen einige sandgemagerte, grauliche GefáBscherben mit dünner Wandung und dünner Linienverzierung vor (Abb. 4, 2), die ebenfalls als jiingere Elemente der transdanubischen Linienbandkeramik bewertet werden können (VIRÁG 1992, 21). Im Objekt 103/96 von Gellénháza-Városrét kamen weder bikonische noch HohlfuBgefáBe vor, deren Anteil am Keramikmaterial zur Datierung innerhalb der Linienbandkeramik beitragen könnte (QUITTA 1960, 164-165, S. 168, Abb. 6; KALICZ 1978-79, 17-20, 2930; KALICZ 1991, 19; KALICZ-SCHREIBER - KALICZ 1992, 52-54; KALICZ 1995, 29; MEIERARENDT 1972, 66-67, 69; PAVÚK 1980, 16-18, 41 52). Da sie aber in der Keszthely-Gruppe bzw. zu dieser Zeit auftauchen, aber selten (PAVÚK 1980, 53; KALICZ 1991, 19), kann dièse negative Tatsache bei uns auf eine Datierung in dièse Période hinweisen. Das Fehlen der Keramikbruchstiicke der Notenkopfkeramik und Zselíz-Gruppe (KALICZ 1991, 26-27) konnte im behandelten Material ebenfalls konstatiert werden, obwohl solche - wenn auch nur wenige - Scherben in anderen Objekten auf diesem Fundplatz vorkamen (HORVÁTH - SIMON, im Druck). Das verháltnismáBig háufige Vorhandensein der mit organischem Material gemagerten Keramik, der niedrige Grad der Verziertheit der GefáBe, das Fehlen der HohlfüBe und bikonischen GefáBe, ferner das der notenkopfverzierten bzw. hauptsáchlich der ZselizImportkeramik bieten uns die Möglichkeit, das linienbandkeramische Keramikmaterial innerhalb der mitteleuropâischen Linienbandkeramik in die KeszthelyGruppe, die mit der Stufe II (d. h. mit der FlombornPhase bzw. mit dem Ackovy-Typ) der mitteleuropâischen Linienbandkeramik parallel datierbar ist (MEIER-ARENDT 1972, 72; KALICZ 1978-79, 30; KALICZ 1991, 27-28), und innerhalb deren in die friihe Phase zu datieren. Es ist aber zu betonén, daB das behandelte Keramikmaterial nicht zu groB ist, und auch dièse Tatsache kann als Grund zum Fehlen eewisser 43 GefáB- und Verzierungstypen beitragen. Nach der Analyse unserer Funde ist es klar, daB eine, in die friihe Phase der Keszthely-Gruppe datierbare Grube in die der Spiraloid В-Phase der Starcevo-Kultur getieft wurde. Die Draufsicht der Grube der Keszthely-Gruppe war von Form eines abgerundeten Rechtecks, sie hatte eine steile Wandung. Auf die Grubensohle, die flach, aber ein wenig abfallend war, stieBen wir in einer Tiefe von 177 cm (Abb. 8-10). Wie es schon ebenfalls erwáhnt wurde, fanden wir drei Pfostenlöcher am siidlichen Rand des Objektes, dariiber kann man aber gegenwártig nicht entscheiden, ob dièse und die anderen Pfostenlöcher im Quadranten 27 (und weitere können auch auBerhalb des Freilegungsgebietes angenommen werden) zu diesem Objekt, innerhalb dessen etwa zur Grube der KeszthelyGruppe gehört habén könnten. Was im Falle der Grube der Keszthely-Gruppe auffallend ist, ist die Erscheinung der, an einer Steile konzentriert vorgekommenen Schiisselprofilen der Keszthely-Gruppe (obwohl auch noch die GefáBscherben der Starcevo-Kultur 44 vorkamen). Auf eine nicht iibliche Erscheinung stieBen wir nach dem Wegschaffen der oberen 50 cm dicken Grubenausfiillung: In einer etwa 40 cm dicken Schicht kamen die zerbrochenen, rot ausgebrannten Stiicke einer Feuerstelle in offensichtlich sekundarer Lage zum Vorschein. In dieser und in der sich darunter ziehenden 40-50 cm dicken grauschwarzen Schicht lagen die Scherben sowohl der Starcevo-Kultur als auch der Keszthely-Gruppe. In der letzterwáhnten grauschwarzen Schicht kamen auch beidé bombenförmige AusguBgefáBe aus der friihen Phase der KeszthelyGruppe vor. Unterhalb dieser Schicht kamen noch verháltnismáBig viele GefáBbruchstücke der StarcevoKultur zum Vorschein. Die Grubensohle war mit einer gélben Lehmschicht bedeckt, aber das selbst enthielt einige Scherben und auch darunter, ganz auf der Grubensohle fanden wir weitere Keramikbruchstiicke. Über dièse Lehmschicht konnte man an Ort und Steile entscheiden, daB sie als keine absichtlich geschmierte Schicht zu betrachten ist. Erwágt man die Beweise von J. Makkay, die er in Beziehung mit den neolithischen Opfergruben vorfiihrte (MAKKAY 1975a), so muB man einige, über das Objekt 103/96, genauer gesagt iiber dessen, der friihen Keszthely-Gruppe zuzuordnenden Teil gemachten Beobachtungen bedenken: