Zalai Múzeum 6. (Zalaegerszeg, 1996)

Közlemények - Bánffy Eszter: Újkőkori és rézkori települések Hahót és Zalaszentbalázs határában

106 Bánffy Eszter auf dem nordöstlichen Grenzgebiet mit den Funden von Csabdi-Télizöldes (ANTONI 1982) und hauptsáchlich mit denen von Aszód (KALICZ 1971; KAL1CZ 1972; KALICZ 174-75; KALICZ 1985) und Szőgyén (Svo­dín) (NEMEJCOVÁ-PAVÚKOVÁ 1980; (NÉMEJCO­VÁ-PAVÚKOVÁ 1981) nachgewiesen werden. Die bi­und polychrome Bemalung, das hâufige Auftreten der dünnwandigen, beinahe Miniaturgefáfte und der schon behandelte Bêcher mit ausladendem Rand, an dem sich das Umbo in der Nâhe des Gefáftbodens befindet, sind gemeinsame Charakteristiken. Es ist noch hinzufugen, dali schöne Parallelen dieser Gefaík in der polychroraen Phase der ostösterreichischen MOG ebenfalls aufzufin­den sind (RUTTKAY 1983, T.8-9; NEUGEBAUER 1982). Die Funde der weifibemalten Phase der Lengyel-Kul­tur kamen an unseren vier Ausgrabungen nicht zum Vorschein. In diesem Umkreis sind sonst wenige Fun­dorte bzw. Funde dieser Période bekannt (H. SIMON 1987; H.SIMON 1990). Die bis dahin erwâhnten archâologischen Kulturen bzw. die I. und Il.Phase der Lengyel-Kultur sind vor den Urzeitforschern Transdanubiens seit langem bekannt. Es war aber auch noch am Ende der 60er Jahre eine ungelöste Frage, wann und wie die Lengyel-Kultur aufhörle (KALICZ 1969, 201) und ob sie sich mit der, ebenfalls nicht lange bekannten Balaton-Lasinja-Kultur (frimer: Balaton I-Grappe) berahrte. Die auf dem Fun­dort Veszprém-Felszabadulás-Straíie vorgekommenen waren die ersten Funde der Lengyel-Kultur, die der an­derswo schon bekannten spâten, unbemalten und schon frahkupferzeitlichen Phase der Lengyel-Kultur zuzuord­nen sind (RACZKY 1974). In derselben Publikation wurden auch einige, im Laufe von, in der Umgebung gemachten kleineren Gelândebegehungen gesammelten Funde (Veszprémpinkóc, Veszprém-Nyúlkertek und der weiter liegendc Fundort Keszthely-Zrinyi-StrafJe) von P. Raczky veróffentlicht. Es ist zu bemerken, daJi die Funde von Veszprémpin­kóc im Band 3- der Archâologischen Topographie Un­garns (MRT/3), der 1968 abgeschlossen und 1970 veróf­fentlicht wurde, auf der Seite 251 teils noch als das Material der Lengyel-, teils aber als das der Balaton­Lasinja-Kultur wâren bewertet werden können (250­252, Abb.84). Es ist aber vorstellbar, daft es sich auch in diesem Fall um die letzte (evetuell auch noch ganz an das Ende der unbemalten Phase datierbare) Période der Lengyel-Kultur handelt. Auch die Lage der in dem er­wâhnten topographischen Band vorgestellten GefaB­brachstücke von Hidegkút-Középdűlő (24/7) und Hi­degkút-Linzacker (27/8) kann àhnlich sein: Die Knub­ben unter dem Gefâftrand, die Schnabelhenkel und ein gröfierer Rohrfuft erinnern noch an die Lengyel-Kultur, aber das Bruchstück mit einem unterrand-stândigen Henkel und der zweihenkelige Topf sind schon fur die Balaton-Lasinja-Kultur kennzeichnend. Selbst P. Racz­ky stellte in Beziehung mit den Funden von Veszprém­Nyúlkertek fest, daB sie einheitlich in die III, unbemalte Phase der Lengyel-Kultur datierbar sind, obzwar sie urspriinglich ebenfalls in zwei Kulturen, d.h. in die Len­gyel- und in die Balaton-Lasinja-Kultur geteilt wurden. Das Vorkommen der spaten Phase der Lengyel-Kul­tur in Keszthely deutete das erstemal darauf hin, daft Fundorte aus diesem Zeitalter auch im Gebiet des Komi­tates Zala zu erwarten sind. Von den in der vorliegen­den Studie bekanntgemachten vier Fundorten wurden Objekte von diesem Alter mit wenigen Funden nur in Hahót-Szartóri I gefunden, aber im Gebiet zwischen Ha­hót-Szartóri und Zalaszentbalázs-Pusztatető wurde ein Teil des Fundortes Zalaszentbalázs-Szőlőhegy-Wiese von M. Bondár freigelegt, wo ausschliefilich die unbe­malten Keramikfunde der Lengyel-Kultur auftraten. (Auf dem letztgenannten Fundort wurden neue Ausgra­bungen von Verfasserin dieser Studie 1992 durchge­fiihrt, als drei niedergebrannte Hâuser erschlossen wer­den konnten. Das Fundmaterial dieser Objekte scheint noch jünger zu sein, als die von P. Raczky bearbeiteten Funde von Veszprém-Felszabadulás-Strafte.) Der Fundort Balatonmagyaród-Hídvégpuszta ist noch erwâhnenswert wo sich eine grofiflàchige Sied­lung der spâten Lengyel-Kultur aufter den Befunden vic­ier anderer Zeitalter befindet. Sie ist mit einer Kreisgra­benanlage umgeben, was sonst in der jüngeren Période der Lengyel-Kultur (vielleicht mit der einzigen Ausnah­me von Wetzleinsdorf) eine einzigartige Erscheinung ist. Mit der Balaton-Lasinja 1-Kultur beginnt die mittlere Kupferzeit in dieser Region. Gleichzeitig lebten die frii­he A/ Phase der Bodrogkeresztúr-Kultur und die Luda­nice-Kultur östlich bzw. nördlich davon. fiber dieses Zeitalter ist es seit der 1969 veröffentlichten grundle­gend wichtigen Arbeit von N. Kalicz immer mehr zu wissen (KALICZ 1969). Kalicz schrieb den von Süden kommenden mittelbalkanischen Einwirkungen eine entscheidende Bedeutung zu und aufter manchen fort­lebenden Keramikarten hielt er die Rolle der Lengyel­Kultur fur beinahe unbedeutend. Im Gebiet des Komita­tes Zala ergibt sich der glückliche Fall, daB schon zahl­reiche, mehr oder weniger freigelegte Fundorte der al­lerletzten Phase der Lengyel- bzw. der friihen Phase der Balaton-Lasinja-Kultur bekannt sind. Durch die griind­liche Analyse kann man vielleicht der Problematik der Beziehungen zwischen beiden Kulturen alsbald nâher kommen. Es ist schon jetzt zu bemerken, daf5 mehrere Zeichen in den letzten Jahren darauf hinweisen, daft das Leben der Lengyel-Kultur nach der unbemalten Phase nicht aufhörte, sondera sie mit neuen, kupferzeitlichen Ele­menten der Lebensweise, mit Erfindungen und eventuell mit kleineren, von Süden infîltrierenden Volksgruppen

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