„Stephan Dorffmaister pinxit”. Dorffmaister István emlékkiállítása (Zalaegerszeg, 1997)
Buzási Enikő: Die Bildnisse und Auftraggeber Dorffmaisters
Der aus Lothringen stammende Reichsgraf Franz Desfours durchlief ab 1758 als Offizier verschiedener Regimenter - hauptsächlich des Regiments Sachsen-Teschen - eine militärische Laufbahn, bis er zu Beginn des Jahres 1783 im Rang eines Generalfeldwachtmeisters in den Ruhestand versetzt wurde. 1765 erhielt er die Ernennung zum kaiserlichen und königlichen Kämmerer. 1777 heiratete er in zweiter Ehe Borbála Széchényi, die Tochter des Zsigmond Széchényi. Auf dem Ehekontrakt sind gleich zwei Zeugen angegeben, die wir als Auftraggeber Dorffmaisters kennen: Generalfeldmarschalleutnant Graf Ludwig von Starhemberg seitens des Bräutigams, László Cziräky seitens der Braut. Ihr erstes Kind, Vinzenz, der im Bild erscheint, wurde 1778 in Sopron geboren. Franz Desfours verbrachte seine aktiven Jahre zumeist in westungarischen Garnisonen - in Sopron, Tyrnau und Preßburg -, danach zog er sich 1783 auf sein Gut Kleinskai in Böhmen zurück. Aus dieser Zeit stammt Dorffmaisters Porträt. Desfours kaufte 1803 von Baron Jakab Meskó das Haus Edlinger in Sopron und zog mit seiner Familie endgültig in die Stadt. 1804 erhielt er das ungarische Indigenat (s. MOL P 623, Familie Széchényi VII, Bündel 19, Nr. 9: der von der Familie Desfours zusammengestellte Lebenslauf; ferner Thirring 1941, 261). Literatur: Bártfai Szabó 1913, 255; Galavics 1965, 230, 232, Abb. 85. Siehe Abb. 81. 22. Bildnis des Lorenz Neymaier, Baumeister in Sopron (um 1751-1811) 1784 Verschollen, früher im Besitz des Propstes Dr. Ottó Zehetbauer, Sopron Angebliche Signatur: „Steph. Dorffmaister pinxit Anno 1784" Der aus Passau gebürtige Maurermeister (in den Steuerlisten von 1784 bzw. 1798 ist er mit diesem Beruf angegeben, s. Thirring 1939, 279, 344; Házi 1982, 705, Nr. 8317) erwarb 1779 das Bürgerrecht von Sopron. In seiner Eigenschaft als Stadtbaumeister war er an bedeutenden Bauvorhaben der Stadt beteiligt. An seiner ersten großangelegten Arbeit, dem barocken Umbau der Heilig-GeistKirche im Jahr 1782, wirkte er mit Dorffmaister zusammen (Bán 1939, 380; Csatkai 1956, 142). Danach entstand das heute nur mehr aus der Literatur bekannte Halbfigurenbildnis, das laut Beschreibung mit lebhaften Farben gemalt war, der Baumeister erschien darauf in grünlichbraunem Rock, in hellgrüner Weste mit gestickten weißen Blumen und mit schwarzer Halsbinde, eine ausgerollte Papierrolle mit einem Architekturentwurf in der Hand. Literatur: Éber 1913, 215; Művészet 1914, 273; Szendrei-Szentiványi 1915, 393, Nr. 12; Mihályi 1916, 55-56; Mihályi 1928, 552; Csipkés 1940, 284; Csatkai 1942, 118; Garas 1955, 214; Csatkai 1956, 139; Galavics 1965, 230, 231; Csatkai 1968, 257. 23. Bildnis der Gattin des Lorenz Neymaier 1784 Verschollen, früher im Besitz des Propstes Dr. Ottó Zehetbauer, Sopron Angebliche Signatur: „Steph. Dorffmaister pinxit Anno 1784" Das heute nur mehr von einem Foto bekannte Bildnis, eine weniger geglückte Arbeit Dorffmaisters, zeigt die Halbfigur der Gattin des Baumeisters etwas ungelenk, in frontaler Einstellung. Ihre Kleidung entspricht der gesellschaftlichen Stellung des Handwerker-Ehemannes: Sie trägt über dem hellblauen, mit weißen Blumen besticken Kleid eine schwarze Schürze und ein Spitzentuch um die Schultern. Literatur: Eber 1913, 215, reproduziert 216; Művészet 1914, 273; Szendrei-Szentiványi 1915, 393, Nr. 12; Mihályi 1916, 55-56. Abb. 22; Mihályi 1928, 552; Csipkés 1940, 284; Csatkai 1942, 118; Garas 1955, 214; Csatkai 1956, 139; Galavics 1965, 230; Csatkai 1968, 257. 24. Baron Ádám Patasich, Erzbischof von Kalocsa (1717-1784) Nach 1784 Öl, Leinwand 89 x 68 cm Zagreb, Povijesni Muzej Hrvatske Inv. Nr. 2414 Inschrift: „ADAMUS L:B PATACHICH DE ZAIEZDA ARCHI EPPUS COLOCENSIS NEC NON AD TABULAM SEPTEMVIRALEM COJUDEX ANNO 1783. [!] OBIIT." Herkunft: unbekannt, eventuell aus der Sammlung von Ivan Kukuljevic Das Bildnis zeigt den Erzbischof in Halbfigur, in scharlachrot gefütterter blaßvioletter Cappa, in Chorhemd mit Spitzenmanschette, ein schmales Buch in der vor sich angehobenen Rechten. Er trägt das Kommandeurkreuz des Sankt-Stephans-Ordens, 172