Zalai Múzeum 10. 50 éves a Zalaegerszegi Göcseji Múzeum (Zalaegerszeg, 2001)

H. Simon Katalin: Die neolitische Funde des Objektes 103/96 von Gellénháza–Városrét [Komitat Zala]

Die neolithischen Funde des Objektes 103/96 von Gellénháza-Városrét (Komitat Zala) 23 Raczky gilt das BombengefâB in der jiingsten Phase der Körös-Kultur als ein bestimmender Тур und unter anderen vertritt es auch in der Spiraloid B-Phase der Starcevo-Kultur eine kennzeichnende Form (RACZKY 1983, 177). Das eingeglattete Muster taucht in der spaten Phase der Starcevo-Kultur selten auf, aber die ahnliche Verzierung der altesten Phase der TLBK konnte aus dem Körös-Starcevo-Komplex abgeleitet werden (KALICZ 1978-79, 27; KALICZ 1990, 76; KALICZ­SCHREIBER - KALICZ 1992, 55;). Die BombengefaBe und das eingeglattete Muster sprechen also fur die Datierung des Starcevo-Materials des Objektes 103/96 in die spate, der Spiraloid B-Phase entsprechende Phase der Starcevo-Kultur. //. TRANSDANUBISCHE (MITTELEUROPÂISCHE) LINIENBANDKERAMIK (Abb. 1, 8; Abb. 3, 1-19; Abb. 4, 1-10; Abb. 5, 1-4; Abb. 6, 1-2) Den, bei der Analyse der Keramik der Starcevo­Kultur angestellten Erwagungen entsprechend ware es auch im Fall der Funde der Transdanubischen Linienbandkeramik (TLBK) nicht gliicklich, das Ke­ramikmaterial nach Grob- bzw. Feinkeramik zu klas­sifizieren. Die Farbe der GefaBe reicht vom Ziegelbraun, Braun bis das Schwarz. Als Magerungsmittel dominiert der Sand, aber es gibt zahlreiche Ausnahmen: Die BombengefaBe wurden mit Spreu (Abb. 6, 1-2), mit Sand- und Keramikgrus (Abb. 5, 4) bzw. mit Spreu und Keramikgrus gemagert (Abb. 4, 5,10). Ein einziges Exemplar dieses GefaBtypes kommt mit Sandmagerung vor (Abb. 4, 3). Mit Spreu- und Keramikgrus wurde auch eine Flasche gemagert (Abb. 3, 7). Eine gemischte Spreu- und Sandmagerung weisen zwei Schiisseln (Abb. 5, 2-3), eine Tasse (Abb. 4, 1) und das Bruchstiick eines VorratsgefaBes auf (Abb. 3, 16). Man kann feststellen, daB die sandgemagerte Keramik - wie auch die spreu­haltige - gleicherweise von brauner und schwarzer Farbe 19 gewesen sein kann. Die GefaBe wurden gut ausgebrannt, aber die braunen GefaBe konnen auch eine grau-schwarze Bruchflache haben. Manchmal ist eine innen und auBen gleicherweise sorgfaltig geglattete Oberflache zu beobachten, z. B. auf der Abb. 3, 3,9,14,17-18, Abb. 4, 9-10, Abb. 5, 1). Die Wandstarke der GefaBe schwankt zwischen 0,3 - 1,7 cm. Die armlich verzierten GefaBe wurden ausnahmslos mit plastischem Dekor (Griffknubben und eingetieften Linien) versehen. Von den GefaBen des Objektes 103/96 wurden fiinf GefaBe erganzt (Abb. 5, 1, Abb. 5, 2, Abb. 5, 3, Abb. 6, 1, Abb. 6, 2). 20 1.0. Schiisseln Die Schiisseln vertreten den Leittyp unter den Funden der TLBK des Objektes 103/96, wie das auch im Fundmaterial der Starcevo-Kultur dieses Objektes der Fall war. Dieser GefaBtyp wurde von N. Kalicz als einer der am haufigsten vorkommenden Typen der altesten Linienbandkeramik betrachtet (KALICZ 1978-79, 20­21), obwohl er - bzw. die hohe Erscheinungsform ­auch in der Keszthely-Gruppe eine haufig auftretende Form vertritt (KALICZ 1991, 19). Unter den Schiisselformen der TLBK sind mehrere Untertypen in unserem Material vertreten. 1.1-2. Die kalottenförmigen Schiisseln (Abb. 3, 1,4­5, 11, 13-14, 18, Abb. 4, 4, 9, Abb. 5, 3) und die von umgekehrter Kegelstumpfform (konische Schiisseln) (Abb. 3, 8-10, 17, Abb. 5, 1-2) stehen der Form nach einander nahe. GefaBe ahnlicher Form sind in der altesten Phase der TLBK in ihrem ganzen Verbreitungsgebiet zu finden (MAKKAY 1978, PI. Ill, 8-9, PI. IV, 2, 5, PI. V, 4, PI. XI, 8; PAVÚK 1980, 53, Abb. 8, 1-4, Abb. 18, 1-2, Abb. 22, 1-6; KAUFMANN 1982, Abb. 5, 3-4, Abb. 6, 1-2; KALICZ-SCHREIBER - KALICZ 1992, 53 und Abb. 6, 2-6, 12). Die Feststellung, die J. Pavúk in Beziehung mit der alteren Linearkeramik machte und wonach dieser den vorherrschenden Тур unter den Schiisseln vertritt (PAVÚK 1980, 21, 53), gilt auch in unserem Fall. Vorangehend waren solche Schiisseln 23 schon in der Starcevo-Kultur anwesend. In der Keszthely-Gruppe der TLBK bzw. zu dieser Zeit sind sie in Transdanubien ebenfalls vertreten (KALICZ 1991, 19 und Abb. 6, 4, Abb. 9, 7, Abb. 10, 5,7, Abb. 12, 1,5,9; MITHAY 1966, Taf. XI, 1). Für die Gebiete Mitteleuropas, in denen die Linienbandkeramik, zu deren Kreis auch die TLBK gehört, konnte es festgestellt werden, daB die relativ flachen und breitmundigen, teils konischen (meistens unverzierten), teils leicht bauchigen Schalen in der altesten Phase der Linienbandkeramik (Phase I) haufige Funde sind. Dieser Тур kommt auch noch unter den GefàBformen des Flomborn-Typs (Phase II) vor, aber seltener und ihre Form ist im Vergleich zu ihrer Höhe geschlossener (MEIER-ARENDT 1972, 66, 69; QUITTA 1960, 164-165 und S. 6, Abb. 1, e,f,i,k,m, S. 7, Abb. 2, b, S. 9, Abb. 3, e, S. 15, Abb. 7, h, S. 31, Abb. 19, a; REINECKE 1983, 54, 56, Abb. 15, 6-15, Abb. 16, 1-11, Abb. 17, 2, 4-5, Abb. 6, 1-6, Abb. 7, 1­7; KAUFMANN 1987, 279). Mehr als die Hálfte der zur Verfiigung stehenden Schüsselbruchstücke - überwiegend aus kalotten­förmigen Exemplaren - weisen eingeritzte Linien­verzierungen auf. Auf zwei Scherben sind zwei waagerecht (Abb. 3, 4) bzw. senkrecht (Abb. 4, 4) eingeritzte kurze gerade Linien von verschiedener Tiefe 25 und Breite zu sehen. Auf dem Bruchstiick einer konischen Schiissel kann man eine waagerecht

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