Zalai Múzeum 6. (Zalaegerszeg, 1996)
Közlemények - Bánffy Eszter: Újkőkori és rézkori települések Hahót és Zalaszentbalázs határában
Újkőkori és rézkori települések Hahót és Zalaszentbalázs határában 105 Ruttkay 1983: Ruttkay, E.: Das Neolithikum in Niederösterreich (Forschungsberichte zur Ur- und Frühgesch. Nr. 12) Wien Schmidt 1945: Schmidt, R. R.: Die Burg Vucedol. Zagreb Virág 1986: Virág, Zs. M: Javarézkori leletek Zalavár-Basaszigetről (Middle copper age finds from Zalavár-Basasziget) ArchÉrt 113, 3-14. In der vorliegenden Studie werden die neolithischen und kupferzeitlichen Befunde der im Rahmen der Mikroregionforschungen im Komitat Zala durchgefiihrten drei kleineren Ausgrabungen der Verfasserin veröffentlicht. In Zalaszentbalázs-Pusztatető wurden die Objekte der friihen Lengyel-Kultur (T.3-6; Т.7.1-3; T.8-15) und die der Balaton-Lasinja-Kultur (Т.16-26), auf dem Fundort Hahót-Szartóri I die der Lengyel- (Т.28-29), der Balaton-Lasinja- und der Baden-Kultur (Т.35-41) bzw. auf dem Hahót-Szartóri II die der Balaton-LasinjaKultur (Т.30-34) im Jahre 1989 und 1990 freigelegt. Die Resultate der Ausgrabungen konnen wie folgt zusammengefafit werden: Die Hügelrücken und -hange dieses von dem Plattensee westlich-siidwestlich liegenden Gebietes waren - mit Ausnahme der sich etwas tiefer ziehenden sumpfigen Flufi- und Bachtaler - mindestens von Anfang des Neolithikums an bewohnt. Das Auftauchen der StarcevoKultur in Transdanubien kann als die letzte Erscheinung eines riesigen südosteuropaischen friihneolithischen Kulturkreises in Nordwesten betrachtet werden. Dieser Kulturkreis war in der Groften Ungarischen Tiefebene (Körös), in Siebenbiirgen (Cri§), auf dem Mittelbalkan (Starcevo), in Bulgarien (Karanovo I - Pernik Galabnik - Cavdar - Kremikovci), sogar auf dem nördlichen Teil des heutigen Griechenlands in Thessalien (Protosesklo-Horizont) verbreitet. Aufgrund der obigen Zusammenhange wurde die ausführliche Bearbeitung der transdanubischen Fundorte und Funde der StarcevoKultur von N. Kalicz in der jüngstens veröffentlichten Monographie durchgeführt (KALICZ 1991). Die Grenzen der Starcevo-Kultur wurden von Kalicz aufgrund der Fundorte in Norden etwa 20 km und in Osten 40 km entfernt vom Plattensee, wàhrend in Westen die Linie Zalaegerszeg-Becsehely entlang bestimmt (KALICZ 1991, 117,118). Frühneolithische Funde kamen leider in dem, zu den Mikroregionforschungen des Komitates Zala gehörenden Areal bis jetzt weder im Laufe der Gelândebegehungen noch an Ausgrabungen vor. In der Umgebung von Zalaegerszeg wurden aber Virág 1990: Virág, Zs. M.: Vorbericht über die Ergebnisse der Freilegung der kupferzeitlichen Siedlung von ZalavárBasasziget (Angaben zur Siedlungsstruktur und Wirtschaft der Balaton-Lasinja I. Kultur) (Előzetes beszámoló a Zalavár-Basaszigeti rézkori telep feltárásának eredményeiről) Zalai Múzeum 2, 71-79. einige Starcevo-Funde von Katalin H.Simon und László András Horváth gesammelt (gefallige mündliche Mitteilung von Katalin H.Simon). Demnach vertreten die dortigen frühneolithischen Scherben den nördlichsten und zugleich den westlichsten Fundort dieser Kultur. In dem bis dahin durchforschten Gebiet kamen leider die Scherben weder der âlteren Linienbandkeramik noch der Zselíz-Kultur zum Vorschein. Es ist wahrscheinlich, dali die jüngeren Siedlungen. wenn es solche auch gab, durch das Tiefpflügen vernichtet wurden. Dementsprechend können keine neuen Angaben zu der mittelneolithischen Entwicklung dieses Areals bzw. zu den neuestens von N. Kalicz aufgeworfenen Problemen (KALICZ im Druck) geliefert werden. Die in diesem Gebiet registrierbaren altesten Bewohner waren also die der frühesten Phase der Lengyel-Kultur. Diese Phase vertritt zugleicht die Entfaltungsperiode der Lengyel-Kultur in West-Transdanubien, mit guten Parallellen zur Funde vom Sé-Charakter (Károlyi 1983-84, Kalicz 1983-84). Unter der hier eingereihten Funden gabe es noch keine einzige ritzverzierte Scherbe. Die rot-gelben, selten schwarzbcmaltcn dünnwandigen Gefáfte, die winzigen Buckelverzierungen und die Bêcher mit eingezogenem Rand einerseits. und die extrém grobe. graubraune Hauskeramik mit Kieselmagerung andererseits sind allé charakteristische Merkmale dieser Phase. Auch aufgrund der in der Umgebung von Zalaegerszeg in den letzteren Zeiten durchgefiihrten Gelândebegehungen ist es anzunehmen, dali dieses Gebiet in der âlteren Période der Lengyel-Kultur dicht bewohnt war (H.Simon 1987). Im Vergleich zu den weiter liegenden Gebieten der Lengyel-Kultur muli das hier behandelte Fundmaterial von den, für den östlichen Teil Transdanubiens kennzeichnenden Lengyel-Funden abgesondert werden. da die dort ziemlich charakteristischen Formen, namlich der hohe Rohrfufi und in erster Linie das grolie dreiteilige Gefafi, d.h. das Gefaíi mit bikonischem Bauch und breit ausladendem Rand in dem neulich vorgekommenen Material vollkommen fehlen. Etwas mehrere Áhnliclikeiten konnten auf dem nordtransdanubischen und Neolithische und kupferzeítliche Siedlungen in der Gemarkung von Hahót und Zalaszentbalázs (Zalaszentbalázs-Pusztatető, Hahót-Szartóri I-II)