Zalai Múzeum 10. 50 éves a Zalaegerszegi Göcseji Múzeum (Zalaegerszeg, 2001)
H. Simon Katalin: Die neolitische Funde des Objektes 103/96 von Gellénháza–Városrét [Komitat Zala]
Die neolithischen Funde des Objektes 103/96 von Gellénháza-Városrét (Komitat Zala) 29 - Wenn auch diese Grube nicht walzenförmig war, verfügte sie über eine steile Wandung und einen verháltnismaBig ebenen, flachen Boden (Abb. 9, 1). - Unter den Keramikfunden gab es zwei AusguBgefaBe (Abb. 6, 1-2), von denen das eine urspriinglich in die Grube gestellt wurde. Es legte sich an dieser Steile auf die Seite und da brach unter dem Druck der Erde zusammen. In dieser Grube kamen weiter Halb- und Dreiviertelprofile von Schiisseln (Abb. 3, 18, Abb. 5, 13) und einer Tasse (Abb. 3, 19) bzw. eine nur am Rand beschadigte kalottenformige Schale (Abb. 3, 2) vor, die als Teile von absichtlich zerbrochenen GefaBen aufgefaBt werden können. (Bemerkenswert ist, daB keine GefáBe von den Funden der TLBK zum Kochen dienen konnten.) - Eine gewisse Schichtung konnte man in der Ausfiillung der Grube beobachten: Unterhalb der oberen 50 cm dicken Schicht mit gewöhnlicher Grubenausfiillung zog sich die etwa 40 cm dicke Triimmerschicht (aus rot ausgebrannten Lehmstiicken von sekundarer Lage), dann folgte eine 40-50 cm dicke grauschwarze Schicht mit den AusguBgefaBen (und mit weiteren Scherben der TLBK- bzw. der Starcevo-Kultur). Es ist ersichtlich, daB die aufgezahlten Erscheinungen auf eine, bei Opferhandlungen eine gewisse Rolle gespielte Grube, sogar auf eine Opfergrube (MAKKAY 1975a; MAKKAY 1986) hinweisen können. Da aber manche Kri térien (z. B. Pflanzenasche, Tier- oder Men45 schenknochen, Kultgegenstânde) fehlen und auch die Lage der behandelten Grube innerhalb der Siedlung nicht geklârt werden konnte, darf nur die Möglichkeit aufgeworfen werden, daB diese, in die friihe Phase der Keszthely-Gruppe datierbare Grube mit kultischen Handlungen im Zusammenhang gestanden haben könnte. Zusammenfassung Im Falle des Objektes 103/96 von GellénházaVárosrét geht es also um zwei Gruben, die in verschiedenen neolithischen Perioden errichtet wurden: Der südliche Teil der Grube der Spirálod В-Phase der Starcevo-Kultur wurde durch die der friihen KeszthelyGruppe durchgeschnitten. (Die letztere ist der südliche Grubenteil des Objektes 103/96.) Das Fundmaterial dieser Gruben konnte im Verlauf der Freilegung anfangs nicht abgesondert werden. Der südliche Grubenteil, der etwa 75 cm tiefer war als der nördliche, enthielt überwiegend die Funde der frühen Keszthely-Gruppe. Einige Erscheinungen könnten für den kultischen Charakter der Grube der Keszthely-Gruppe sprechen. Diese sind: - die Form der Grube, - beide AusguBgefaBe und die an einer Steile konzentriert gefundenen Bruchstücke von halben bzw. gröBeren GefáBprofilen (Schüsseln und Tasse), - eine gewisse Schichtung in der Grube. Da aber manche Kriterien der Kultgruben (Pflanzenasche, Tier- und Menschenknochen, Kultgegenstânde usw.) nicht vorhanden waren, kann man nur annehmen, daB die in die frühe Phase der Keszthely-Gruppe datierbare Grube von GellénházaVárosrét bei Kulthandlungen eine Rolle gespielt haben , .. 46 Ь Ь V konnte. Anmerkungen: 1 RégFüz Ser. 1. No. 44. 1992, 9; RégFüz Ser. 1. No.45. 1993, 9; RégFüz Ser. 1. No. 46. 1994, 10; RégFüz Ser. 1. No. 47. 1996, 6; RégFüz Ser. 1. No. 48. 1997, 10. bzw. Göcsej-Museum, Datei 1999-97. 2 In manchen Fallen waren die Objekte eigentlich Grubenkomplexe, derén Teile auch aus verschiedenen Zeiten stammen können. 3 In diesem Quadranten kamen noch mehrere Pfostenlöcher (zwei etwa in der Reihe der erwáhnten drei und weitere im östlichen Teil des Quadranten) zum Vorschein, aber ihre Zugehörigkeit und genaue Datierung können gegenwartig noch nicht geklárt werden. Die Tiefe der Objekte wurde von der Erdoberflache gemessen. Archaologische Sammlung des Göcsej-Museums, Zalaegerszeg, Inv.Nr.: 99.2.3. 5 Archaologische Sammlung des Göcsej-Museums, Zalaegerszeg, Inv.Nr.: 99.2.2. 6 Die Steingerate (Archaologische Sammlung des GöcsejMuseums, Zalaegerszeg, Inv.Nr.: 96.4.196-233.) werden von Katalin T. Biró (UNM) bearbeitet werden. 7 Der Mangel an bemalten GefaBbruchstücken kann auf den gleichen Grund wie der an Tierknochen - und überhaupt: Knochen - zurückgeführt werden (SIMON 1996a, 61, Anm. 10 - mit weiterer Literatur). AuBerdem konnten die Spuren der rőten pastosen Bemalung nur auf zwei GefaBbruchstücken - beide sind Schüsseln - bis dahin beobachtet werden (HORVÁTH - SIMON, im