Zalai Múzeum 10. 50 éves a Zalaegerszegi Göcseji Múzeum (Zalaegerszeg, 2001)
H. Simon Katalin: Die neolitische Funde des Objektes 103/96 von Gellénháza–Városrét [Komitat Zala]
24 H.Simon, Katalin eingeritzte kurze und eine noch kürzere áhnliche Linie auf dem GefáBkörper beobachten. Diesmal macht die GröBe der Scherbe möglich, mehrere Motive zu entdecken: Unter dem Rand lauft eine weniger tief eingeritzte gerade Linie herum, darunter ist eine kurze, eingeritzte Linie und die erwáhnte zweite, kürzere Linie schlieBt sich einem deutlich nicht bestimmbaren geradlinigen Muster an (Abb. 3, 9). Gruppén von zwei oder drei parallel, waagrecht oder senkrecht eingeritzten kurzen Linien tauchen sowohl in der altesten Phase der Linienbandkeramik (manchmal schachbrettartig angeordnet) (MEIER-ARENDT 1972, 67 und Taf. 2, 7, Taf. 4, 5; QUITTA 1960, S. 6, Abb. 1, d,f,i, S. 14, Abb. 6, a, S. 15, Abb. 7, h, S. 16, Abb. 8, i, S. 25, Abb. 15, a,c, S. 28, Abb. 17, b, S. 35, Abb. 21, c, S. 165, Abb. 4, w; PITTIONI 1954, Abb. 75, 3; MAKKAY 1978, PI. Ill, 2, PI. VI, la-b; PAVÚK 1980, Abb. 6, 3, Abb. 7, 10, Abb. 9, 6, Abb. 23, 1, Abb. 24, 18, Abb. 41, 1; SCHWARZ-MACKENSEN 1983, Abb. 6, 1,5; VIRÁG 1989, 17, Abb. 1; KALICZ 1995, Abb. 4, 19, Abb. 7, 12, Abb. 9, 4-5) als auch in der II (Flomborn-) Phase (schachbrettartig angeordnet) auf (MEIER-ARENDT 1972, 70 und Taf. 3, 1). Beriicksichtigt man, daB die Begrenzung des Ornaments zur GefaBmtindung durch eine Ritzlinie schon von der Stufe III an (d. h. von der mittleren Linienbandkeramik) in Mitteleuropa fiir kennzeichnend gehalten werden kann (KAUFMANN 1987, 283) und die náchsten Analogien unseres Stiickes in der Keszthely-Gruppe bekannt sind (KALICZ 1991, 19, Abb. 6, 3, Abb. 7, 1, Abb. 8, 1, Abb. 9, 9, Abb. 10, 1-3, Abb. 12, 1-2, 4, 9), so ist unser Exemplar fAbb. 3, 9) in die Zeit der Keszthely-Gruppe zu datieren. Obwohl das ganze Profil erhalten blieb, ist das Motiv auf einer Schiissel (Abb. 3,18) wegen ihrer Bruchstiickhaftigkeit nicht zu bestimmen: Es kann sein, daB es hier um liegende, ineinander biegende S-Spiralen geht. Das Motiv ist einlinig, was nach der Meinung von W. MeierArendt fiir die alteste Phase der Linienbandkeramik kennzeichnend ist (MEIER-ARENDT 1972, 67 und Taf. 1, 1, 13), aber auch in der Keszthely-Gruppe ist das ein bekanntes Motiv (KALICZ 1991, 19; KALICZ 1998, Abb. 9, 1-2). Beinahe ausschlieBlich kommen die einzeln eingeritzten Linien auf der in Kustánszeg freigelegten Feinkeramik der Keszthely-Gruppe ebenfalls vor (KALICZ 1991, 19). Es gibt noch Bruchstücke von kalottenförmigen Schiisseln, auf denen ein, fiir die Bestimmung des Ornamentes nicht geeigneter Teil des bogenförmig (Abb. 3, 5) oder gerade (Abb. 3, 11) eingeritzten Musters zu sehen ist. Ein Detail der eingeritzten geometrischen und bogigen Muster kommt