Müller Róbert: Szentgyörgyvár története (Zalai Kismonográfiák 7., Zalaegerszeg, 2002)
Zusammenfassung der Monographie über die Geschichte der Dorfes Szentgyörgyvár
Familie Oltay. Letztere war auch überregional einflussreich. Sie haben viele aus dem Dorf beschäftigt und haben schon fortschrittliche Landwirtschaftsmaschienen benützt. Am Ende des 19. Jahrhunderts hatte Szentgyörgyvár 700 Einwohner, eine neugebaute Schule und eine zweite in Mánd. In der Nähe, am rechten Ufer wurde 1895 die Zalatal-Bahnlinie gebaut. Die Einwohnerzahl stieg 1920 auf 809. Das Dorf dehnte sich nach Osten, bis in die Weinberge aus. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Grossgrundbesitzer enteignet, ihre Länder, 1008 Morgen aufgeteilt. 330 Personen bekamen Land zugeteilt. Die Dorfbevohner, sogar die Frauen, begannen auch ausserhalb Arbeit anzunehmen. Viele wurden Mitglieder der Landwirtschaftsgenossenschaft. Sitten und Bräuche in Szentgyörgyvár Im ethnographischen Teil der Monographie werden folgende Themen behandelt: Siedlung und Bauart, Ackerbau, Viehzucht, Fischerei, Trachten, Sitten und Bräuche, Sagen, Aberglaube. Szentgyörgyvár war anfänglich eine Einstraßensiedlung. Die Häuser wurden mit unterschiedlichen Techniken, aus lehmiger Erde gebaut. Die Dächer waren mit Stroh bedeckt. Die Häuser hatten keine Schornsteine, der Rauch, auch des Backofens, des offenen Herdfeuers und des Kachelofens zum Zimmer, zog durch eine Deckenöffnung zum Dachboden, oder über die Tür ins Freie ab. Am Haus hatte jeder Raum über einen offenen Gang einen eigenen Zugang vom Hof. Am Ende des 19. Jahrhunderts begann man Schornsteine zu bauen, zuerst freie, dann Kletterschornsteine. Das Haus war langgezogen, die einzelnen Räume wurden aneinandergereiht: die vordere, meist unbeheizte „Gute Stube", die Küche, die beheizbare Stube, die Vorratskammer, der Stall, die Scheune, der Schweine- und Hünerstall. Die alte und die junge Generation lebten zusammen, wobei die Alten das Sagen hatten. Die Lebensgrundlage der Siedlung sicherten die Landwirtschaft, der Ackerbau, die Viehzucht und der Weinbau. Wichtige Getreideart war der Roggen, daraus hat man das Brot gebacken und das Stoh für das Dach verwendet. Angebaut wurden noch Weizen und Kartoffeln, letztere als Hauptnahrang. Die Mehrzahl der Dorfleute haben kein Anbauland besessen, deshalb haben sie sich, für einen Getreideanteil, als Erntearbeiter auf Gutshöfen, oder bei den Grossbauern verdingt. Geldeinnahmen hatten sie durch die auf dem Markt verkauften Nahrungsmittelüberschüsse. Bis 1949 hatte das Dorf eine eigene Verwaltung, durch den gewählten Dorf229