Müller Róbert: Szentgyörgyvár története (Zalai Kismonográfiák 7., Zalaegerszeg, 2002)

Zusammenfassung der Monographie über die Geschichte der Dorfes Szentgyörgyvár

Szentgyörgyvárs Geschichte in der Neuzeit Im Jahre 1676, als die Adelsfamilie Széchenyi Szentgyörgyvárs Landesherren wurden, war das Dorf und die Burg das Zentrum eines Herrschaftsgutes. Angegliedert waren die Dörfer: Zalaszentlászló, Senye, Égenfölde, Hidvég, Kolon und sogar Gebiete aus dem Komitat Somogy. Szentgyörgyvár war durch Leibeigenen, ehmahlige Soldaten und Verwalter, Bedienstete des Gutsherren bewohnt. Seine Pfarrgemeinde war der religiöse Mittelpunkt. Die Familie Széchenyi lässt in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine neue Steinkirche bauen. Das Dorf hatte auch eine Grundschule. Zu dieser Zeit gab es 300 Einwohner und alle waren Römisch­Katolisch. Das zum Dorf gehörende Gebiet bestand aus dem Grundbesitz des Landesherren, aus den Feldern der Leibeigenen und aus den gemein­schaftlich benützten Flächen. Ackerland gewannen sie durch die Abholzung der Wälder. Sie bauten Getreide, Mais und andere Nutzpflanzen an. Bedeutend ist auch heute noch der Weinbau und die Obstanpflanzung. Das Tal des Flusses Zala war morastiges Sumpfgebiet, reich an Fischen und Krebsen, die zur Ernährung beitrugen und zusätzliche Geldeinnahmequellen bedeuteten. In Mánd wohnten die Knechte des Gutshofs, hier wurden eine Wassermühle und auch eine Ziegelei betrieben. Die Fronarbeit und die Steuerabgaben der Leibeigenen regelte das 1767 von Maria Theresia heraus­gegenebene Urbarialpatent. Später verlegte die Familie Széchenyi ihren Wohnsitz nach dem nördlich von Zalaegerszeg gelegenen Egervár, aber Szentgyörgyvár blieb in ihrem Besitz. In den 1820-er Jahren hatte Szentgyörgyvár 360 Einwohner. Neben denen, die sich mit Landwirtschaft beschäftigt haben, gab es Gewerbebetreibende, Handwerker, und Weber. Die jungen Männer wurden in geregelten Zeitabschnitten zum Militär einge­zogen, sie dienten im Heer der Österreichischen Monarchie. Der Freiheitskampf in den Jahren 1848-49 mobilisierte auch die kampffähigen Dorfbevohner, sie schlössen sich der Nationalgarde an. 1836 begann man den Fluss Zala zu regulieren, um dadurch die Feuchtgebi­ete und die jährliche Überschwennungsgefahr zu verringern. Diese Tätigkeit zog sich Jahrzehntelang hin. So entstanden nach Westenhin zusätzliche Weideflächen und Ackerland. Nach der Befreiung der Leibeigenen betrieben die Bauern ihre eigene Landwirtschaft und vermehrt Tierzucht in ihren Stallungen. Sie konnten ihre Erzeugnisse auf den Märkten verkaufen. Graf Ödön Széchenyi verkaufte seine Güter im Jahre 1874. In Szentgyörgy­vár kamen sie in Besitz zwei Familien: die Familie Nemestóti Szabó und die 228

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