„Stephan Dorffmaister pinxit”. Dorffmaister István emlékkiállítása (Zalaegerszeg, 1997)
Buzási Enikő: Die Bildnisse und Auftraggeber Dorffmaisters
Beschreibendes Verzeichnis der Bildnisse Dorffmaisters 1. Bildnis eines jungen Mannes 1762 (?) Kupferplatte, Öl 18,9 x 14,4 cm Privatbesitz im Ausland Signiert: (links unten) „ST: Dorffmai/ster pinxit/1762 (?)" Das minuziös gearbeitete Halbfigurenbildnis in einem für Dorffmaister ungewöhnlichen Kleinformat stellt vermutlich einen jungen Aristokraten oder wohlhabenden Bürger in grauem Mantel und goldgesäumter blauer Weste vor einem mit Büchergestell und reicher Draperie gekennzeichneten Hintergrund dar. Das Bild wurde an der unten angegebenen Ausstellung als eine auf 1765 datierte Arbeit von Johann Evangelist Dorfmeister gezeigt. Die mündlich mitgeteilte Richtigstellung der Attribution aufgrund des Originalgemäldes stammt von Géza Galavics (Abb. 71.). Literatur: „Ausstellung Österreichischer Barockmalerei des 18. Jahrhunderts" in der Galerie Sanct Lucas. Wien 1983, Nr. 23. 2. Graf Pál Festetich (1725-1782) 1764 Öl, Leinwand 85,6 x 64 cm Betliar, Museum Ausgestellt: Krásna Hôrka Inv. Nr. H-1026. Signiert: (auf der Rückseite) „Stephanus Dorffmaister pinxit 1764" Das Bildnis eines Mannes in mit braunem Pelz verbrämtem hellroten Mantel und gleichfarbiger Weste hat sich in der Sammlung der Familie Andrássy erhalten, vermutlich im Zusammenhang damit, daß im Verlauf des 18. Jahrhunderts mehrere Mitglieder der Familie mit den Grafen Festetich in Verwandtschaft unterschiedlichen Grades standen. Zur Bestimmung des Dargestellten, der in der Literatur bis jetzt als unbekannt galt, bot das Gegenstück, das Bildnis der Gräfin Kajetana Festetich geb. Freiin Stillfried den Anhaltspunkt. Pál Festetich war Sohn des Feldmarschalls József Festetich (1691-1757) und ein Bruder des Károly Festetich (vgl. Verzeichnis: Nr. 36). Pál Festetich war 1751 Abgeordneter des Komitats Sopron, später nahm er als Oberleutnant des Husarenregiments Nádasdy am preußischen Krieg teil. Ab 1760 Kanzleirat, 1766 in den Grafentstand erhoben. (OSZKK Fol. Germ. 1505. Fol. 237r-238r; Nagy Iván IV. 1858, 163.) Nach dem Tod seines Vaters erbte er die Güter Szécsény und Baltavár im Komitat Vas. Unter den zahlreichen Häusern und Palästen der Familie Festetich in Sopron war das Haus Nr. 7 am Alten Kornmarkt (heute Petőfi Platz) bereits 1766 in seinem Besitz, im Jahr 1774 erwarb er von der Familie Schilson den Palast unter Nr. 6 der Kirch-gasse. {Szabó 1928, 96; Thirring 1941, 24. 71; Csatkai 1956, 279, 324) Sein Sohn József gehörte laut eines nur aus der Literatur bekannten Bildnisses ebenfalls zu den Auftraggebern Dorffmaisters. (Verzeichnis: Nr. 40) Literatur: Mihalik 1913, 26, Nr. 309; Galavics 1965, 234/Anm. 17a; Petrová-Pleskotová 1983, 91, Abb. 156. 3. Gräfin Kajetana Festetich, geb. Freiin Stillfried (?-1819) 1765 Öl, Leinwand 85 x 65 cm Betliar, Museum Inv. Nr. H-1012 Signiert: (auf der Rückseite) „Steph: Dorffmaister Fecit 1765" Beischrift: (auf der Rückseite) „Meine liebe Großmutter Gräfin Cajetane Festetits geborene Freylin Stilfried" Freiin Kajetana Stillfried war seit 1757 mit Pál Festetich verheiratet. {Szabó 1928, genealogische Tafel). Im übrigen ist nur ihr Sterbejahr bekannt, und daß sie eine Sternkreuzdame war (OSZKK Fol. Germ. 1505. Fol. 238r), vermutlich erst seit den Jahren nach 1765, denn in diesem Bildnis trägt sie den Sternkreuzorden noch nicht. Das Bild ist besser erhalten als das Pendant, so läßt sich in der Gestaltung des hellroten, braun verbrämten Winterreisekleides von bewegter Oberfläche die gleiche leichte Behandlung der Formen beobachten, die für die Frühwerke Dorffmaisters bezeichnend ist. Unveröffentlicht 166