auf einem anderen Schiisselbruchstiick vor (Abb. 4, 9). Die Musterung der Schiissel auf der Abb. 5, la-b muB noch behandelt werden: Sie beginnt nicht unmittelbar unter dem Rand und besteht aus in zwei Reihen parallel eingeritzten fortlaufenden V-Motiven. In die Mitte jedes V-Motivs wurde ein selbstândiges V eingeritzt. Hervorzuheben ist eine echte kalottenformige Schale von unregelmaBigem Rand, die nur in kleinem MaBe beschadigt wurde: Es hat einen echten Rundboden (Abb. 3,2). Von den drei erganzten Schiisseln hat die tiefe kalottenformige einen regelmaBigen Rand (Abb. 5, 3ab). Das kann auch beim Exemplar von umgekehrter Kegelstumfform auf der Abb. 5, la-b beobachtet werden, aber die Schiissel der Abb. 5, 2a-b weist wieder eine unregelmaBige Randbildung auf. 1.3. Die kugelbauchigen Schiisseln (Abb. 3, 15, Abb. 4, 1-2, 6, 8) sind in unserem Material im Vergleich zu den vorigen Typen in kleinerer Zahl vertreten. Dieser GefáBtyp war schon in der Starcevo-Kultur, von ihrer friihen Phase an bis in die Spatphase bekannt, dort aber mit einer kurzen, zylindrischen Randpartie: Dieses Element kann bei unseren GefaBen, deren Oberteil erhalten blieb, nicht beobachtet werden. Nach der Feststellung von W. Meier-Arendt sind die geschlosseneren, bauchigen Schalen, deren Form den 28 Ktimpfen ahnelt, fiir die Phase II (Flomborn) kennzeichnend, wahrend die weitmundigen, konischen Formen der Phase I in Minderzahl bleiben (MEIERARENDT 1972, 69). Drei von unseren Bruchstiicken weisen die Details einer, aus bogig eingeritzten Linien bestehenden Verzierung auf (Abb. 3, 15, Abb. 4, 2,6). Die kleine spitze Griffwarze, die diese Verzierungsart in unserem Material sozusagen alléin vertritt, sitzt auf der gröBten GefáBweite (Abb. 4, 1). Diese Art der Griffwarzen sind in der altesten Phase der Linienbandkeramik kennzeichnend (MEIER-ARENDT 1972, 66 und Taf. 1, 3.5, Taf. 3, 1, Taf. 8, 5; KALICZ 1978-79, 25). In der Phase II sind die Griffwarzen flach und sie erscheinen auf der Feinkeramik (MEIERARENDT 1972, 70, Taf. 5, 2, Taf. 6, 3, Taf. 8, 5). Die Form der vorgefiihrten Exemplare weist in unserem Material vielleicht also darauf hin, daB diese GefâBe nicht mehr die alteste Phase der Linienbandkeramik vertreten können. Die kleine spitze Griffwarze (Abb. 4, 1) könnte fiir ein Erbe aus der altesten Phase gehalten werden. 2.0. BombengefáBe Die BombengefáBe von Gellénháza-Városrét können einen eng (Abb. 4, 3,5, Abb. 6, 1) oder einen leichter eingezogenen Rand (Abb. 4, 10, Abb. 5, 4, Abb. 6, 2) haben. Bemerkenswert ist, daB beide restaurierte Exemplare über ein AusguBrohr auf der gröBten GefáBweite verfiigen (Abb. 6, 1-2). Diese GefáBe wurden rein mit Spreu gemagert. Der GefáBkörper ist in beiden Fallen mehr oder minder asymmetrisch und das ist auch bei der Ausbildung des Mundes sichtbar. Im