Müller Róbert: Szentgyörgyvár története (Zalai Kismonográfiák 7., Zalaegerszeg, 2002)

Zusammenfassung der Monographie über die Geschichte der Dorfes Szentgyörgyvár

In der Faschingszeit vergnügten sich die Dorfbewohner mit Hochzeiten, es gab fröhliche Feste und Maskierte trieben ihre Possen. In früheren Zeiten gab es Frauenfasching, an dem die Männer nicht teilnehmen durften. Am Faschingsdienstag um Mitternacht mussten alle Feste zu Ende gehen. Am Aschermittwoch und noch am Donnerstag durften sie die Essensreste vom Fasching verspeisen, dann begann die strenge Fastenzeit. Noch vor 50 Jahren wurde in dieser Zeit kein Fleisch oder Schmalziges gegessen. Die Frauen trugen dunkle Kleider. Im Frühjahr brachten sie am Blumensonntag gegen Sturm und Blitzschlag geweihte Weidenzweige ins Haus. Am Auferste­hungstag trugen die jungen Frauen helle, geblümte Kleider. Zu Hause haben sie das Herdfeuer gelöscht und holten sich aus dem im Kirchhof brennenden Feuer die Glut um damit erneut Feuer zu entfachen. Am Ostersonntag von 3 Uhr Nachts bis 6 Uhr hielten sie im Kirchhof und in der Kirche Andacht und „suchten" Jesus mit Gebeten und Gesängen. Am Morgen haben die Frauen in Körben Schinken, Eier, Meerrettich, Hefekuchen, Salz und Wein in die Kirche gebracht um es von dem Pfarrer segnen zu lassen. Nach dem Früh­stück verbrannten sie die Essensreste, sogar auch die Krumen, damit nichts Heiliges weggeworfen wird. Bis in die 50-er Jahre verschenkten die Frauen schöne rote, mit Wachs selbstgezeichnete Ostereier an ihren Patenkinder. Eine etwas neuere Sitte ist es, am Ostermontag die Mädchen und Frauen zu besprengen, früher mit Brunnenwasser, heutzutage mit Duftwasser. Am 24. April ist Kirchweihtag es wird der Schutzpatron Hl. Georg gefeiert. Vor dem II. Weltkrieg hat man in den Fenster- und Türöffnungen Birken­zweige gegen die Hexen aufgehängt. Am 25. April, am Tag des Hl. Markus war die Segnung der Weizenfelder. In feierlichem Umzug ging man zu den Äckern, wo der Priester seinen Segen erteilte. Die Burschen stellten am 1. Mai im Pfarrhof und vor dem Gasthaus einen Maibaum auf, den sie am Ende des Monats, im Rahmen eines Festes ent­fernt, „ausgatanzt" haben. Anlässlich des Himmelfahrtstages zogen sie feierlich an drei Tagen zu den Wegkreuzen, ausserhalb des Dorfes. An Pfingsten gingen die jungen Mäd­chen von Haus zu Haus, mit ihren Gesängen gute Ernte wünschend und sie erhielten Gaben dafür. Die jüngste von ihnen war die Pfingstkönigin. Zwei Wochen nach Pfingsten war Blumensonntag, der Tag des Herrn. Man baute Altäre in blumengeschmückten Laubenzelten auf, pilgerte hin und nahm anschliessend von den vom Priester geweihten Blumen mit nach Hause. Im Sommer haben die Leute keine Zeit zum Feiern gehabt. Erst im Herbst begannen die Pilgerwanderungen zu den Mariengnadenstätten. Auf dem, bis zu 30-40 km weiten Weg sangen und beteten sie. Die Mädchen, die das erstemal mitgehen durften, wusch man in den heiligen Brunnen, wodurch ein Patenverhältnis entstand. 232

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